Zur Tagung ins Ausbildungszentrum des Berufsförderungswerks der Bauindustrie NRW eingeladen hatten DVGW NRW, Bauindustrieverband NRW, Rohrleitungsbauverband und die Kommunikationsagentur Cyrano.
Daniel Strücker, Präsident des Bauindustrieverbands NRW betonte bei seiner Begrüßungsrede bezüglich der Transformationsschritte die Dringlichkeit, mit der offene Fragen beantwortet und Lösungen für Problemstellungen gefunden werden müssten. Zur Identifizierung und Klärung dieser offenen Aspekte sei es essenziell, dass „heute schon geplant wird, was morgen gebaut werden soll“, fügte Ralph Donath, Präsident des Rohrleitungsbauverbandes, hinzu. Ausschlaggebend seien dafür Kommunikation und Koordination.
Teilnehmer bringen Handlungsbedarf auf verschiedenen Ebenen zur Sprache
Dass dringender Handlungsbedarf bestehe, darin waren sich die Branchenvertreter einig und brachten verschiedene Handlungsfelder zur Sprache. So betonte beispielsweise Volker Neumann, Vorsitzender der DVGW-Landesgruppe NRW, im Rahmen der Podiumsdiskussion die Notwendigkeit der Anbindung der Unternehmen an die H2-Verteilnetze: Das Bundeswirtschaftsministerium plant derzeit deren Rückbau im innerstädtischen Bereich („Green Paper Transformation Gas-/Wasserstoff-Verteilnetze“).
Armin Loth, technischer Leiter der Siegener Versorgungsbetriebe (SVB), sprach bei Wasserstoffkernnetz und Geothermie von einem „weißen Fleck“ in Südwestfalen. Der Anschluss ans H2-Kernnetz sei Grundvoraussetzung für die Dekarbonisierung der lokalen Industriebetriebe. Zudem wies er auf die Gefahr von Standortverlagerungen bei fehlender Abwärme für das Fernwärmenetz hin.
Wolfgang Jung, Geschäftsführer des Wissenschaftsparks Gelsenkirchen, forderte, die Rolle, die Wasserstoff gerade für die mittelständische Industrie spiele, dürfe nicht außer Acht gelassen werden:
„Die Nutzung von Wasserstoff darf nicht auf hohe Temperaturen wie im Stahlwerk begrenzt werden. Vor allem Unternehmen, die für ihre Fertigung Temperaturen zwischen 200-500 Grad benötigen, können und wollen von Wasserstoff profitieren.“
Videobotschaft: Landesregierung unterstützt Ziele
NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur richtete sich mit einer Videobotschaft an die Tagungsteilnehmer, in der sie betonte, dass die Landespolitik das gleiche Ziel verfolge:
„Wir müssen von der Planung in die Umsetzung kommen. Und zwar jetzt. Wichtiges Ziel ist es daher, die Genehmigungsverfahren zu beschleunigen.“
Diese Zusagen auch einzuhalten, mahnte Dr. Nicole Grünewald, Präsidentin der IHK Köln, da sich die andauernde Unsicherheit zum Standortrisiko entwickeln könne, denn hier würden keine Investitionen mehr getätigt – ein Nachteil für den Standort NRW.
Im Anschluss wurden weitere Treffen zum Austausch und zur Vertiefung der vorgebrachten Positionen vereinbart, die der Entwicklung von Lösungsansätzen für die lokale H2-Transformation dienen sollen.
(Quelle: Cyrano Kommunikation)