Generic filters
FS Logoi

Schlauchliner-Qualität: IKT-LinerReport 2017: Vier gewinnt

Noch zu viele Liner erfüllen nicht alle vier Prüfkriterien gleichzeitig. Oft werden gute Ergebnisse bei Einzelkriterien erzielt. Aber nur wer alle vier Mindestwerte erreicht, ist wirklich gut.

von | 05.03.18

Knick in der Qualitätskurve: Bei drei von vier Prüfkriterien leicht schlechtere Werte als in den Vorjahren

Zum 14. Mal legt das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur seinen jährlichen LinerReport vor. Die Durchschnittswerte für E-Modul, Biegefestigkeit und Wanddicke liegen leicht unter denen der beiden Vorjahre. Allein beim Kriterium Wasser-Dichtheit konnte der gute Wert von 2016 gehalten werden. Trotzdem bewegen sich die Prüfergebnisse des Jahres 2017 insgesamt betrachtet auf einem hohen Niveau. Die Durchschnittswerte „bestandene Prüfung“ liegen durchweg über 95 %. Zahlreichen Sanierungsfirmen gelingt es überdies, die Kriterien zu 100 % zu erfüllen.
Schlusslichter stören
Bedenklich scheint allerdings, dass die Ergebnisse der vier Einzelkriterien deutlich breiter um die Durchschnittswerte streuen als in Vorjahren. So liegen bei E-Modul und Biegefestigkeit die schwächsten Werte für bestandene Prüfungen bei 80 beziehungsweise 70 %. Bei der Wanddicke reichen sie sogar bis auf 60 % herunter. Für den Qualitätsanspruch des Schlauchlinings sind diese Schlusslichter keine akzeptablen Resultate.
Vier gewinnt
Idealerweise erfüllt eine Schlauchliner-Probe alle vier Prüfkriterien (E-Modul, Biegefestigkeit, Wanddicke und Wasser-Dichtheit) gleichzeitig. Sind weniger als vier Kriterien erfüllt, so ist dies nicht ausreichend. Das gilt insbesondere, weil das DWA-M 144-3 (ZTV Sanierung) diese Kriterien explizit zur Qualitätsbeurteilung heranzieht. Diese ZTV ist heutzutage weitgehend akzeptierter Standard und liegt den meisten Sanierungsverträgen zugrunde. Der Anteil der Liner-Proben, die in 2017 alle vier Prüfkriterien gleichzeitig bestehen, liegt bei 63 % (Vorjahr: 61 %). Zwar ist es erfreulich, dass diese Quote besser geworden ist, unübersehbar bleibt jedoch, dass mehr als ein Drittel der Liner-Proben mindestens ein Prüfkriterium nicht erfüllt.
Spitzengruppe: der 100%-Club
Die Qualitätsmaßstäbe aus den Verfahrenszulassungen für Schlauchliner sind nur dann erfüllt, wenn alle vier Prüfkriterien zugleich bestanden sind. Im Jahr 2017 gelingt dies neun von 25 Sanierungsfirmen (Vorjahr: fünf von 22) bei allen eingesandten Proben. Sie bestehen die Liner-Prüfungen zu 100 %. Eine Firma schafft diese Bestleistung sogar mit zwei verschiedenen Liner-Systemen. Zum „100%-Club“ gehören in 2017 diese neun Sanierungsfirmen:

  • Diringer & Scheidel Rohrsanierung mit RS CityLiner
  • Geiger Kanaltechnik mit Alphaliner
  • Hamers Leidingtechniek mit Alphaliner
  • Jeschke Umwelttechnik mit Alphaliner und mit Brandenburger Liner
  • Kanaltechnik Agricola mit iMPREG Liner
  • Koßmann Kanal- und Umwelttechnik mit SAERTEX Liner
  • KTF Kanal-Technik-Friess mit iMPREG Liner
  • LTS – Lilie Tief- und Straßenbau mit SAERTEX Liner
  • Max Bögl Stiftung mit Brandenburger Liner

Fazit: es ist noch Luft nach oben
Das Maß der Dinge ist bei der Materialprüfung von Schlauchlinern, dass alle vier Prüfkriterien erfüllt sind. Dass dieser Anspruch erfüllbar ist, zeigen die neun Sanierungsfirmen, denen es in 2017 gelingt, bei allen ihrer geprüften Proben alle vier Kriterien zu bestehen. Für die anderen Sanierungsfirmen bedeutet dies: Bei der Qualität ist noch genug Luft nach oben. Und für die Auftraggeber heißt es: Weiterhin auf die Qualitätssicherung achten und darauf bestehen, dass alle vier Prüfkriterien erfüllt werden. Ansonsten ist die Dauerhaftigkeit von Sanierungsmaßnahmen fraglich.
Autoren: Roland W. Waniek, Dieter Homann, Barbara Grunewald, IKT ‑ Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH, Gelsenkirchen, Tel. +49 209 17806-0, waniek@ikt.de, homann@ikt.de, grunewald@ikt.de
Download IKT-LinerReport mit ausführlichen Ergebnistabellen nach Sanierungsfirmen und Liner-Typen: www.bit.ly/linerreport-2017

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Informier' dich doch!

Jetzt den monatlichen 3R-info-Newsletter abonnieren!

Rheinenergie: Erste automatische Standrohr-Station in Köln
Rheinenergie: Erste automatische Standrohr-Station in Köln

Mit der Inbetriebnahme der bundesweit ersten automatischen Standrohr-Abholstation setzt die RheinEnergie neue Maßstäbe im Bereich der Trinkwasserversorgung. Die innovative Station am Kölner Zugweg ermöglicht es Kundinnen und Kunden, rund um die Uhr Standrohre kontaktlos und hygienisch abzuholen – ein bislang einzigartiger Service in Deutschland. Standrohre können vielseitig eingesetzt werden – wie zur Trinkwasserentnahme bei Straßenfesten oder Bewässerung von Straßenbäumen.

mehr lesen
Flüssigböden: Neues Merkblatt veröffentlicht
Flüssigböden: Neues Merkblatt veröffentlicht

Die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) hat am 18.03.2025 das „Merkblatt für die Herstellung und Verwendung von zeitweise fließfähigen, selbstverdichtenden Verfüllbaustoffen“ (M ZFSV) herausgegeben und auf der Webseite veröffentlicht. Das Merkblatt ersetzt damit das seit 2011 veröffentlichte „Hinweisblatt für die Herstellung und Verwendung von zeitweise fließfähigen, selbstverdichtenden Verfüllbaustoffen“ (H ZFSV), wird damit nach Normenklatur der FGSV in der Stufe R2 des Regelwerks der FGSV einsortiert.

mehr lesen
Wir versorgen Deutschland und verbinden Europa
Wir versorgen Deutschland und verbinden Europa

GASCADE treibt mit dem Auf- und Ausbau eines Wasserstoff-Netzes eine sichere und nachhaltige Energiezukunft für Deutschland und Europa voran. Für unsere beiden Zukunftsprojekte Flow – making hydrogen happen und AquaDuctus suchen wir Ingenieure (m/w/d), die mit uns ihren Beitrag zur Energiewende leisten wollen.
Als unabhängiger Fernleitungsnetzbetreiber transportieren wir Gas – sicher, zuverlässig, effizient und umweltfreundlich. Die Versorgungssicherheit stets im Fokus.

mehr lesen
Coalsi startet als eigenständige Gesellschaft
Coalsi startet als eigenständige Gesellschaft

Die Coalsi GmbH, Kompetenzzentrum für Luftreinhaltung und Fremdwasser in der Fritzmeier-Gruppe, möchte mit der Ausgründung als eigenständige Gesellschaft die bisherigen Aktivitäten der gleichnamigen Marke bündeln und tritt mit erweitertem Angebot am Markt auf. Dies teilte das Unternehmen am heutigen 11. Juni mit.

mehr lesen
Schachtabdeckungen: Wetterfest mit Glasfaserverbund
Schachtabdeckungen: Wetterfest mit Glasfaserverbund

Häufigere Extremwetterereignisse, steigende Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster stellen Kommunen vor neue Herausforderungen und machen innovative Lösungen zum Schutz der unterirdischen Infrastruktur notwendig. Die KHK Kunststoffhandel Cromm & Seiter GmbH möchte mit ihrem FibreIndustrial-Schachtabdeckungen Abhilfe schaffen.

mehr lesen

Publikationen zum Thema

Die Unterschiede der GFK-Schlauchliner – vom Freispiegelkanal zur Trinkwasserleitung

Die Unterschiede der GFK-Schlauchliner – vom Freispiegelkanal zur Trinkwasserleitung

Autor: Von Dr. Nils Füchtjohann
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Bereits über Jahrzehnte sind GFK-Schlauchliner im Abwasserbereich etabliert. Seit wenigen Jahren halten sie auch zunehmend Einzug in den Trinkwasserbereich. Hygienisch, nachhaltig und projektsicher – für die grabenlose Sanierung von ...

Zum Produkt

Kanalquerschnitts- und Profilvermessung in der Praxis

Kanalquerschnitts- und Profilvermessung in der Praxis

Autor: Von Erik Büttner und Ulrich Jöckel
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Nachdem mit 3D-Kameraequipments auch Querschnitte von Abwasserleitungen vermessen werden sollen, wird sich dieser Fachbericht dem Thema widmen. Vielen sind diverse Fachberichte zu Laserscann, photographischen und manuellen Messmethoden bekannt. Ein ...

Zum Produkt

Rheda-Wiedenbrück: Havarie-Konzept für wichtige Abwasserdruckleitung – Anschlussteil selbst entwickelt

Rheda-Wiedenbrück: Havarie-Konzept für wichtige Abwasserdruckleitung – Anschlussteil selbst entwickelt

Autor: Von Henning Winter und Ludger Wördemann
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Fast jede Kommune hat sie: Abwasserdruckleitungen. Und fast jede Kommune hat sie in der Vergangenheit eher stiefmütterlich behandelt. Doch so langsam kommen viele Druckleitungen in die Flegeljahre. Die KomNetABWASSER-Teilnehmerstadt ...

Zum Produkt