Rund einhundert Einreichungen, neun Nominierungen, vier Auszeichnungen
Über 100 Projekte haben sich dieses Jahr in den Kategorien Erzeugung, Transport und Infrastruktur sowie Anwendungstechnologien um den Preis beworben. Unter den vielzähligen Einreichungen entschied sich die Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Behrendt, Dekan der Fakultät Prozesswissenschaften an der TU Berlin, für insgesamt vier Projekte.
„Die Vielzahl an Bewerbungen in diesem Jahr hat gezeigt, was für eine Dynamik aktuell im Markt steckt. Innovative Ideen sind dringend gefragt, um die Herausforderungen zu bewältigen, die mit dem Erreichen der Klimaziele einhergehen“, erläutert Prof. Dr. Frank Behrendt, Vorsitzender der Jury. „Die Unternehmen stecken viel Kreativität und Arbeit in die Weiterentwicklung von Gasanwendungen, um sie fit für die Zukunft zu machen. Die ausgezeichneten Projekte zeigen dies und tragen zudem maßgeblich zum Hochlauf des Wasserstoffmarktes bei.“
Preisträger in der Kategorie Erzeugung: Schaeffler Technologies
Innovative Beschichtungen für H2-Anwendungen
Die edelmetallfreien Enertect-Beschichtungen Schaeffler Technologies AG & Co. KG ermöglichen eine wirtschaftlichere Produktion von Bipolarplatten mit bis zu 75 % geringerem CO2-Fußabdruck und verbessern die Effizienz von Brennstoffzellen und Elektrolyseuren. Die neuartigen Beschichtungen lassen einen massiven Kostenrückgang bei der Wasserstofferzeugung erwarten, der gleichermaßen dazu beitragen wird, die Energiewende und den Wasserstoffhochlauf voranzutreiben.
Preisträger in der Kategorie Transport und Infrastruktur: RWE Gas Storage West
H2-Speicher Epe
Der H2-Speicher Epe von RWE Gas Storage West GmbH ermöglicht die effiziente Speicherung von Wasserstoff in unterirdischen Salzkavernen, um eine konstante Versorgung auch in ertragsarmen Zeiten sicherzustellen. Das Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass der Maßstab den Anforderungen des Energiemarktes gerecht wird und ein hohes Ambitionsniveau vorliegt – auch was die Integration in das Gesamtsystem angeht.
Preisträger in der Kategorie Anwendungstechnologien: SCHOTT
100 % Wasserstoff in der Glasproduktion
Die SCHOTT AG hat als erstes Unternehmen optisches Spezialglas mit 100 Prozent Wasserstoff im industriellen Maßstab erfolgreich hergestellt. Das Projekt ist ein leuchtendes Beispiel für die Kraft der deutschen Industrie zur Defossilisierung ihrer Produktionsprozesse. Es zeigt zudem, dass Wasserstoff in der Industrie dringend benötigt wird und gibt somit von Seiten der Anwender ein positives Signal an den entstehenden Wasserstoffmarkt.
Sonderpreis für visionäres Regionalprojekt Rh2ein-Main Connect
Mit dem Sonderpreis der Jury wurde das Projekt Rh2ein-Main Connect ausgezeichnet, da es als visionäres Projekt der Regionalplanung heraussticht. Das Gemeinschaftsprojekt der ENTEGA AG, Mainova AG, ESWE Versorgungs AG, Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG, e-netz Südhessen AG, NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH, Open Grid Europe GmbH und GASCADE Gastransport GmbH zeigt, wie wichtig die regionalen Akteure für den H2-Markthochlauf sind.
Der starke Verbund aus regionalen Unternehmen verknüpft die Industrie- und Gewerbeversorgung mit der Stadtteilversorgung und nimmt sich dabei der wichtigen Aufgabe an, das Gasverteilnetz zu transformieren und an das Wasserstoffkernnetz anzuschließen.
Publikumspreis vergeben
Während des gesamten Oktobers konnte zudem für alle neun nominierten Projekte für den Publikumspreis abgestimmt werden. Insgesamt wurden 4.181 Stimmen abgegeben. Gewonnen hat dabei das Projekt H2-Speicher Epe von der RWE Gas Storage West GmbH, das auch in der Kategorie Transport und Infrastruktur von der Jury als Preisträger ausgewählt wurde. Dass auch die Wahl des Publikumspreises auf dieses Projekt fällt, zeigt wie relevant der Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur inklusive der Speicher ist.
Die ausgezeichneten Projekte geben allesamt positive Signale an den Wasserstoffmarkt und unterstreichen die Rolle der neuen Gase. Denn nur mit grünen Elektronen und grünen Molekülen wird der Aufbau eines klimaneutralen und versorgungssicheren Energiesystems möglich.
(Quelle: Zukunft Gas)