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Gas-Szenarien: Gasmangellagen sind unwahrscheinlich

Die Initiative Energien Speichern e.V. (INES) hat am 14. Dezember das Dezember-Update für die Gas-Szenarien vorgelegt. Die Szenarien zeigen, dass Deutschland gut durch den weiteren Winter kommen wird, wenn keine extrem niedrigen Temperaturen auftreten. Gasmangellagen können zwar noch immer nicht vollständig ausgeschlossen werden, ihr Auftreten ist aber als weniger wahrscheinlich zu bewerten. Spätestens am 21. […]

von | 18.12.23

Die Initiative Energien Speichern e.V. (INES) hat am 14. Dezember das Dezember-Update für die Gas-Szenarien vorgelegt. Die Szenarien zeigen, dass Deutschland gut durch den weiteren Winter kommen wird, wenn keine extrem niedrigen Temperaturen auftreten. Gasmangellagen können zwar noch immer nicht vollständig ausgeschlossen werden, ihr Auftreten ist aber als weniger wahrscheinlich zu bewerten.

Spätestens am 21. November 2023 fand ein anhaltender Wechsel von Einspeicherungen zu Ausspeicherungen in Deutschland statt. Seitdem werden zunehmend Gasmengen ausgespeichert, um den temperaturbedingt stark ansteigenden Gasverbrauch zu decken. Aufgrund moderater bis warmer Temperaturen wurden in Deutschland gespeicherte Gasmengen im November allerdings nur in geringem Umfang zur Versorgung eingesetzt. Deutschland konnte in der Folge mit einem überdurchschnittlichen Füllstand in Höhe von 96 % in den Dezember starten.

Verbleiben die Temperaturen in Deutschland im weiteren Winterverlauf im wärmeren Bereich, dann werden die Gasspeicher in den aktualisierten Gas-Szenarien weiterhin nur moderat in Anspruch genommen. Bei warmen Temperaturen könnte der Gasspeicherfüllstand seinen tiefsten Stand bereits Ende Januar mit 71 % erreicht haben. Bei mittleren bis kalten Temperaturen werden die Gasspeicher hingegen umfangreich bzw. stark in Anspruch genommen. Die gesetzliche Füllstandsvorgabe in Höhe von 40 % kann in den Szenarien bei normalen oder warmen Temperaturen eingehalten werden. Bei sehr kalten Temperaturen ist die Füllstandsvorgabe als herausfordernd zu bewerten. Ein Gasmangel kann bei extrem kalten Temperaturen im Rahmen der Szenario-Modellierung nicht aufgelöst werden.

Ein Fünf-Jahres-Vergleich der Temperaturen in Deutschland zeigt, dass die Temperaturen für die Modellierung extrem kalter Temperaturen (EU-Wetterjahr 2010) signifikant unter den Temperaturen der letzten Jahre (2019 – 2022) liegen. Eine Füllstandsentwicklung, die sich aus den Temperaturen des Jahres 2010 ableiten lässt, ist vor dem Hintergrund dieses Temperaturvergleichs als weniger wahrscheinlich zu bewerten.

INES-Geschäftsführer Sebastian Heinermann fasst das Dezember-Update für die Gas-Szenarien wie folgt zusammen: „Milde Temperaturen im November haben die Ausgangssituation für den weiteren Verlauf des Winters verbessert. Eine Gasmangellage tritt in unseren Analysen nur noch bei extrem kalten Temperaturen auf, wie wir sie in Deutschland seit einigen Jahren schon nicht mehr erlebt haben. Trotz der zuletzt kalten Temperaturen und damit stark angestiegenen Gasverbräuche, werden wir aller Voraussicht nach gut durch diesen Winter kommen.“

Hintergrund zu den INES-Gas-Szenarien

Die Initiative Energien Speichern e.V. (INES) modelliert fortlaufend die europäischen Gasmärkte, um die Sicherheit der Gasversorgung einzuschätzen. Auf dieser Basis und unter Berücksichtigung der Speicherfüllstände zum 1. Dezember 2023 wurden drei Szenarien für die Gasversorgung in Deutschland im Winter 2023/24 betrachtet:

  • Im ersten Szenario werden die Temperaturen des EU-Wetterjahres 2016 länderspezifisch zugrunde gelegt, um normale Temperaturen zu betrachten.
  • Ein weiteres Szenario nimmt „warme Temperaturen“ wie im europäischen Winter 2020 an.
  • Ein drittes Szenario untersucht die Gasversorgung für „kalte Temperaturen“ entsprechend des europäischen Winters 2010.

 

Die INES-Szenarien für die Gasversorgung im Winter 2023/24 wurden am 19. April 2023 basierend auf den Daten bis Ende März 2023 erstmalig veröffentlicht. Das Dezember-Update ist die fünfte Aktualisierung dieser Szenarien. Darin wurde die Datenlage bis zum Ende des Vormonats November berücksichtigt.

Während der „Sommer-Phase“ (Mai bis Oktober 2023) veröffentlicht INES nur alle zwei Monate Updates zu den INES-Gas-Szenarien. Im Winter erfolgen die Updates monatlich. Das nächste Update ist für den 16. Januar 2024 geplant. Als Sonderthema steht ein Jahresrückblick unter dem Titel „Ein Jahr ohne russische Pipeline-Gasimporte“ an.

Aktuelle Informationen zu den Gasspeicher-Füllständen in Deutschland und in den einzelnen Bundesländern können Sie jederzeit über die INES-Speicherkarte abrufen. Darüber hinaus können dort Speicherdaten nicht nur nach unterschiedlichen Speichertypen (Kavernen- und Porenspeicher) sondern auch nach Gasqualitäten (L-/H-Gas und Wasserstoff) gefiltert werden.

(Quelle: INES)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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