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VKU will Städte und Gemeinden klimarobust machen

Der VKU will eine sichere und bezahlbare Wasserversorgung und Abwasserentsorgung auch in Zeiten des Klimawandels. Dafür ist eine Anpassung der Systeme und Infrastrukturen der Daseinsvorsorge an die Folgen des Klimawandels notwendig. Ein 7-Punkte-Plan soll nun dabei helfen, Städte und Gemeinden klimarobust zu machen.

von | 03.11.20

Der Verband Kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) hat einen 7-Punkte-Plan aufgestellt.

In der Praxis haben sich viele Lösungsansätze der kommunalen Wasserwirtschaft bewährt. „Mehr Grün und Blau im Grau“-Strategien schützen effektiv vor Starkregen und steigern nebenbei die Lebensqualität. Ein effizienterer und intelligenterer Umgang mit Wasser, Ressourcenschutz sowie Kooperationen machen die Wasserversorgung klimarobuster und beugen wirksam Dürre-Engpässen vor.

Flächendeckende Klima-Anpassung

Diese Lösungen sollten flächendeckend allen Städten und Gemeinden zur Verfügung stehen: Ob Klima-Anpassung gelingt und die Folgen des Klimawandels abgemildert werden, darf keine Frage des Wohnorts sein. Der VKU empfiehlt daher, folgenden 7- Punkte-Plan für klimarobuste Städte und Gemeinden bei der politischen Gesetzgebung zu berücksichtigen.

Der 7-Punkte-Plan des VKU

1. Bei bewährten Grundsätzen bleiben: Klima-Anpassung ist auf der Ebene der Kommunen gut aufgehoben. Dem Grundwasser sind Ortsschilder egal: Wo es sich sammelt, wie es fließt – das lässt sich nicht zentral von Berlin aus steuern. Entscheidend ist allein die Situation vor Ort. Wie Infrastrukturen an den Klimawandel anzupassen sind, muss deshalb grundsätzlich Sache der Kommunen vor Ort sein.
2. Richtungsentscheidung zum Modell für den Schutz von Trinkwasserressourcen vor Verunreinigungen treffen: Statt aufwändiger und teurer Nachsorge sollten Verunreinigungen von vornherein verhindert werden. Dafür sollte das Vorsorge- und das Verursacherprinzip stärker verankert werden, sodass wirksame Anreize für den Schutz der Wasserressourcen.
3. Effizienterer Umgang mit Wasser: Ziel muss zudem sein, die Wasserressourcen von vornherein intelligent zu managen und dafür alle Akteure in der Kommune wie Behörden, Landwirte, Wirtschaft und Wasserversorger an einen Tisch zu bringen.
4. Die öffentliche Wasserversorgung hat Priorität: Diese gesetzliche Vorgabe muss künftig auch wieder stärker bei behördlichen Entscheidungen berücksichtigt werden.
5. Ausreichend Wasserrechte: Wenn Wasserversorger höhere Wasserrechte brauchen, um die Versorgung auch in Dürreperioden zu sichern, müssen sie diese auch bekommen können.
6. Klima-Anpassung gelingt, wenn wir Wissen teilen und vor Ort umsetzen. Daher sollte das bewährte BMU-Programm der Klimaschutz-Manager explizit für Klima-Anpassung weiterentwickelt und geöffnet werden.
7. Klima-Anpassung muss solide finanziert werden: Deshalb appellieren wir an Bund und Länder, dem Vorschlag des Umweltbundesamts zu folgen und ein Sonderprogramm Klimavorsorge aufzulegen.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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