Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Rückblick auf das 36. Lindauer Seminar 2024

31. Mai 2024 | Am 14. und 15. März fand am Bodensee zum 36. Mal das Lindauer Seminar statt. „Praktische Kanalisationstechnik – Zukunftsfähige Entwässerungssysteme“ lautete das Thema, das im Fokus des in der Lindauer Inselhalle stattfindenden, diesjährigen Fachforums zur Entwässerung, Inspektion und Sanierung von Kanal- und Rohrsystemen stand. Prof. Dr.-Ing. Karsten Kerres (FH Aachen) hat […]

von | 03.06.24

V.l.n.r. Ulrich Jöckel, Dr. Christian Falk, Daniel Wittmann, Cornelia Jöckel-Tschada, Prof. Karsten Kerres, OB Dr. Claudia Alfons, Univ.-Prof. Max Dohmann, Dr. Juliane Thimet, Univ.-Prof. Karsten Körkemeyer,Dr. Michael Sachweh, Tobias Jöckel, Univ.-Prof. Wolfgang Günthert, Sonja Jöckel
Foto: Christian Flemming

31. Mai 2024 | Am 14. und 15. März fand am Bodensee zum 36. Mal das Lindauer Seminar statt. „Praktische Kanalisationstechnik – Zukunftsfähige Entwässerungssysteme“ lautete das Thema, das im Fokus des in der Lindauer Inselhalle stattfindenden, diesjährigen Fachforums zur Entwässerung, Inspektion und Sanierung von Kanal- und Rohrsystemen stand. Prof. Dr.-Ing. Karsten Kerres (FH Aachen) hat die Veranstaltung in seinem „Rückblick auf das 36. Lindauer Seminar 2024“ wie folgt zusammengefasst:

Auch in diesem Jahr wurde das Lindauer Seminar seinem Anspruch gerecht, perfekte Fachtagung und Austauschplattform zu allen Aspekten des Kanalmanagements zu sein. Insgesamt stellten 28 Referenten aus Wissenschaft und Praxis Ergebnisse Ihrer Arbeit vor und diskutierten unter der Leitung von Prof. Max Dohmann, Prof. Wolfgang Günthert, Prof. Karsten Kerres und Prof. Karsten Körkemeyer mit den über 600 Teilnehmern über Herausforderungen und Lösungsansätze rund um die Instandhaltung unserer Abwasserinfrastruktur.

Etwa 90 Aussteller präsentierten ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen in den großzügigen Foyer-Räumen der Lindauer Inselhalle. Begrüßt wurden die Teilnehmer durch die Oberbürgermeisterin der Stadt Lindau Dr. Claudia Alfons.

Zu Beginn der Fachtagung wurden Herausforderungen und Perspektiven der Wasserwirtschaft dargelegt. Dabei wurden zunächst einerseits die Konsequenzen beschrieben, die sich aufgrund des Klimawandels für die Siedlungsentwässerung ergeben und im Weiteren deren Bedeutung beim Bemühen um eine Klimaneutralität der Abwasserentsorgung aufgezeigt. Es wurde zudem dargelegt, dass die Siedlungsentwässerung als Teil der kommunalen Daseinsvorsorge von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung sei.

Das 36. Lindauer Seminar: Tagungssaal. Foto: Christian Flemming

In den folgenden Vorträgen wurden kommunale und private Aufgaben in der integralen Siedlungsentwässerung benannt. Zunächst wurde auf zwei Arbeitshilfen zum Umgang mit Hausdränagen und Grundstücksentwässerungsanlagen hingewiesen und die Ergebnisse eines Pilotprojektes zur Überprüfung und Sanierung privater Grundstücksentwässerungsanlagen vorgestellt. Beiträge zum notwendigen Zusammenwirken von öffentlicher und privater Entwässerung für ein zukunftsfähiges Regenwassermanagement und zur Minimierung der Gewässerbelastungen rundeten den ersten Vortragsblock ab.

Eine kritische Auseinandersetzung mit neuen Entwicklungen der Digitalisierung, insbesondere beim Building Information Modelling (BIM) und der Künstlichen Intelligenz (KI) erfolgte im Anschluss. Insgesamt wurde für den Tiefbaubereich ein erhebliches Potenzial in der Digitalisierung gesehen: Die in Zusammenhang mit Planung, Bau und Instandhaltung anfallenden Arbeitsprozesse können trotz notwendigem Weiterentwicklungsbedarf bereits jetzt deutlich beschleunigt werden. Dies sei gerade in Zeiten des Fachkräftemangels von größter Bedeutung für Betreiber und planende Ingenieurbüros.

Ausstellungsbereich des Lindauer Seminars in der Inselhalle. Foto: Christian Flemming

Der Donnerstag schloss mit einem Vortragsblock zum Themenfeld der effizienten Zustandserfassung von Kanalisationen und Sonderbauwerken. Dabei wurden intelligente strategische Konzepte zur kostenoptimierten und bedarfsgerechten Festlegung von Inspektionsintervallen ebenso vorgestellt wie praktische Erfahrungen zur Zustandserfassung mittels fliegender Drohnen oder einfacher Untersuchungssysteme, wie elektronische Kanalspiegel oder sehende Reinigungsdüsen.

Mit den Themen Kanalbetrieb und Kanalinstandhaltung in Zeiten beschränkter Mittel wurden am zweiten Seminartag weitere Aspekte des modernen Kanalmanagements thematisiert. So wurde zunächst über Untersuchungen zu Möglichkeiten und Grenzen der ressourcenschonenden Eigenwasser- und Schwallspülung, über Erfahrungen mit kostengünstigen Techniken zum Füllstandsmonitoring oder über einfache Lösungen zur bedarfsorientierten Straßenablaufreinigung berichtet.

Im Weiteren wurden Effizienz und Qualitätssicherung in Zusammenhang mit Ausschreibung und Vergabe von Planungsleistungen diskutiert. Leistungs- oder Preiswettbewerb? Das war hier ebenso die Frage wie die Konformität von Ausschreibung, Angebot, Auftrag und Bauausführung.

Zusammenfassend wurden also auch bei dem diesjährigen Lindauer Seminar alle Facetten einer zukunftsfähigen Siedlungsentwässerung aus Sicht der Gesetzgebung, der Betreiber, der Planer und der Anwender vorgestellt und von den Teilnehmern angeregt diskutiert. Ein besonderer Dank geht im Namen aller Teilnehmer an die Familie Jöckel und alle Mitarbeiter der Fa. JT-elektronik GmbH für die hervorragende Gestaltung und Organisation des Seminars.

Das 37. Lindauer Seminar 2025 „Praktische Kanalisationstechnik – Zukunftsfähige Entwässerungssysteme“ findet am 13. und 14. März 2025 in Lindau statt. Die Details finden Sie unter www.jt-elektronik.de. Die Organisatoren freuen sich auf Ihre Vorschläge zu Referaten, welche Erfahrungen, Lösungen oder neue Entwicklungen zu einem optimieren Kanalmanagement aufzeigen. Melden Sie sich gerne direkt bei sonja.joeckel@jt-elektronik.de.

(Quelle: JT-Elektronik)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Informier' dich doch!

Jetzt den monatlichen 3R-info-Newsletter abonnieren!

EWE: Auftragsvergabe für H2-Speicherprojekt an Neuman & Esser
EWE: Auftragsvergabe für H2-Speicherprojekt an Neuman & Esser

EWE treibt die Umrüstung seines Gasspeicherstandorts zur Speicherung von Wasserstoff in der Wesermarsch voran. Für das „Clean Hydrogen Coastline“-Projekt hat EWE die Firma Neuman & Esser mit der Lieferung von zwei Verdichtern beauftragt. Diese sollen in einer umgebauten Erdgaskaverne zum Einsatz kommen, die ab 2027 ihren Betrieb aufnehmen soll, um eine eine flexible und sichere Wasserstoffversorgung im Rahmen der Energiewende zu ermöglichen.

mehr lesen
Langmatz Symposium 2025: Breitband- und Energienetze gemeinsam ausbauen
Langmatz Symposium 2025: Breitband- und Energienetze gemeinsam ausbauen

Das diesjährige Langmatz Symposium und Openhouse am 26. und 27. Februar in Garmisch-Partenkirchen behandelte die Frage, ob die Digitalisierung und Energiewende in Deutschland effizienter vorankommen könnten, wenn Daten- und Stromnetze gleichzeitig ausgebaut würden. Mehr als 500 Fachbesucher aus der Telekommunikations- und Energiebranche nahmen teil und diskutierten diese Frage intensiv. Das Symposium stellte den gemeinsamen Ausbau von Glasfaser- und Energienetzen in den Fokus, da dieser als Schlüssel für die digitale Transformation und Nachhaltigkeit angesehen wird.

mehr lesen
Gasunie und Petrogas: Umrüstung von Nordsee-Pipelines auf grünen H2 möglich?
Gasunie und Petrogas: Umrüstung von Nordsee-Pipelines auf grünen H2 möglich?

Gasunie und Petrogas Transportation B.V. prüfen die Möglichkeit, die Petrogas-Pipeline unter der Nordsee für den Transport von grünem Wasserstoff umzurüsten. Diese Untersuchung ist Teil des Offshore-Wasserstoffprojekts Demo 1, das vom niederländischen „Ministerium für Klimapolitik und grünes Wachstum“ initiiert wurde. Es umfasst den Bau einer Elektrolyseanlage mit einer Leistung von 20 bis 50 MW in der Nordsee, die grünen Wasserstoff produzieren und diesen über Offshore-Pipelines ins Land transportieren soll.

mehr lesen
MVV Mannheim: Weitere klimafreundliche Flusswärmepumpe geplant
MVV Mannheim: Weitere klimafreundliche Flusswärmepumpe geplant

Das Mannheimer Energieunternehmen MVV plant den Bau einer weiteren großen Flusswärmepumpe, um die Fernwärmeversorgung in der Region zu dekarbonisieren. Die neue Anlage soll eine thermische Leistung von etwa 150 MW haben, was mehr als das Siebenfache der ersten Flusswärmepumpe beträgt. Sie soll bis zu 40.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen können und ab 2028 in Betrieb gehen. 

mehr lesen
DWA verlängert mit kaufmännischem Geschäftsführer Rolf Usadel
DWA verlängert mit kaufmännischem Geschäftsführer Rolf Usadel

Der Vorstand der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) hat Rolf Usadel (64) für zwei weitere Jahre als kaufmännischen Geschäftsführer bestätigt und seinen, ursprünglich am 30. September 2026 endenden, Vertrag vorzeitig bis zum 30. September 2028 verlängert.

mehr lesen

Publikationen zum Thema

Die Unterschiede der GFK-Schlauchliner – vom Freispiegelkanal zur Trinkwasserleitung

Die Unterschiede der GFK-Schlauchliner – vom Freispiegelkanal zur Trinkwasserleitung

Autor: Von Dr. Nils Füchtjohann
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Bereits über Jahrzehnte sind GFK-Schlauchliner im Abwasserbereich etabliert. Seit wenigen Jahren halten sie auch zunehmend Einzug in den Trinkwasserbereich. Hygienisch, nachhaltig und projektsicher – für die grabenlose Sanierung von ...

Zum Produkt

Kanalquerschnitts- und Profilvermessung in der Praxis

Kanalquerschnitts- und Profilvermessung in der Praxis

Autor: Von Erik Büttner und Ulrich Jöckel
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Nachdem mit 3D-Kameraequipments auch Querschnitte von Abwasserleitungen vermessen werden sollen, wird sich dieser Fachbericht dem Thema widmen. Vielen sind diverse Fachberichte zu Laserscann, photographischen und manuellen Messmethoden bekannt. Ein ...

Zum Produkt

Rheda-Wiedenbrück: Havarie-Konzept für wichtige Abwasserdruckleitung – Anschlussteil selbst entwickelt

Rheda-Wiedenbrück: Havarie-Konzept für wichtige Abwasserdruckleitung – Anschlussteil selbst entwickelt

Autor: Von Henning Winter und Ludger Wördemann
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Fast jede Kommune hat sie: Abwasserdruckleitungen. Und fast jede Kommune hat sie in der Vergangenheit eher stiefmütterlich behandelt. Doch so langsam kommen viele Druckleitungen in die Flegeljahre. Die KomNetABWASSER-Teilnehmerstadt ...

Zum Produkt