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Delegiertenversammlung 2024 der Bundesfachabteilung Leitungsbau

Wo stehen wir beim Ausbau der Netze von Strom, Fernwärme oder Geothermie für eine erfolgreiche und termingerechte Umsetzung der Energiewende bis 2045? Wie kann Wasserstoff als klimaneutraler Energieträger zu ihrem Gelingen beitragen? Welche technischen Weichenstellungen sind in diesem Zusammenhang aktuell zu leisten? Und wäre die Einrichtung eines bundesweiten Betreiberregisters ein wirksames Instrument, um Leitungsschäden zu vermindern? Diese und weitere aktuelle Themen des Leitungsbaus standen am 26. November 2024 auf der Agenda der Delegiertenversammlung der Bundesfachabteilung Leitungsbau (BFA LTB) im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V. (HDB) in Mannheim.

von | 04.12.24

Im Rahmen der turnusgemäß durchgeführten Wahlen des BFA LTB wurden der Vorsitzende Dipl.-Ing. Andreas Burger (4.v.l.) sowie seine Stellvertreter Dipl.-Ing. Thomas Wenzel (6.v.l.) und Dipl.-Ing. Gunnar Hunold (nicht im Bild) in ihren Ämtern bestätigt
Foto: BFA LTB

Ende November trafen sich die Delegierten der politischen Spartenvertretung der deutschen Leitungsbauer aus den Landes- und Regionalen Fachabteilungen Berlin-Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen/Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg/Schleswig-Holstein, Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz/Saarland sowie Sachsen/Sachsen-Anhalt und Hessen-Thüringen unter Leitung des Vorsitzenden Dipl.-Ing. Andreas Burger zur BFA LTB-Mitgliederversammlung. Zentrales Thema des konstruktiven Diskussionsgeschehens waren die nächsten Schritte einer verantwortungsvollen techno-politischen Lobbyarbeit – gerade vor dem Hintergrund der in großer Komplexität und Vielfalt zu erfüllenden Bauaufgaben im Kontext der Energiewende.

„Auftraggeber müssen verantwortlich agieren“

„Um die Kommunale Wärmeplanung nun termingerecht umzusetzen, sollten – in Abhängigkeit der regionalen Gegebenheiten vor Ort – alle relevanten technologischen Optionen genutzt werden“, betont Burger. „Aktuell hören wir aber flächendeckend aus den Landesfachabteilungen, dass zu wenig dafür getan wird, Strom, Fernwärme, Wasserstoff und Geothermie sektorenübergreifend im Rahmen einer integrierten Netzplanung miteinander zu verknüpfen.“

Damit aber werde vielerorts die Chance vertan, den besten und kosteneffizientesten Weg zu einer klimafreundlichen und fortschrittlichen Wärmeversorgung zu adressieren, die Abhängigkeit von fossilen Wärmeträgern schnell zu beseitigen und das komplette technische Leistungsspektrum des Leitungsbaus zu nutzen.

„Ein weiteres Problemfeld im Zusammenhang mit dem kommunalen Netzausbau und -erhalt, von dem immer mehr Delegierte bundesweit berichten, resultiert derzeit aus einer wesentlich verschlechtertem Zahlungsmoral bei den öffentlichen Auftraggebern“, ergänzt Vorstandsmitglied Dipl.-Ing (FH) Alexander Klöcker.

Dies führe neben der ohnehin schon hohen Ungewissheit darüber, welche Netze zukünftig noch im Zuge der Kommunalen Wärmeplanung benötigt werden, zu weiteren Unsicherheiten und drohe die wirtschaftliche Existenz der bauausführenden Unternehmen zu gefährden.

„Viele Stellschrauben gedreht“

Dass eine Dekarbonisierung unseres Energiesystems nur mit einer sektorenübergreifenden, integrierten Energie-Roadmap gelingen wird, ist schon lange ein zentrales Anliegen der BFA LTB. Von daher hat die Organisation im Rahmen ihrer techno-politischen Lobbyarbeit die Unterzeichnung eines offenen Briefes von 19 Verbänden an die Mitglieder der zuständigen Ausschüsse des Deutschen Bundestags unterstützt. Hier hat sich die BAUINDUSTRIE an der Seite 18 weiterer Verbände dafür eingesetzt, die finanzielle Ausstattung der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) zu erhöhen und auf diesem Wege den Ausbau der Fernwärmenetze mit den hierfür notwendigen Geldern auszustatten.

Auch eine Beteiligung an der Tagung „Wasserstofftransformation NRW – JETZT!“ am 28. Mai 2024 in Oberhausen diente dem Engagement für eine schnelle Umsetzung der Energiewende unter der Berücksichtigung von Wasserstoff. Und beim „Energie-Forum Trassenneubau“, das am 26. Juni in der Saarländischen Landesvertretung in Berlin stattfand, hat sich die BFA LTB argumentatorisch in die Diskussion einer zielgerichteten Transformation und eines fristgerechten Ausbaus der Stromnetze in Deutschland mit eingebracht. Dies war auch Gegenstand eines Online-Meetings mit großen Netzbetreibern, das auf Anregung der im HDB verankerten Arbeitsgruppe Großunternehmen am 12. September stattfand.

Vorstand in neuer Besetzung

Neben der Diskussion der brennenden Branchenthemen wurden im Rahmen der BFA LTB-Delegiertenversammlung turnusgemäß Wahlen durchgeführt. In ihren Ämtern bestätigt wurden der Vorstandsvorsitzende Dipl.-Ing. Andreas Burger (Sax + Klee GmbH, LFA LTB Baden-Württemberg) sowie die Stellvertreter Dipl.-Ing. Thomas Wenzel (Vorpommersche Tief- und Kulturbau GmbH, RFA LTB Nord) und Dipl.-Ing. Gunnar Hunold (Rudolf Feickert GmbH, LFA LTB Sachsen/Sachsen-Anhalt) sowie Dipl.-Ing (FH) Alexander Klöcker (REIF Bauunternehmung GmbH & Co. KG, LFA LTB Baden-Württemberg) als Mitglied des Vorstands.

Neu in den Vorstand gewählt wurden für den aus dem Amt geschiedenen Dipl.-Ing. Karl Jelinski (Leonhard Weiss Bauunternehmung, LFA LTB Baden-Württemberg) Dietmar Luck (Leonhard Weiss Bauunternehmung, LFA LTB Baden-Württemberg) und Stefan Jentsch (Gottfried Stehnke Bauunternehmung GmbH & Co, KG, LFA LTB Niedersachsen-Bremen). Ebenfalls zum Vorstand gehört als geborenes Mitglied der Präsident des Rohrleitungsbauverbandes e. V. (rbv), Dr. Ralph Donath.

„In dieser leicht veränderten Konstellation werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass die bestmögliche Umsetzung der Energiewende nicht von Ideologien und Parteiprogrammen ausgebremst, sondern von technischem Sachverstand und sinnvollen politischen Rahmenbedingungen beflügelt wird“, so Burger.

(Quelle: RBV)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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