INES hat das Februar-Update zu den verbandseigenen Gas-Szenarien veröffentlicht. Die Temperaturen liegen im Winter 2023/2024 weiterhin oberhalb der Normaltemperaturen. Der Gasspeicherfüllstand bewegt sich trotz Kältewelle im Januar 2024 über dem historischen Mittelwert. Die gesetzliche Füllstandsvorgabe zum 1. Februar 2024 wurde in der Folge übererfüllt. Eine erneut vollständige Befüllung der Gasspeicher vor dem kommenden Winter 2024/2025 ist möglich.
Am 8. Februar 2024 hat die Initiative Energien Speichern e.V. (INES) das Februar-Update zu den verbandseigenen Gas-Szenarien veröffentlicht. Es zeigt, dass die Mitteltemperaturen in den Monaten des Winters 2023/2024 bislang oberhalb der angenommenen Normaltemperaturen verliefen. Insbesondere in den Monaten November und Dezember 2023 fanden deshalb nur geringere Ausspeicherungen statt. Die gesetzliche Füllstandsvorgabe in Höhe von 40 % zum 1. Februar 2024 wurde trotz einer Kälteperiode im Januar mit 75 % deutlich übererfüllt. Der Gasspeicherfüllstand bewegt sich weiterhin über dem historischen Mittelwert.
Aufgrund einer Kältephase sind die Gasverbräuche im Januar 2024 deutlich angestiegen. Zur Bedarfsdeckung wurde das Gasaufkommen im Monatsmittel zu rund einem Drittel aus Gasspeichern bereitgestellt. Selbst bei extrem kalten Temperaturen ist eine umfangreiche Entleerung der Gasspeicher aber trotzdem nicht mehr zu erwarten. Der Tiefstand wird im INES-Gas-Szenario „Kaltwinter“ Mitte März erreicht und liegt bei 28 %.
Eine erneut vollständige Befüllung der Gasspeicher vor dem kommenden Winter 2024/2025 ist unabhängig von den angenommenen Temperaturen möglich.
INES-Geschäftsführer Sebastian Heinermann kommentiert die Veröffentlichung des Februar-Updates wie folgt: „Die kurze Kältewelle im Januar hat uns deutlich vor Augen geführt, wie schnell die Gasverbräuche ansteigen, wenn es mal richtig kalt wird. In der Kälteperiode im Januar wurde über die Hälfte des in Deutschland benötigten Gases aus Speichern bereitgestellt. Der Einsatz der Gasspeicher im Januar hat gezeigt, dass sie nicht nur zuverlässig das Gasversorgungssystem in der Balance halten, sondern im Grunde auch als einzige Flexibilität bereitstehen, wenn große Verbrauchsschwankungen auftreten.“
Hintergrund zu den INES-Gas-Szenarien
INES modelliert fortlaufend die europäischen Gasmärkte, um die Sicherheit der Gasversorgung einzuschätzen. Auf dieser Basis und unter Berücksichtigung der Speicherfüllstände zum 1. Februar 2024 wurden drei Szenarien für die Gasversorgung in Deutschland im Restwinter und Sommer 2024 betrachtet:
- Im ersten Szenario werden die Temperaturen des EU-Wetterjahres 2016 länderspezifisch zugrunde gelegt, um normale Temperaturen zu betrachten.
- Ein weiteres Szenario nimmt „warme Temperaturen“ wie im europäischen Winter 2020 an.
- Ein drittes Szenario untersucht die Gasversorgung für „kalte Temperaturen“ entsprechend des europäischen Winters 2010.
Die INES-Szenarien für die Gasversorgung im Winter 2023/24 wurden mit dem Januar-Update erstmalig um einen Ausblick auf den Sommer 2024 ergänzt und für den Restwinter 2024 aktualisiert. Mit dem Februar-Update erfolgte nun die turnusgemäße Aktualisierung unter Berücksichtigung der Datenlage bis zum Ende des Vormonats Januar.
Während der „Sommer-Phase“ veröffentlicht INES nur alle zwei Monate Updates zu den INES-Gas-Szenarien. Im Winter erfolgen die Updates monatlich. Das nächste Update ist für den 7. März 2024 geplant.
Eine genaue Beschreibung der Szenarien und Ergebnisse erhalten Sie in einer ausführlichen Dokumentation. Ein darüber hinaus verfügbarer Foliensatz stellt zentrale Inhalte der Dokumentation übersichtlich dar.
Aktuelle Informationen zu den Gasspeicherfüllständen in Deutschland und in den einzelnen Bundesländern können Sie jederzeit über die INES-Speicherkarte abrufen. Darüber hinaus können dort Speicherdaten nicht nur nach unterschiedlichen Speichertypen (Kavernen- und Porenspeicher), sondern auch nach Gasqualitäten (L-/H-Gas und Wasserstoff) gefiltert werden.