Am 6. September 2021 wurde die neue Kläranlage auf Helgoland offiziell eingeweiht: mit der Entnahme der symbolischen “ersten Abwasserprobe”. Elfi Heesch, Landrätin des Kreises Pinneberg, Jörg Singer, Bürgermeister der Inselgemeinde Helgoland, Christine Mesek, Verbandsvorsteherin des Abwasser- Zweckverbands (AZV) Südholstein und Gäste der an der Baumaßnahme beteiligten Unternehmen überzeugten sich vor Ort, dass die neue Anlage bereits gut arbeitet.
Hochwertige Reinigung vor der Einleitung in die Nordsee
Die Besucher konnten sich bei einem kleinen Rundgang überzeugen: Die moderne Technik und ein neues Reinigungsverfahren gewährleisten eine hochwertige Klärung des Abwassers, bevor es die Nordsee eingeleitet wird – zum Vorteil der Inselbewohner*innen, der Tourist*innen und des maritimen Ökosystems rund um Helgoland. Als letzter Bestandteil ist im ersten Halbjahr 2021 eine neue Klärschlammbehandlungsanlage errichtet worden, welche die Ende 2020 fertiggestellten Abwasserreinigungsanlagen ergänzt. Der dort entwässerte Klärschlamm wird per Schiff abgefahren und an Land verwertet.
Biologische Reinigung im Sequenching-Batch-Reaktor (SBR)

In zwei SBR-Behältern wird das Abwasser chargenweise in nacheinander verlaufenden Reinigungsstufen geklärt.
Schwierige Bauphase gemeistert
Die rund 30-monatige Bauzeit war von zahlreichen Herausforderungen geprägt – von der logistisch anspruchsvollen Insellage über eine aufwändige Kampfmittelräumung bis hin zur Die alte Kläranlage musste ersetzt werden, weil sie zuletzt schlechte Reinigungsergebnisse aufwies. Insbesondere bei der Stickstoffentfernung zeigt die neue Anlage nun deutlich bessere Ergebnisse, die den heutigen Anforderungen vollständig gerecht werden.
Der AZV Südholstein hat im Jahr 2014 die Verantwortung für die Abwasserentsorgung auf Helgoland übernommen. Vor Ort arbeitet der Verband dafür mit der Inselentsorgungsfirma Karl Meyer zusammen. An der Baumaßnahme beteiligt waren unter anderem in der Planung die Aqua Consult Ingenieur GmbH, in der Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination die Losch & Partner Ingenieurgesellschaft mbH, bei der Hoch- und Tiefbauausführung die HC Hagemann GmbH & Co. KG sowie für die technische Ausstattung die Bremer Pro Aqua Wasser- und Abwassertechnik GmbH und die BN Automation AG. Die Kampfmittelräumung hat die Schwalbe Baugesellschaft mbH & Co. KG durchgeführt.