Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Zweite Phase der Energiewende im Fokus der gat 2017

In seiner energiepolitischen Dialogreihe „Energie-Impuls“ hat der DVGW ein umsetzungsfähiges Konzept zur Energiewende entwickelt, dessen zentrale Botschaften auch auf der gat 2017 (28.-30.11. in Köln) diskutiert werden.

von | 27.09.17

Die Energiewende und der Klimaschutz treten in eine neue, entscheidende Phase ein. Aus einer bloßen Stromerzeugungswende muss eine wirkliche Energiewende werden. Eine Energiewende, die alle Sektoren intelligent miteinander verknüpft und so die kontinuierliche Treibhausgasreduktion im Strom-, Wärme- und Mobilitätssektor zeitgleich vorantreibt. Die spezifischen CO2-Vermeidungs-Kosten von Technologien und die Nutzung bestehender Infrastrukturen müssen künftig stärker berücksichtigt werden. Als grüner Energieträger kann Gas entscheidend zur CO2-Minderung im Verkehr und Heizungsmarkt beitragen und über die Power-to-Gas-Technologie und mit seiner Netzinfrastruktur eine Schlüsselfunktion bei der langfristigen Speicherung erneuerbarer Energie einnehmen.
Auf dem führenden Branchentreff der deutschen Gaswirtschaft erörtern namhafte Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft Handlungslinien für Gas und seine Infrastrukturen zum Erreichen der internationalen Klimaschutzziele in gleich mehreren Sektoren:

  • Mobilität: Durch Erdgas betriebene Pkw werden in Deutschland jährlich gut 44.600 t CO2 eingespart. Sie emittieren rund 25 % weniger CO2 als Benziner. Im Schwerlastverkehr können nach einer kürzlich veröffentlichten Studie der NVA Europe je nach verwendeter Motorentechnologie zwischen 16 und 22 % CO2 im Vergleich zu Dieselantrieben eingespart werden. Schnelle Emissionsrückgänge im wachsenden Segment des Gütertransports auf deutschen Straßen lassen sich durch Biokraftstoffe und sog. e-fuels erzielen.
  • Strommarkt: Mit einer Ablösung der Braunkohlekraftwerke durch Erdgaskraftwerke können 108,75 Millionen t CO2 vermieden werden.
  • Wärmemarkt: Obwohl der private Wärmesektor bereits mit Bezug zum Referenzjahr 1990 mehr als 40 % Emissionsminderungen erzielt hat, ist das Potenzial noch nicht erschöpft. Ein gestufter, sich am realen Investitionsverhalten orientierender Sanierungsfahrplan privater Haushalte, etwa beginnend mit dem Umstieg auf moderne Brennstoffzellentechnik und in den späteren Jahren folgenden Modernisierungsmaßnahmen, kann sogar 642 Millionen t Treibhausgase im Zeitraum 2010 bis 2050 einsparen.
  • Industrie: Fast die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs fällt im Industriesektor an. 2015 waren dies 1.116 Terawattstunden (TWh). In einem ersten Schritt ermöglicht die Substitution von Kohle und Erdöl durch Erdgas eine zügige und signifikante Reduktion von Treibhausgasemissionen im Industriesektor. In einem zweiten Schritt kann die allmähliche Steigerung des Anteils erneuerbarer und synthetischer Gase schließlich zur weiteren Verbesserung der Treibhausgasbilanz führen. Durch die intersektorale Verknüpfung der bestehenden Infrastrukturen können weitere Effizienzressourcen gehoben werden.

Die mit dem Energie-Impuls einhergehenden politischen Implikationen einerseits und das Potenzial der technischen Innovationen andererseits werden auf der gat 2017, Deutschlands Leitforum der Gaswirtschaft, vom 29. bis zum 30. November in Köln erörtert. Die gat 2017 ist die zentrale Informations- und Diskussionsplattform für technische und kaufmännische Fach- und Führungskräfte und Jahr für Jahr wichtiger Impulsgeber für die Branche. Auf 10.000 m2 Ausstellungsfläche präsentieren ca. 200 Aussteller innovative Produkte und Dienstleistungen. Fachmesse, Kongress und zwei kommunikative Abendveranstaltungen bieten ideale Gelegenheiten, persönliche Netzwerke gezielt zu erweitern.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Informier' dich doch!

Jetzt den monatlichen 3R-info-Newsletter abonnieren!

Industriepapier skizziert Europas Energiezukunft
Industriepapier skizziert Europas Energiezukunft

Die dänische Investmentfirma Copenhagen Infrastructure Partners (CIP), der belgische Übertragungsnetzbetreiber Elia Group und der Fernleitungsnetzbetreiber Gascade haben Anfang April auf der WindEurope-Konferenz in Kopenhagen das gemeinsame Industriepapier „Grüner Strom und Wasserstoff“ vorgestellt. Das Dokument unterstreicht die Notwendigkeit, Strom- und Wasserstoffinfrastrukturen integriert zu planen und private Investitionen in Höhe von jährlich rund 200 Mrd. Euro zu mobilisieren, um ein wettbewerbsfähiges, widerstandsfähiges und dekarbonisiertes Energiesystem bis 2050 zu schaffen.

mehr lesen
Grüne Geothermie Hannover: Seismik-Kampagne erfolgreich beendet
Grüne Geothermie Hannover: Seismik-Kampagne erfolgreich beendet

In Hannover wird nach Presseinformationen des Energiedienstleisters Enercity AG „als erster Großstadt weltweit“ Geothermie mithilfe des sogenannten Closed-Loop-Verfahrens für grüne Wärme zum Einsatz kommen. Bei dem Verfahren soll mittels eines Wärmetauschers künftig Wärme aus der Tiefe gewonnen werden. Die damit verbundene „Seismik-Kampagne“, die Enercity als „wichtiger Meilenstein“ gilt, wurde nun beendet. Hierbei kamen für unterirdische Messungen im Norden Hannovers zuvor sogenannte Vibrotrucks zum Einsatz.

mehr lesen
Fernwärmeausbau: VKU begrüßt „Sofort-Zuschuss“ für Fördertopf
Fernwärmeausbau: VKU begrüßt „Sofort-Zuschuss“ für Fördertopf

Laut Medienberichten vom 17. April hat das Bundesfinanzministerium einem Antrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der vorläufigen Haushaltsführung für das Jahr 2025 stattgegeben und eine überplanmäßige Verpflichtungsermächtigung in Höhe von bis zu 305 Mio. Euro genehmigt. Damit soll die Förderung im Rahmen der „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze“ (BEW) nahtlos weitergeführt werden. Der Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) begrüßte dies und VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing bezeichnete den Vorgang unter anderem als „ein wichtiges Signal“. Im Folgenden lesen Sie sein vollständiges Statement.

mehr lesen
BDEW: „Wärmewende zentral für die Erreichung der Klimaziele“
BDEW: „Wärmewende zentral für die Erreichung der Klimaziele“

Die Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW), Kerstin Andreae, äußerte sich gestern zu den im Koalitionsvertrag verankerten Zielen zur Wärmewende. In Deutschland würden 56 % der Endenergie „zum Beheizen von Gebäuden sowie für Wärme- und Kälteanwendungen in Gewerbe und Industrie“ benötigt. Einer klimaneutralen Wärmeversorgung falle daher große Bedeutung „für das Erreichen der Klimaziele und das Gelingen der Energiewende“ zu. Der Anteil Erneuerbarer Energien im Wärmesektor betrage derzeit jedoch nur rund 22 % – was Handlungsbedarf erfordere.

mehr lesen
Amprion transportiert erste Kabel für Gleichstromtrasse A-Nord
Amprion transportiert erste Kabel für Gleichstromtrasse A-Nord

Für das Großprojekt zur Energiewende hat der Netzbetreiber Amprion zum ersten Mal einen Schwerlasttransport erfolgreich durchgeführt: Eine rund 50 t schwere Kabeltrommel wurde ohne Zwischenfälle von Emden nach Meppen gebracht. Die Kabel gehören zur Gleichstromtrasse A-Nord, die künftig Windenergie aus der Nordsee nach Nordrhein-Westfalen transportieren soll. Auf einem 100 km langen Abschnitt verlaufen außerdem die Offshore-Verbindungen DolWin4 und BorWin4.

mehr lesen

Publikationen zum Thema

Polyamid 12 für den Betrieb von Gasrohrleitungen bis 16/18 bar

Polyamid 12 für den Betrieb von Gasrohrleitungen bis 16/18 bar

Autor: Von Hermann van Laak, Jan Heimink, Andreas Frank, Mario Messiha, Thomas Kratochvilla und Christoph Bruckner
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Dieser Fachbericht präsentiert Polyamid 12 (PA-U12) für Hochdruckrohrleitungen als eine einfach zu installierende Alternative zu Stahl. Sie weist das hervorragende Eigenschaftsprofil von PA-U12-Rohren für alternative Verlegetechniken nach, und ...

Zum Produkt

Digitale Kommunikation für sichere Netze

Digitale Kommunikation für sichere Netze

Autor: Von Christoph Ketteler
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

...

Zum Produkt

Höchste Qualitätsstandards an Isolierflanschverbindungen sichern Versorgungssicherheit

Höchste Qualitätsstandards an Isolierflanschverbindungen sichern Versorgungssicherheit

Autor: Von Marc Oehlmann
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Das Celler Unternehmen ISOflanges hat sich entschieden, seine Isolierflanschkonstruktionen der HP2-Baureihe zusätzlich vom DVGW zertifizieren zu lassen, damit seine Kunden noch einen zusätzlichen Nachweis erhalten, dass bei den Isolierflanschen ...

Zum Produkt