Es ist eine gewaltige Aufgabe, die sich Deutschland mit der Energiewende gestellt hat. Angesichts einer verstärkten Nutzung regenerativer Energien anstelle von Kohle und Nuklearenergie bedeutet sie auch eine Chance für die Rohrleitungsbranche: Die Integration des Energieträgers Wasserstoff in die Gasinfrastruktur und die geplanten Höchstspannungs-Erdkabeltrassen vom Norden in den Süden der Republik machen das Know-how des klassischen Rohrleitungsbaus erforderlich.
Für Prof. Dipl-Ing. Thomas Wegener, Vorstandsmitglied des Instituts für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e. V., Geschäftsführer der iro GmbH Oldenburg und Vizepräsident der Jade Hochschule Wilhelmshaven/ Oldenburg/ Elsfleth, ist das Motto des 34. Oldenburger Rohrleitungsforums „Rohre und Kabel – Leitungen für eine moderne Infrastruktur“ angesichts der Energiewende nur konsequent: „Die derzeitigen Veränderungen in der Energiewelt sind rasant. Uns ist wichtig, neue Aufgaben und Herausforderungen, die sich daraus auch für den Rohrleitungsbau ergeben, aufzugreifen und zu diskutieren.“ Erstmals wird daher das Thema Kabelleitungsbau, das außer dem Breitbandausbau vor allem auch die geplanten Stromtrassen von Nord- nach Süddeutschland berücksichtigt, in den Mittelpunkt der Veranstaltung gestellt. Doch nicht nur die Frage, wie der aus Windkraft an den Küsten gewonnene Strom über weite Strecken in die Ballungs- und Industriezentren in Deutschland transportiert wird, ist Bestandteil der insgesamt fünf Vortragsreihen. Neben den Themen Rohrwerkstoffe, Verlegeverfahren und Digitalisierung widmet sich eine weitere Vortragsreihe dem Energieträger Wasserstoff. „Das zeigt, welche Bedeutung wir der Wasserstofftechnologie in Verbindung mit der klassischen Erdgasversorgung beimessen. An einem Ausbau der Gasnetze wird kein Weg vorbeiführen“, betont Wegener.
Schlüsselenergieträger Wasserstoff
Regenerativ erzeugter Wasserstoff gilt als Schlüsselenergieträger, um die Klimaziele zu erreichen. Denn die durch Sonnen- und Windkraft gewonnene Energie unterliegt starken Schwankungen, die eine Speicherlösung erforderlich machen, um eine zuverlässige Energieversorgung z.B. auch in windstillen Dunkelzeiten sicherzustellen. Derzeit beschäftigen sich zahlreiche Studien und Projekte mit der Nutzung von Wasserstoff: Ab 2020 wird der Energiepark Bad Lauchstädt als Reallabor die Herstellung per Großelektrolyse, den Transport durch umgewidmete Erdgaspipelines und den wirtschaftlichen Einsatz im industriellen Maßstab erproben. Für die Zwischenspeicherung soll dabei eine unterirdische Salzkaverne dienen. Weltweit wäre das die erste Kaverne, die mit Hilfe von erneuerbarem Strom gewonnenen Wasserstoff einspeichert.
34. Oldenburger Rohrleitungsforum: Energiegeladen in die Zukunft
Kategorie: Veranstaltungen
Themen: H2 | Leitungsbau
Autor: Redaktion
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