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Dipl.-Ing. (FH) Fritz Eckard Lang, Präsident des Rohrleitungsbauverbandes. Foto: Rohrleitungsbauverband

Leidenschaft für den Leitungsbau eint

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Autor: Redaktion

Das ist nach Überzeugung des rbv-Präsidenten Dipl.-Ing. (FH) Fritz Eckard Lang auch notwendig, „damit nicht etwa die Leitungsbauunternehmen und künftig möglicherweise auch die Versorgungssicherheit Schaden nehmen“. Die Herausforderungen, vor denen der Leitungsbau steht, reichen von der Verstetigung der Investitionen über den demografischen Wandel und die Nachwuchssicherung bis hin zur Digitalisierung des Leitungsbaus. Hinzu kommen die Diskussion um die Rolle der Gaswirtwirtschaft im Rahmen der Energiewende und die Forderungen nach dem Erhalt der hohen deutschen Qualitätsstandards auf europäischer Ebene. „Nur durch die Bündelung aller Kräfte wird es uns gelingen, die Aufgaben zu lösen und Synergien im Sinne unserer Mitgliedsunternehmen zu heben“, so Lang.
Kooperationen für eine wirksame Interessenvertretung
Vor diesem Hintergrund hat der rbv bereits Ende 2016 einen Kooperationsvertrag mit dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) und im Mai 2017 mit der German Society for Trenchless Technology e.V. (GSTT) abgeschlossen. Im Fall der GSTT sieht der Kooperationsvertrag die Errichtung eines gemeinsamen Gremiums „Verbändekreis Leitungssysteme“ vor, das die Politik und Leitlinien für die Mitwirkung bei der Normung, Regelwerkserstellung und bei allgemeinen technischen Schriften bestimmen soll. Darüber hinaus setzt der rbv gemeinsam mit der Bundesfachabteilung Leitungsbau (BFA LTB) im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. (HDB) den Hebel an, um die Investitionen in den Leitungsbau zu sichern und die Ausschreibungsmodalitäten zu verbessern. Kooperationen existieren zudem in den Bereichen Technik, Berufsbildung oder Öffentlichkeitsarbeit mit dem Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e.V. (AGFW), dem Verband Güteschutz Horizontalbohrungen e.V. (DCA), der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA), der Gütegemeinschaft Leitungstiefbau e.V. (GLT) und dem Rohrleitungssanierungsverband e.V. (RSV). „Trotz vordergründig unterschiedlicher Interessen eint uns die gemeinsame Leidenschaft für den Leitungsbau“, so die Botschaft des rbv-Präsidenten.
Fachlich-technische Arbeit auf breite Basis stellen
Dabei soll es nicht bleiben. Mit einer Satzungsänderung hat der rbv den Weg frei gemacht für die Erweiterung der eigenen Mitgliedschaft, indem er sich für eine außerordentliche Verbandsmitgliedschaft für Herstellerunternehmen und Ingenieurbüros öffnet. Personen und Unternehmen, die in keine der Kategorien fallen, aber den Verband unterstützen wollen, können fördernde Mitglieder werden. Lang: „Es ist deutlich geworden, dass der rbv für einen Zuwachs an Fach-Know-how, für die Erweiterung seiner ausgedehnten Netzwerke und für die Verbreiterung der personellen Basis auch die Unterstützung anderer Gewerke braucht.“ Mit dieser qualifizierten Unterstützung wolle man ein internationales Netzwerk schaffen und Regelwerke erarbeiten, die die Handschrift des Leitungsbaus tragen und europäischen Anforderungen standhalten.
Deutsche Qualitätsstandards in Europa sichern
Die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden ist insbesondere angesichts der fortschreitenden Europäisierung von Bedeutung. „Wir brauchen Normen und ein auf Europa ausgerichtetes Regelwerk, bei dessen Erstellung müssen die deutschen Branchenverbände den Federhalter in der Hand haben und die Spielregeln bestimmen“, so Lang. Insbesondere im Fall des etablierten und bewährten Qualitätsnachweises GW 301 setzt sich der rbv entschieden für die Überführung der wesentlichen Inhalte in die europäische Normung ein. Vor diesem Hintergrund ist der rbv in einem anhaltenden Dialog mit Vertretern des DVGW und der DVGW CERT GmbH über die Europäisierung der GW 301, um einen Fahrplan für die Sicherung deutscher Qualitätsstandards im zusammenwachsenden Europa auf den Weg zu bringen. Lang: „Qualität ist nur mit qualifizierten Unternehmen auf Basis von anerkannten Regeln der Technik und Normen zu erreichen.“
„Energiewendefähige“ Gasinfrastruktur erhalten
Zu den drängenden Aufgaben zählt nach Überzeugung des rbv auch, das Potenzial der Gaswirtschaft bei der Versorgungssicherheit und CO2-Reduzierung stärker in das Bewusstsein der Entscheidungsträger und Öffentlichkeit zu rücken. Vor diesem Hintergrund hatte der rbv im vergangenen Jahr die gemeinsame Verbändeerklärung „Effiziente Klimawende? Mit Gas!“ unterzeichnet, mit der zehn Verbände der deutschen Gaswirtschaft sowie der Heizungs- und Bauindustrie an die Politik appelliert haben, die Rolle des Gases bei der Dekarbonisierung anzuerkennen. „Die Diskussion um die Energiewende ist nach Ansicht des rbv bisweilen zu stark von sektoralem Denken bestimmt“, erklärt rbv-Hauptgeschäftsführer Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dieter Hesselmann und mahnt eine differenziertere Betrachtungsweise an, bei der sowohl die Strom- als auch die Gasnutzung ihre Berechtigung hätten. Denn eine intelligente Sektorenkopplung sei die Grundvoraussetzung dafür, dass eine zunehmend klimafreundliche Energie wie das Gas als integraler Bestandteil der Energiewende wirklich effizient genutzt werden kann. Hesselmann weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das bestehende und funktionierende Gasversorgungsnetz hier zu Lande – so existieren allein 510.000 km Gasleitungen, und die deutschen Erdgasspeicher haben eine Speicherkapazität von 234 Mrd. Kilowattstunden – nicht nur Erdgas aufnehmen kann, sondern auch wachsende Mengen aus erneuerbaren Energien erzeugten Wasserstoffs, Methans oder Biomethans. Damit stelle ein modernes Gasnetz heute schon eine wichtige Grundlage für eine sichere, klimaschonende und bezahlbare Energiewende dar. Hesselmann: „Daher setzen wir uns dafür ein, dass in dieses wichtige volkswirtschaftliche und für die Energiewende mitentscheidende Gut weiter investiert wird. Die Leitungsbauunternehmen sind dabei bereit, ihren Anteil bei der Umsetzung der Energiewende durch den Erhalt der Gasinfrastruktur und damit zur Versorgungssicherheit zu leisten.“

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