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OOWV legt mit dem Nachhaltigkeitszentrum Fokus auf Wasser und Wald

Stabilität mal anders: das Wasser-Wald-Zentrum Schortens bekommt kein klassisches Fundament, sondern steht auf Stützpfählen. Daher griffen die Beteiligten beim symbolischen Baustart zum Bohrer statt zum Spaten. Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) plant direkt angeschlossen an das Regionale Umweltzentrum (RUZ) Schortens ein Zentrum für Nachhaltigkeit. Die Schlüsselrolle von Wasser für eine nachhaltige Energiewende – und alle technischen, wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen, die damit einhergehen – sollen im neuen WWZ ebenso Thema sein, wie der Wasserkreislauf im Wald und die Filterwirkung des Waldbodens.

von | 08.08.24

Bohrer statt Spaten (v.li.): RUZ-Leiterin Ina Rosemeyer, Architekt Ralph Thater, OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht, Annette Groth (Leiterin der OOWV-Umweltbildung), Bürgermeister Gerhard Böhling und OOWV-Verbandsvorsitzender und Landrat Sven Ambrosy
Bild: Sonia Voigt / OOWV

Der nunmehr vierte außerschulische Lernort des OOWV legt seinen Fokus auf die lebenswichtige Ressource Wasser und ihr Zusammenspiel mit dem Ökosystem Wald. Auf dem baumbestandenen Gelände des Klosterparks soll bis zum Sommer 2025 ein lebendiger, inklusiver Ort der Umweltbildung, Begegnung und Vernetzung entstehen. In der Transformation des Energiesystems kommt der Region Wilhelmshaven/Landkreis Friesland eine besondere Rolle zu.

„Schon aufgrund des Windes und der Nähe zum Meer liegt es auf der Hand, dass der Nordwesten zur ,Drehscheibe für grüne Energie‘ wird“, erklärte OOWV-Vorsteher Sven Ambrosy am Rande der WWZ-Baustelle.

Ein Umbruch, der auch Chancen für mehr Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum und einen Bedeutungszuwachs für die Region birgt. Ein wichtiger Baustein in der Dekarbonisierung sei die Wasserstoffproduktion, für die große Wassermengen benötigt werden.

„Die Frage, welche Wasserressourcen dafür genutzt werden können, ohne wertvolle Grundwasserbestände zu belasten, muss ganz am Anfang geklärt werden“, ergänzte OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht.

In diesem Prozess des Umbaus soll das neue Nachhaltigkeitszentrum Impulse geben. Dafür erhält der OOWV Fördermittel in Höhe von 981.000 Euro aus dem Kohlestrukturfonds des Bundes, überreicht von der niedersächsischen Regionalministerin Wiebke Osigus im Oktober.

Der vierte außerschulische Lernort des OOWV entsteht direkt neben dem RUZ Schortens / 3D-Modellansicht: Ralph Thate

Dass es um Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz geht, soll sich auch im WWZ-Gebäude widerspiegeln. Es soll sich harmonisch in die Natur des landschaftsgeschützten Klosterparks einfügen, mit recyclebaren Naturmaterialien wie Holz und Glas konstruiert und dabei energieeffizient sowie lichtdurchlässig gestaltet. Das von Architekt Ralph Thater aus Wittmund entworfene Multifunktionsgebäude soll auf 140 Quadratmetern Platz für einen großzügigen Seminarraum mit multimedialer Ausstattung und offene Büros bieten. Es entsteht auf einem Teil des derzeitigen RUZ-Parkplatzes, sodass kein zusätzlicher Boden versiegelt wird und kein Baum fallen muss. Durch eine neue Anordnung bleiben zugleich, wie bisher, 20 Stellplätze erhalten.

Christoph Kraft (Regionalleiter des OOWV in den Landkreisen Wittmund und Friesland) engagiert sich seit 2016 für die Realisierung des Projekts, welches ab 2020 an Fahrt aufgenommen hat und begrüßt den Baustart.

Nicht nur räumlich, sondern auch in der Sache verbunden ist das neue WWZ mit dem benachbarten Umweltzentrum. Auch zukünftig sollen Synergien genutzt werden, zum Beispiel kann das WWZ, sobald es fertig ist, dem RUZ-Team als Anlaufpunkt für seine Angebote für Schulklassen im Klosterpark dienen. Schortens‘ Bürgermeister Gerhard Böhling sieht die auch vom Landkreis Friesland geförderte Stärkung der Umweltbildungsarbeit durch OOWV, RUZ und Stadt im geschichtsträchtigen Klosterpark als „ideale Symbiose“.

„Gerne soll diese Zusammenarbeit mit Blick auf das stark sanierungsbedürftige Haus, in dem bislang das RUZ untergebracht war, verstärkt werden“, blickte Bürgermeister Böhling voraus. „Das neue WWZ-Gebäude zeigt auf, wie in Zukunft ökologisch sinnvoll und klimaschonend gebaut werden kann.“

Gerade die öffentliche Hand habe hier eine besondere Verantwortung. Denn aktuell ist das in die Jahre gekommene, teilweise denkmalgeschützte RUZ-Gebäude nicht nutzbar. Es laufen bereits Gespräche zwischen OOWV, RUZ und Stadt Schortens über eine mögliche Sanierung.

Die Leiterin der OOWV-Umweltbildung Annette Groth sagt, das RUZ erhalte einen angemessenen Rahmen für seine Arbeit. Das sei, ebenso wie eine Mitnutzung der Räumlichkeiten, von Anfang an Teil der Pläne für ein WWZ in unmittelbarer Nähe zum RUZ gewesen. Denn gemeinsam können beide Lernorte Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ein umfassendes Bildungsangebot machen, das von Ferienspaß-Aktionen bis hin zur Wissensvermittlung für Hochschulen und Fachpublikum reicht.

 

(Quelle: OOWV)

 

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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