Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Schutz der Kritischen Infrastruktur bleibt wichtige Aufgabe der Wasserversorgung

Wasserversorgungsanlagen gehören zu den sogenannten „Kritischen Infrastrukturen“. Als zentrale Elemente der Daseinsvorsorge müssen sie umfassend gesichert werden. Der Schutz vor Gefährdungen beispielsweise durch physische oder Cyber-Angriffe darf auch vor den drängenden Herausforderungen im Zusammenhang mit den fortschreitenden Klimaveränderungen nicht zurücktreten.

von | 26.09.24

Zum physischen Schutz von Anlagen hat der DVGW bereits Anfang der 1960er Jahre erste Regelwerke veröffentlicht und seitdem kontinuierlich dem technologischen Fortschritt angepasst. Damit haben die Wasserversorgungsunternehmen eine etablierte Grundlage, ihre Anlagen entsprechend zu schützen. Die Wasserversorgung in Deutschland ist – vergleichbar mit den Schalen einer Zwiebel – mehrfach gut geschützt, z. B. durch IT-technische, physische, organisatorische und betriebliche Maßnahmen. Damit dies so bleibt, arbeiten wir kontinuierlich daran, die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen aktuellen Anforderungen anzupassen und in unseren Regelwerken und Dienstleistungen, wie z.B. dem Technischen Sicherheitsmanagement, abzubilden”, erklärt Dr. Wolf Merkel, Vorstand des DVGW.

Resilienzpläne für alle Kritischen Infrastrukturen

Handlungsbedarf sieht auch der Gesetzgeber und will voraussichtlich Anfang 2025 das neue KRITIS-Dachgesetz in Kraft setzen. Darin werden u.a. Resilienzpläne für alle Kritischen Infrastrukturen gefordert. Der DVGW plant, die gesetzlichen Vorgaben mit entsprechenden Umsetzungshilfen in einem neuen Regelwerk zu bündeln, damit Wasserversorgungsunternehmen die gesetzlichen Vorgaben erfüllen können. Weiterhin wird der DVGW praktische Hilfestellungen für die Wasserversorgungsunternehmen leisten.

Wolf Merkel fordert:

„Wir befürworten sehr, dass das KRITIS-Dachgesetz den gesetzlichen Rahmen liefert, Maßnahmen für die physische Sicherheit Kritischer Infrastrukturen auf den Weg zu bringen. Dazu sollten das bereits existierende technische Regelwerk und branchenspezifische Nachweise viel stärker einbezogen werden”, fordert Wolf Merkel. “Denn für Vieles, was das künftige Gesetz fordern dürfte – z.B. Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz, Methoden des Risikomanagements –, sind die Grundlagen bereits in den allgemein anerkannten Regeln der Technik festgeschrieben und etabliert. Daran anzuknüpfen würde Unternehmen und Behörden entlasten und die Umsetzung des Gesetzes beschleunigen.“

Auch die Ausgestaltung des rechtlichen Rahmens für die IT-Sicherheit Kritischer Infrastrukturen muss angesichts immer komplexerer Gefährdungen aus dem Cyberraum vorangetrieben werden. Die europäische Richtlinie NIS2 gibt den Rahmen für den Schutz vor IT-Angriffen vor. Zur Unterstützung der Wasserwirtschaft hat der DVGW bereits vor Jahren den branchenspezifischen IT-Sicherheitsstandard Wasser/Abwasser entwickelt. Seine Umsetzung ermöglicht Betreibern, das vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik vorgeschriebene Schutzniveau zu erreichen und sich wirksam vor Cyberangriffen zu schützen. Er ist im DVGW-Regelwerk verankert.

Mit Blick auf das neue KRITIS-Dachgesetz erklärt Wolf Merkel:

„Wichtig ist eine enge Verzahnung des NIS-Umsetzungsgesetzes mit dem KRITIS-Dachgesetz im Sinne eines All-Gefahren-Ansatzes. Nur so erreichen wir eine effiziente, umsetzbare und auch wirtschaftlich abbildbare Gesetzgebung zum Schutz Kritischer Infrastrukturen, die die Risiken aus dem Cyberraum und dem physischen Raum ganzheitlich berücksichtigt.“

(Quelle: DVGW)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Informier' dich doch!

Jetzt den monatlichen 3R-info-Newsletter abonnieren!

Industriepapier skizziert Europas Energiezukunft
Industriepapier skizziert Europas Energiezukunft

Die dänische Investmentfirma Copenhagen Infrastructure Partners (CIP), der belgische Übertragungsnetzbetreiber Elia Group und der Fernleitungsnetzbetreiber Gascade haben Anfang April auf der WindEurope-Konferenz in Kopenhagen das gemeinsame Industriepapier „Grüner Strom und Wasserstoff“ vorgestellt. Das Dokument unterstreicht die Notwendigkeit, Strom- und Wasserstoffinfrastrukturen integriert zu planen und private Investitionen in Höhe von jährlich rund 200 Mrd. Euro zu mobilisieren, um ein wettbewerbsfähiges, widerstandsfähiges und dekarbonisiertes Energiesystem bis 2050 zu schaffen.

mehr lesen
Grüne Geothermie Hannover: Seismik-Kampagne erfolgreich beendet
Grüne Geothermie Hannover: Seismik-Kampagne erfolgreich beendet

In Hannover wird nach Presseinformationen des Energiedienstleisters Enercity AG „als erster Großstadt weltweit“ Geothermie mithilfe des sogenannten Closed-Loop-Verfahrens für grüne Wärme zum Einsatz kommen. Bei dem Verfahren soll mittels eines Wärmetauschers künftig Wärme aus der Tiefe gewonnen werden. Die damit verbundene „Seismik-Kampagne“, die Enercity als „wichtiger Meilenstein“ gilt, wurde nun beendet. Hierbei kamen für unterirdische Messungen im Norden Hannovers zuvor sogenannte Vibrotrucks zum Einsatz.

mehr lesen
Fernwärmeausbau: VKU begrüßt „Sofort-Zuschuss“ für Fördertopf
Fernwärmeausbau: VKU begrüßt „Sofort-Zuschuss“ für Fördertopf

Laut Medienberichten vom 17. April hat das Bundesfinanzministerium einem Antrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der vorläufigen Haushaltsführung für das Jahr 2025 stattgegeben und eine überplanmäßige Verpflichtungsermächtigung in Höhe von bis zu 305 Mio. Euro genehmigt. Damit soll die Förderung im Rahmen der „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze“ (BEW) nahtlos weitergeführt werden. Der Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) begrüßte dies und VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing bezeichnete den Vorgang unter anderem als „ein wichtiges Signal“. Im Folgenden lesen Sie sein vollständiges Statement.

mehr lesen
BDEW: „Wärmewende zentral für die Erreichung der Klimaziele“
BDEW: „Wärmewende zentral für die Erreichung der Klimaziele“

Die Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW), Kerstin Andreae, äußerte sich gestern zu den im Koalitionsvertrag verankerten Zielen zur Wärmewende. In Deutschland würden 56 % der Endenergie „zum Beheizen von Gebäuden sowie für Wärme- und Kälteanwendungen in Gewerbe und Industrie“ benötigt. Einer klimaneutralen Wärmeversorgung falle daher große Bedeutung „für das Erreichen der Klimaziele und das Gelingen der Energiewende“ zu. Der Anteil Erneuerbarer Energien im Wärmesektor betrage derzeit jedoch nur rund 22 % – was Handlungsbedarf erfordere.

mehr lesen
Amprion transportiert erste Kabel für Gleichstromtrasse A-Nord
Amprion transportiert erste Kabel für Gleichstromtrasse A-Nord

Für das Großprojekt zur Energiewende hat der Netzbetreiber Amprion zum ersten Mal einen Schwerlasttransport erfolgreich durchgeführt: Eine rund 50 t schwere Kabeltrommel wurde ohne Zwischenfälle von Emden nach Meppen gebracht. Die Kabel gehören zur Gleichstromtrasse A-Nord, die künftig Windenergie aus der Nordsee nach Nordrhein-Westfalen transportieren soll. Auf einem 100 km langen Abschnitt verlaufen außerdem die Offshore-Verbindungen DolWin4 und BorWin4.

mehr lesen

Publikationen zum Thema

Überblick über die Rahmenbedingungen zu Wasserversorgungskonzepten in NRW

Überblick über die Rahmenbedingungen zu Wasserversorgungskonzepten in NRW

Autor: Von Beate Kramer, Frank Licht und Galina Paschkow
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Vor dem Hintergrund klimatischer Veränderungen gewinnt die Aufgabe der Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung immer mehr an Bedeutung. Darauf hat der Gesetzgeber in Nordrhein-Westfalen mit der Pflicht der Kommunen zur Vorlage eines ...

Zum Produkt

Praxisorientiertes Risikomanagement in der Wasserversorgung

Praxisorientiertes Risikomanagement in der Wasserversorgung

Autor: Von Esad Osmancevic
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Das Thema „Kontinuität der Wasserversorgung“ ist in den Grundsätzen und Zielen des Betriebs der Wasserversorgungsanlagen verankert. Des Weiteren ist eine störungsfreie Wasserlieferung von der Wasserqualität, den Wassermengen, dem Personal ...

Zum Produkt

Die Unterschiede der GFK-Schlauchliner – vom Freispiegelkanal zur Trinkwasserleitung

Die Unterschiede der GFK-Schlauchliner – vom Freispiegelkanal zur Trinkwasserleitung

Autor: Von Dr. Nils Füchtjohann
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Bereits über Jahrzehnte sind GFK-Schlauchliner im Abwasserbereich etabliert. Seit wenigen Jahren halten sie auch zunehmend Einzug in den Trinkwasserbereich. Hygienisch, nachhaltig und projektsicher – für die grabenlose Sanierung von ...

Zum Produkt