Jeder achte Schlauchliner erfüllt mindestens ein Prüfkriterium nicht – die Prüfergebnisse sind schwächer als 2019.
Zum 17. Mal legt das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur seinen jährlichen LinerReport vor. Darin fließen die Prüfergebnisse von insgesamt 2.613 Schlauchliner-Proben ein, die das Institut im Jahr 2020 geprüft hat. Das sind 11 % mehr als im Vorjahr – ein Hinweis darauf, dass es der Sanierungsbranche im letzten Jahr trotz Corona-Pandemie gut ging.
Zwar liegen die Schlauchliner-Prüfergebnisse des Jahres 2020 auf einem insgesamt guten Niveau, jedoch ist nicht zu übersehen, dass sie verglichen zum Vorjahr zum Teil deutlich schlechter ausfallen. Die Entwicklung zeigt bei allen vier Prüfkriterien nach unten, sowohl bei Glasfaser-Linern als auch bei Nadelfilz- Linern.
Spitzengruppe: Der „100%-Club“
Ein qualitativ hochwertiger Liner muss alle vier Prüfkriterien gleichzeitig erfüllen. In 2020 gelingt es einer Gruppe von fünf Sanierungsfirmen (von 27) sogar, alle vier Prüfkriterien mit allen ihren Baustellenproben zu 100 % zugleich zu bestehen. Sie erfüllen damit die gestellten Qualitätsanforderungen vollständig auf jeder ihrer Baustellen. Zu diesem „100%-Club“ des Jahres 2020 gehören: Bluelight GmbH mit dem PAAF-Liner; Hamers Leidingtechniek B.V. (NL) mit Alphaliner; Jeschke Umwelttechnik GmbH mit Alphaliner; Kanaltechnik Agricola GmbH mit Brandenburger Liner 2.5 sowie Umwelttechnik und Wasserbau GmbH mit Brandenburger Liner 2.5.
Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Prüfergebnisse des Jahres 2020 insgesamt die schwächsten seit sechs Jahren sind. Jeder achte Schlauchliner erfüllt mindestens ein Prüfkriterium nicht. Die Anforderung ist jedoch klar und eindeutig: Alle vier Prüfkriterien müssen gleichzeitig erreicht werden. In 2020 schaffen dies nur 87,5 % der Liner. Aber auch bei Einzelbetrachtung der vier Prüfkriterien zeigt sich, dass die 2020er Ergebnisse die schlechtesten seit sechs Jahren sind. Nur in 2018 waren die Ergebnisse für die Wanddicke um 0,5 %P schlechter als in 2020. Sonst liegen aller Ergebnisse der Jahre 2015 bis 2019 über denen von 2020.
Qualitätskontrolle weiterhin nötig
Eines wird deutlich: Trotz der inzwischen sehr hohen technologischen Entwicklung des Schlauchlining-Verfahrens, trotz seiner Stellung als das führende Renovierungsverfahren und trotz intensiver Mitarbeiterschulungen ist ein immer höheres Qualitätsniveau kein Naturgesetz. Daher sind auch weiterhin strenge Qualitätskontrollen sowohl auf den Baustellen als auch im Prüflabor notwendig.