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Zukunft gestalten mit Umwelttechnologie und Rohrsanierung

Die unsichtbare, aber essenzielle Infrastruktur unter unseren Füßen – Trinkwasser- und Abwasserleitungen – steht vor gewaltigen Herausforderungen: Sanierungsstau, Fachkräftemangel und gesellschaftliche Unsichtbarkeit. Für die RO-KA-TECH-Ausgabe der 3R haben wir mit dem Vorstand des Rohrleitungssanierungsverbands (RSV) und dem Geschäftsführer des Verbandes der Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen (VDRK) gesprochen: Sie alle setzen sich mit Herzblut dafür ein, junge Menschen für moderne, sinnstiftende Berufe in der Umwelttechnik zu begeistern.

von | 07.05.25

Die Rohrleitungsbranche steht aufgrund von Sanierungsstau und Fachkräftemangel vor gewaltigen Herausforderungen
Bild: RSV

RSV: Jobs bei „Hidden Champions“

Die Sanierung unserer Leitungsinfrastruktur sei überlebenswichtig – für Lebensqualität, Umweltschutz und unsere Zukunft, betonen Andreas Haacker, Benedikt Stentrup und Volker Neubert vom RSV-Vorstand. Mit rund 620.000 km öffentlichen Kanalnetzen und über 500.000 km Trinkwasserleitungen sei der Sanierungsbedarf gewaltig. Nur rund 1 % des Kanalnetzes wird jährlich instandgesetzt – überwiegend grabenlos. Diese nachhaltigen Technologien machen die Branche zum Hightech-Sektor, der innovative Fachkräfte sucht.

Der RSV will mit Freude am Beruf, Wertschätzung und moderner Technik – von Robotik bis KI –neue Zielgruppen für die Hightechbranche erschließen: Quereinsteiger, Jugendliche ohne klassischen Schulweg oder MINT-Absolventen. Die Herausforderung sei es, dass die Arbeiten meist unsichtbar bleiben – der gesellschaftliche Wert des Berufs müsse neu kommuniziert werden, so der RSV.

Zum ausführlichen RSV-Statement

 

VDRK: neuer Ausbildungsberuf „Umwelttechnologe/in“ als Meilenstein

Einen entscheidenden Schritt in diese Richtung markiert der neue Ausbildungsberuf „Umwelttechnologe/in für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen“, der seit August 2024 offiziell angeboten wird., erläutert: Der Begriff „Umwelttechnologe“ bringe den Zeitgeist und die technische Entwicklung zusammen – das zeige Wirkung, erläutert Ralph Sluke, Geschäftsführer des VDRK und maßgeblicher Mitgestalter des Berufsbildes. Tatsächlich stiegen die Anmeldezahlen um bis zu 20 %, das Bildungsniveau der Bewerber steigt ebenfalls.

Die Neuordnung löste das alte Berufsbild der „Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice“ ab. Inhalte wurden modernisiert, die Ausbildungszeit im Bereich der Kernqualifikation verkürzt, und digitale Lernangebote wie die E-Learning Academy eingeführt. Mit VR-Simulationen, Onboarding-Konzepten und gezielter Öffentlichkeitsarbeit setzt der Verband auf Attraktivität und Identifikation.

Der VDRK erlebt einen starken Zustrom an motivierten Azubis: „Das liegt an der neuen Berufsbezeichnung ‚Umwelttechnologe‘, der mehr Wertigkeit ausstrahlt“, so Sluke. Für Absolventen gibt es bereits eine Anschlussperspektive: Der Antrag auf einen passenden Meisterabschluss ist bereits gestellt.

Ein besonderes Highlight auf der RO-KA-TECH: Nach den diesjährigen Abschlussprüfungen am 12. Mai wird es am 15. Mai  erstmalig im Vortragssaal in der 2. Etage einen großen Empfang mit Zeugnisübergabe an rund 80 AZUBIS geben!

Berufsorientierung mit Herz, Hirn und Hightech

Beide Verbände setzen auf Begeisterung statt Baustellenimage: Ob mit VR-Brillen auf Messen, einem zentralen Empfang für Azubis auf der RO-KA-TECH oder durch öffentlichkeitswirksame Beiträge über echte Erfolgsgeschichten junger Talente – Ziel ist, die gesellschaftliche Relevanz zu vermitteln. So wie der ehemalige AZUBI, mittlerweile mit Meisterdiplom, Philipp Palaske es beschreibt: „Die Faszination des Berufes liegt im Kopf: Unter jedem Haus und jedem Feld, unter jeder Fabrik und jedem Bahnhof, unter dem Bundeskanzleramt und dem Flüchtlingsheim – überall laufen Kanäle, teilweise sind sie zwei Stockwerke hoch. Wenn die Leute wüssten, was unter ihnen abgeht…“

Zum VDRK-Interview Zum Imagevideo „Umwelttechnologe/in“

 

RSV-Mitgliedsunternehmen laden zum fachlichen Dialog ein

Über drei Messetage laden einige RSV-Mitgliedsunternehmen zu spannenden Impulsvorträgen mit anschließender fachlicher Diskussion ein. Die Vorträge richten sich an Vertreter von Netzbetreibern, Ingenieurbüros oder ausführende Unternehmen und stehen nicht im Zusammenhang mit den auf den Ständen präsentierten Produkten und Dienstleistungen.

Dienstag, 13. Mai 2025

  • 10:00 Uhr: Sanierung stark beschädigter Rohre
    Gastgeber: UHRIG Kanaltechnik GmbH, Halle 2 Stand D11 (Hallenplan)
    Nico Schlenther (Karl Schöngen KG), Obmann im Arbeitskreis TIP-Verfahren des RSV
  • 12:00 Uhr: KI in der Kanalsanierung
    Christian Koch (Pallon AG)
    Gastgeber: Ing Plus AG, Halle 3 Stand B01 (Hallenplan)
  • 14:00 Uhr: Qualitätsaspekte bei der Inspektion und Sanierung von Anschlussleitungen
    Gastgeber: RS Technik, Halle 9 Stand A01 (Hallenplan)
    Michelle Peeck (Siebert + Knipschild), Obfrau im Arbeitskreis Nachhaltigkeit des RSV
  • 16:00 Uhr: Sanierung von Druckrohrleitungen
    Gastgeber: BKP Berolina, Halle11 Stand C01 (Hallenplan)
    Michael Senbert (Primus Line)

 

Mittwoch, 14. Mai 2025

  • 10:00 Uhr: Sanierung von Druckrohrleitungen
    Gastgeber: Primus Line, Halle 13 Stand A07 (Hallenplan)
    Dr. Susanne Leddig-Bahls (IQS Engineering), Andreas Haacker (Siebert + Knipschild)
  • 12:00 Uhr: Präsentation: Leitfaden für Liningrohre aus GFK
    Gastgeber: Aarsleff Rohrsanierung, Halle 13 Stand A03 (Hallenplan)
    Dr. Susanne Leddig-Bahls (IQS Engineering), Dr. René Thiele (Amiblu)
  • 14:00 Uhr: Qualitätsaspekte bei der Inspektion und Sanierung von Anschlussleitungen
    Gastgeber: Canal-Control, Halle 11 Stand A09 (Hallenplan)
    Michelle Peeck (Siebert + Knipschild), Obfrau im Arbeitskreis Nachhaltigkeit des RSV
  • 16:00 Uhr: Sanierung stark beschädigter Rohre
    Gastgeber: Sanierungstechnik Dommel, Halle 5 Stand C06 (Hallenplan)
    Jörg Sommer (SIMONA)

 

Donnerstag, 15. Mai 2025

  • 10:00 Uhr: Softwareroboter zur Beschleunigung der Kanalsanierungsplanung
    Gastgeber: Geiger Kanaltechnik, Halle 11 Stand B04 (Hallenplan)
    Oliver Meene (Ing Plus AG)
  • 12:00 Uhr: Sanierung von Druckrohrleitungen
    Gastgeber: Saertex multiCom, Halle 10 Stand D04 (Hallenplan)
    Dr. Susanne Leddig-Bahls (IQS Engineering), Andreas Haacker (Siebert + Knipschild)
  • 14:00 Uhr: Sanierung stark beschädigter Rohre
    Gastgeber: Karl Schöngen KG, Halle 10 Stand D03 (Hallenplan)
    Florian Weis (Infrafact), Obmann im Arbeitskreis Inhouse-Sanierung des RSV
  • 16:00 Uhr: Instandsetzung innerhäuslicher Abwasserleitungen
    Gastgeber: Brawo Systems, Halle 4 Stand C03 (Hallenplan)
    Janes Wüstenbecker (RG Rohrgroup), Obmann im Arbeitskreis Inhouse-Sanierung des RSV

 

(Quelle Veranstaltungen: RSV)


 

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