Der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft vor Ort in den Regionen und Kommunen muss Hand in Hand mit dem starken Ausbau der Erneuerbaren Energien gehen. Das fordert der Branchenverband der deutschen Gas- und Wasserstoffwirtschaft anlässlich der Berliner Energietage. Zukunft Gas verweist dabei insbesondere auf die Volatilität der Erneuerbaren: Zeiten, in denen besonders viel grüner Strom zur Verfügung steht, aber nicht vom Stromnetz aufgenommen werden können, sind ideal für die Produktion von grünem Wasserstoff, der dann in das Gasnetz eingespeist und somit auch im Wärmemarkt genutzt oder gespeichert werden kann.
Nach Ansicht der Gas- und Wasserstoffwirtschaft spielen die regionalen und kommunalen Akteure eine bedeutende Rolle beim Wasserstoffhochlauf. Nur so können die entsprechenden Synergien von grünem Strom und Wasserstoffproduktion erfolgreich genutzt werden. “Sie haben die Flächen, um die Erneuerbaren in den Regionen auszubauen und können so Wasserstoffprojekte vor Ort ausrollen und skalierbare Erfahrungen im Praxisbetrieb sammeln”, betonte Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas.
Konkrete Wasserstoffprojekte in den Regionen wurden am 23. Mai in Berlin im Rahmen des Panels “Wasserstoffzeitalter vor Ort” durch Norbert Zösch, Geschäftsführer der Stadtwerke Haßfurt, Dr. Arnt Baer, Leiter Politik und Verbände bei der Gelsenwasser AG und Tiemo Wennrich, Projektleiter von H2Direkt bei der Thüga AG vorgestellt. Moderiert wurde die Diskussionsrunde von Annegret-Claudine Agricola, Leiterin Public Affairs bei Zukunft Gas. Die Veranstaltung wurde im Rahmen der Plattform H2 kommunal durchgeführt. Die Plattform H2 kommunal ist eine Netzwerkinitiative von Zukunft Gas, die den Informations- und Erfahrungsaustausch der kommunalen und regionalen Energieversorger beim Wasserstoffhochlauf unterstützen soll.
Die Projekte zeigen, dass die Wasserstoffproduktion als auch der Einsatz von Wasserstoff im Wärmesektor bereits von verschiedenen regionalen und kommunalen Energieversorgern getestet wird. Nun braucht es für den Energieträger auch eine realistische Erfüllungsoption im Gebäudeenergiegesetz, betont Kehler. „Wasserstoff ist im Wärmemarkt vielfältig einsetzbar. Zum Beispiel kann die Abwärme von Elektrolyseuren als Wärme für das Wärmenetz genutzt werden oder Wasserstoff in KWK-Anlagen sowie direkt in Wasserstoffheizungen genutzt werden. Damit Wasserstoff eine realistische Erfüllungsoption im Gebäudeenergiegesetz wird, ist es besonders wichtig, dass neben den Wärmenetzen auch die Transformationspläne für das Gasnetz erst bis Ende 2026 vorzulegen sind, sodass ein realistischer Transformationsplan seitens der Betreiber erarbeitet werden kann.“
Über Zukunft Gas
Zukunft Gas ist die Stimme der der deutschen Gas- und Wasserstoffwirtschaft. Der Branchenverband bündelt die Interessen der Mitglieder und tritt gegenüber Öffentlichkeit, Politik sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern auf. Gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen setzt sich der Verband dafür ein, dass die Potenziale von Wasserstoff, Biogas und Erdgas sowie der bestehenden Gasinfrastruktur genutzt werden, informiert über die Chancen und Möglichkeiten, die gasförmige Energieträger für unsere Gesellschaft bieten und treibt die Transformation der Gasbranche hin zu neuen Gasen voran. Getragen wird der Verband von führenden Unternehmen der Gas- und Wasserstoffwirtschaft. Weitere Branchenverbände und die Heizgeräteindustrie unterstützen Zukunft Gas als Partner.
(Quelle: Zukunft Gas)