Der Druck auf die Wasserwirtschaft nimmt weiterhin zu. Die Versorgungsunternehmen stehen vor der Aufgabe, die anerkannt hohe Qualität des Trinkwassers auch in Zukunft zu sichern. Gleichzeitig müssen sich die Unternehmen immer stärker an wirtschaftlichen Anforderungen ausrichten. Der demografische Wandel, der Klimawandel und die Energiewende kommen als weitere Herausforderungen hinzu. In dem Spannungsfeld zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sind innovative Technologien und schlanke Prozesse stärker denn je gefragt. Beispiele dafür liefert die Digitalisierung.
Extreme Wetterlagen und damit verbunden lokale Starkregen- und Hochwasserereignisse werden nach Einschätzung von Experten weiter zunehmen. Die Wasserversorger sind daher gefordert, sich flexibel mit Hilfe moderner IT-Technik und insbesondere schnellerer, flexiblerer Anlagensteuerung darauf einzustellen und traditionelle Planungsprozesse auf eine IT-gestützte Basis zu stellen. Darüber hinaus müssen neue Geschäftsmodelle entwickelt werden, die die Wirtschaftlichkeit der zentralen Verteilsysteme auch bei Minimalauslastung sicherstellen. Damit das gelingen kann, ist eine ausreichend große Datenbasis erforderlich. In der Praxis bedeutet das: Messungen erfolgen immer schneller, und größere Datenmengen müssen in immer kürzerer Zeit verarbeitet, versendet oder zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig ergeben sich neue Anforderungen an die Netzführung. Das Lastenheft reicht von optimierten Netzstrukturen über eine adäquate Ausstattung mit Mess-, Regel- und Automatisierungstechnik bis hin zu angepassten Betriebskonzepten. Eng verbunden mit der Digitalisierung ist die Frage nach der IT-Sicherheit. Denn mit der steigenden Nutzung und Durchdringung von digitalen Daten nimmt auch die Abhängigkeit von IT-Systemen zu. Für die Wasserversorgung als kritische Infrastruktur der Daseinsvorsorge rückt die IT-Sicherheit immer stärker in den Fokus.
Breite Themenpalette auf der wat 2018
Von wachsender Bedeutung sind auch die aktuellen wasserpolitischen Entwicklungen in Berlin und Brüssel. Die EG-Trinkwasserrichtlinie wird derzeit überarbeitet. Die EU-Kommission plant, dass die revidierte Fassung im Frühjahr 2019 in Kraft tritt. U. a. geht es darin um eine europaweit einheitliche Regelung hygienischer Anforderungen an Materialien und Werkstoffe in der Trinkwasserversorgung. Während die EU den entsprechenden Artikel 10 der Trinkwasserrichtlinie zu streichen plant, fordern DVGW und BDEW seine ambitionierte Weiterentwicklung. Ihr Argument: Die Wasserqualität darf nicht unter Materialunzulänglichkeiten leiden.
Die Beispiele stehen stellvertretend für eine Reihe hochaktueller politischer, wirtschaftlicher und technischer Themen, die auf der kommenden wat vom 23. bis zum 25. Oktober 2018 im Berliner CityCube intensiv diskutiert werden. Den Auftakt macht der Innovation Day. Er bietet insbesondere Start-ups eine Plattform, um innovative Lösungen für die Energie- und Wasserwirtschaft zu präsentieren. Weitere Highlights beschreiben die Rolle von Stadtwerken als Treiber von Smart Cities sowie die Erwartungen an künftige Führungskräfte. Die beiden anschließenden Kongresstage werden z. B. von aktuellen Entwicklungen in der Wasserpolitik, den Anforderungen an eine hohe Wasserqualität und Aspekten der Versorgungssicherheit dominiert. Darüber hinaus werden steigende Anforderungen an die IT-Sicherheit oder auch Zukunftsszenarien der Arbeitswelt 4.0 intensiv mit den jeweiligen Experten diskutiert. Über 20 Vorträge und Diskussionsrunden greifen Detailfragen auf und geben Antworten auf künftige Herausforderungen.
Neue Trends in der Wasser- und Gaswirtschaft
Parallel zur wat findet in Berlin auch die gat 2018 statt. Schwerpunkte sind diesmal die Energiesektoren Mobilität, Wärmemarkt und Stromerzeugung sowie Chancen und Trends in den Bereichen Digitalisierung und die Dezentralisierung. In einem abwechslungsreichen Mix aus Keynote-Vorträgen, moderierten Diskussionsrunden und Best-Practice-Beispielen berichten Top-Referenten über neueste Entwicklungen. Darüber hinaus gibt es in Dialogforen, die in die begleitende Fachmesse integriert sind, spannende Erfahrungsberichte. Besonders interessant für Besucher, die in der Wasser- und in der Gaswirtschaft tätig sind.
Traditionell am Puls der Zeit
wat wie gat stehen für Beständigkeit. Im Laufe ihrer langen Tradition haben sich die Kongresse und ab 2001 auch die Fachausstellung konsequent weiterentwickelt. Außerdem wurde in den letzten Jahren besonderer Wert darauf gelegt, dass das früher eher technisch ausgerichtete Themenspektrum mittlerweile von branchenpolitischen Aspekten mitgeprägt wird. Eine Entwicklung, die der Standort Berlin in diesem Jahr deutlich unterstreicht. Im Herbst werden zahlreiche Fach- und Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft auf den beiden Leitkongressen in der deutschen Hauptstadt erwartet.
Kontakt: www.gat-wat.de

Innovationen als Treiber in der Wasserwirtschaft
Kategorie: Veranstaltungen
Thema: Wasser
Autor: Redaktion
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