Die zweitägige Veranstaltung in Fulda richtet sich an Planungsbüros, Netzbetreiber, bauausführende Unternehmen und kommunale Entscheider und damit an alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette einer nachhaltigen Instandhaltung von Entwässerungssystemen. Ein vielseitiges Fachprogramm mit Vorträgen, Praxisberichten, geführten Außenvorführungen und einer begleitenden Fachausstellung mit Dialogangeboten steht auch in diesem Jahr wieder auf der Agenda der beliebten Branchentreffs. Damit bieten beide Veranstaltungen fundierte Informationen, praxisnahe Einblicke und den direkten Austausch mit Fachkolleg:innen – ein Pflichttermin für alle Branchenprofis, die Qualität und Effizienz in der Kanalsanierung voranbringen wollen.
Qualitätssicherung beginnt bei der Planung

Ein vielseitiges Fachprogramm mit Vorträgen und Praxisberichten steht auch in diesem Jahr wieder auf der Agenda der beliebten Branchentreffs. Alle Fotos: TAH
Ein zentrales Thema beider Veranstaltungstage ist die Qualitätssicherung entlang des gesamten Prozessablaufs – beginnend mit der Planungs- und Ausschreibungsphase als einem entscheidenden Moment erfolgreichen Bauens. In verschiedenen Fachbeiträgen wird aufgezeigt, wie qualitätsorientierte Ausschreibungen durch die präzise Formulierung messbarer Qualitätskriterien und nachvollziehbarer Leistungsbeschreibungen gestaltet werden können. „Das Ziel ist es, bereits im Vorfeld der Ausführung die Voraussetzungen für eine zuverlässige, überprüfbare und wirtschaftlich tragfähige Umsetzung zu schaffen“, erläutert Dipl.-Ing. Michael Hippe, Vorstandsvorsitzender des Verbandes zertifizierter Sanierungs-Berater für Entwässerungssysteme e. V. (VSB), den Hintergrund der thematischen Fokussierung.
Mit Blick auf die beiden unterschiedlichen inhaltlichen Ansätze des Veranstaltungsduos bilden im Rahmen des Schlauchlinertages zudem die spezifischen Anforderungen an die Qualitätssicherung bei vor Ort härtenden Verfahren einen thematischen Schwerpunkt. Anders als industrielle Herstellprozesse unterliegen Schlauchlining-Projekte wechselnden Baustellenbedingungen, was besondere Maßnahmen zur Sicherstellung der Qualität erforderlich macht. Thematisiert werden u.a. geeignete Prüfverfahren, die Bewertung materialtechnischer Kennwerte sowie die Anforderungen an Zulassungen, etwa im Zusammenhang mit Schachtlinern. Darüber hinaus wird erörtert, welche Möglichkeiten zur messtechnischen Prozessüberwachung während der Bauausführung bestehen und wie digitale Verfahren die Dokumentation und Prozessabläufe auf der Baustelle verbessern können.
Beim 14. Deutschen Reparaturtag stehen u.a. Fragen zur Verfahrensauswahl im Mittelpunkt. In mehreren Fachbeiträgen werden die verschiedenen Verfahrensgruppen vorgestellt, Entscheidungskriterien erläutert und Risiken abgewogen. Ergänzend werden automatisierte Sanierungskonzepte präsentiert, die auf einer datenbasierten Substanzbewertung beruhen – einschließlich der Definition von Abnutzungsgrenzen und der Validierung von Maßnahmen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Schachtreparatur: Als stark beanspruchte Knotenpunkte im Entwässerungssystem erfordern Schächte maßgeschneiderte Reparaturlösungen, um langfristige Dichtheit, Betriebssicherheit und Funktionalität zu gewährleisten. Behandelt werden der Einsatz von Handlaminat und die typischen Planungs- und Anwendungsfehler, Möglichkeiten und Grenzen bei der Abdichtung von Abwasserschächten sowie geeignete Methoden zur Instandsetzung von Schachtabdeckungen.
Fachkräftemangel – Automatisierung ist eine Schlüsselstrategie

Die begleitende Fachausstellung bietet viel Raum für den fachlichen Dialog
Angesichts des strukturell zunehmenden Fachkräftemangels widmen sich beide Veranstaltungsformate dem Thema Fachkräftegewinnung. So wird im Rahmen der Podiumsdiskussion des Deutschen Schlauchlinertages erörtert, wie Sanierungsprojekte künftig mit geringer werdenden personellen Ressourcen umgesetzt werden können. Hier wird über verschiedene Ansätze debattiert, Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten – u.a. durch den Einsatz automatisierter Verfahren, Fernüberwachungstechnologien, digitaler Planungs- und Steuerungssysteme sowie durch den Einsatz von KI.
Erfolgreich bauen geht nur mit den richtigen Partnern – ein zentrales Thema des 14. Deutschen Reparaturtages. Im Fokus stehen dabei die Sichtbarkeit als attraktiver Arbeitgeber und die Suche nach passenden Ingenieurpartnern. Darüber hinaus bieten beide Veranstaltungstage Einblicke in interessante Praxisprojekte, etwa zur „Dükersanierung in Hamburg“ oder zur „Sanierung auf Werksgeländen“ (Schlauchlinertag) sowie zur „Schachtreparatur und -renovierung in der Stadt Backnang“ (Reparaturtag). Diese Insights verdeutlichen die Anwendung verschiedener Verfahren und geben Anregungen für die eigene Projektarbeit der Teilnehmenden. „Selbstverständlich sorgen bewährte Programmpunkte wie das Einsteigerforum des Deutschen Schlauchlinertags und die Kurzbeiträge aus der Industrie im Rahmen des Deutschen Reparaturtags wieder für zusätzlichen Mehrwert“, betont Dr.-Ing. Igor Borovsky, Vorsitzender der Technischen Akademie Hannover e. V. (TAH) und Geschäftsführer des Verbandes zertifizierter Sanierungs-Berater für Entwässerungssysteme e. V. (VSB).
(Quelle: TAH)









