Geschäftsführer Werner Lutsch dazu: „Damit die Wärmewende gelingt, braucht es eine langfristige Planbarkeit für Versorger, Kunden und Endverbraucher gleichermaßen. Abrupte, übereilte Entscheidungen und eine einseitige Betrachtungsweise gefährden das Gelingen der Wärmewende – und somit einen wesentlichen Teil der Energiewende.“
Konkret fordert der Verband, dass Versorger, die auf klimaneutrale, moderne und nachhaltige Erzeugung umstellen, die Möglichkeit haben, dies auch in der Preisformel abzubilden ohne gleichzeitig alle Kundenverträge kündigen und neu vereinbaren zu müssen. Ansonsten drohe das Ausbleiben wichtiger Investitionen und eine Zementierung der derzeitigen Erzeugungsstruktur.
„Entgegen der ursprünglichen Intention schafft der vorliegende Entwurf kein Mehr an Investitionssicherheit“, so Lutsch weiter. „Ganz im Gegenteil: In der aktuellen Fassung werden die Ausbauziele der Fernwärme massiv gefährdet. Ebenso gefährdet die Bundesregierung die Erfüllung der Dekarbonisierungsziele, da Veränderungen in der Erzeugungsstruktur nicht adäquat abgebildet werden können.“
Durch die geplanten Änderungen werden zusätzliche bürokratische Anforderungen an die Fernwärmeunternehmen gestellt – ohne wirklichen Mehrwert für die Kund:innen. Die geplante Festschreibung des Anteils des Marktelements werde bei Fernwärmekunden zu höheren Preisschwankungen führen, so der AGFW-Geschäftsführer. Selbst nach erfolgreicher Umstellung auf klimaneutrale und lokale Erzeugung blieben Endverbraucher damit den Entwicklungen der internationalen Energiemärkte ausgesetzt.
„Alles in allem bleibt der Entwurf weit hinter den Erwartungen zurück. Wir vermissen einen ganzheitlichen und verantwortlichen Blick und lehnen den Entwurf daher ab. Die Wärmewende ist fundamentaler Bestandteil der Energiewende und sollte ausgewogen, sachlich und nicht unter Wahlkampfeinfluss gestaltet werden“, erklärt Lutsch.
(Quelle: AGFW)