PROGRAMM
Im Zuge der Transformation und Dekarbonisierung unserer Energie- und Produktionssysteme stehen die Betreiber technischer Infrastrukturen und Anlagen vor nie dagewesenen Herausforderungen. In der knappen zur Verfügung stehenden Zeit müssen immense Bauvorhaben realisiert werden. Informieren Sie sich über die aktuellen technischen und rechtlichen Entwicklungen und diskutieren Sie mit unseren Referenten und Referentinnen die nächsten Schritte und Bedingungen zum Gelingen der Energiewende. Wir freuen uns auf Sie!
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PROGRAMM
Planung und Pipelinebau
TENP III: Eine Pipelinebaumaßnahme mit speziellen Anforderungen
(09:10 - 09:40 Uhr)
Die Trans Europa Naturgas Pipeline (TENP) ist seit 1974 eine der wichtigsten europäischen Verbindungen für die Versorgung mit Erdgas und verläuft auf etwa 500 km Länge von der deutsch-niederländischen bis an die Schweizer Grenze und besteht aus zwei parallelen Rohrsträngen, der TENP I und TENP II, die in den 1970er Jahren (TENP I) und 1990er Jahren (TENP II) verlegt wurden. Im Rahmen von regelmäßigen durch OGE durchgeführte Inspektionen wurden auf der TENP I im Abschnitt Boxberg (RP)-Wallbach (BW) untypische Beschädigungen der Umhüllung festgestellt. Als Folge wurde die Leitung außer Betrieb genommen. In Anbetracht der Ergebnisse weiterer Integritätsbewertung der TENP I haben OGE und Fluxys TENP – in ihrer Funktion als Gesellschafter der TENP KG – bestätigt, dass eine Wiederinbetriebnahme großer Teilabschnitte der TENP I nicht möglich ist. Um die Versorgungssicherheit im Rahmen des NEPgas 2018 zu gewährleisten, haben OGE und Fluxys TENP anschließend mit den Planungen und ab 2022 dem Bau von drei neuen Leitungsabschnitten begonnen. Das Plangebiet der Abschnitte ist geprägt von dem waldreichen Naturraum Pfälzerwald mit dem für Mittelgebirgsregionen typischen Relief und verläuft dann ab dem Raum Offenburg weiter in der Rheinebene und den Ausläufern des Südschwarzwaldes. Die Baumaßnahme ist geprägt durch besondere Anforderungen aus Topografie und Wasserhaltungsmaßnahmen und Sicherstellung der Integrität der parallel verlaufenden TENP II.
Herausforderungen beim Ausbau der Energienetzte – wie ein leistungsstarkes Bauunternehmen damit umgeht
(09:40-10:10 Uhr)
Mit der einleitenden provokativen Frage „Was kommt danach?“ wird das Spannungsfeld zwischen einem temporär erhöhten Kapazitätsbedarf auf Kundenseite einerseits und einem langfristigen unternehmerischen Erfolg andererseits thematisiert. Ausgehend von dieser Kontroverse werden die Herausforderungen beim Ausbau der Energienetze aus dem Blickwinkel eines Bauunternehmens erörtert und basierend auf einer Analyse der Wertschöpfungstiefe Strategien und Lösungsansätze aufgezeigt.
Zulassungsverfahren für Rohrfernleitungen: rechtssicher, zügig und fehlerfrei
(10:10-10:40 Uhr)
Betrieb und Regelwerk
Die neue TRFL – Herausforderungen für den Betreiber
Dr. Christian Mayer, TÜV Rheinland Industrie Service GmbH, Köln
(11:15-11:45 Uhr)
n.n.
n.n.
(11:45-12:15 Uhr)
Praktische Lösungen zur Einhaltung der EU-Methanverordnung für TSOs und DSOs
Ghislain Tissot, Intero Integrity Services GmbH, Schkopau
(11:45-12:15 Uhr)
Die neue Gesetzgebung zur Reduzierung von Methanemissionen tritt im Juni 2024 in Kraft und ist ein echter Paradigmenwechsel für Gasversorgungsunternehmen. Der vom Europäischen Parlament vorgeschlagene Text befasst sich nicht mehr mit der potenziellen Gefahr eines Lecks, sondern nur noch mit den dadurch verursachten Emissionen. Im Jahr 2025 sind die Betreiber verpflichtet, den Behörden einen Bericht vorzulegen, der Quantifizierungen für alle Methanemissionen enthält. Im Vortrag werden an die Bedürfnisse des jeweiligen Anlagen-/Pipelinebetreibers angepasste Technologien vorgestellt, um eine vollständige Überwachung zu gewährleisten und die praktische Umsetzung aller notwendigen Maßnahmen beschrieben:
- Sammeln von Daten, um die Konzentration von Lecks, ihre Eigenschaften und ihre Entwicklung im Laufe der Zeit zu kennen.
- Lokalisieren und Validieren von Leckagen.
- Quantifizieren von Emissionen, um Reparaturen zu priorisieren.
- Erstellung eines Berichtes für die Behörden.
Grenzwerte für CO2-Ströme – europäisch harmonisiert
(13:15-13:40 Uhr)
Die Definition einer CO2-Qualität für den Pipelinetransport ist eine komplexe Optimierungsaufgabe. Obwohl Anlagenbauer und zumindest nordamerikanische Betreiber auf jahrzehntelange Betriebserfahrungen zurückblicken können, werfen neue Rahmenbedingungen wie die Carbon Management Strategie der Europäischen Kommission oder schlicht die Herkunft der CO2-Ströme aus Industrieprozessen neue Fragen bzgl. der Betriebsweise der Infrastruktur, deren Integrität und nicht zuletzt auch der Kosten von CCS auf, aus denen sich Anforderungen an die zulässigen Begleitstoffe ergeben. Bleiben diese Fragen unbeantwortet, so drohen europaweit Verzögerungen beim Hochlauf von CCS, CCU und industriellen Negativemissionen. Der DVGW hat in der 2022 begonnenen Überarbeitung des Arbeitsblatts C 260 daher Experten aus ganz Europa mit einbezogen, die alle Teile der zukünftigen Wertschöpfungskette repräsentieren. Der Stand der Diskussion wird vorgestellt.
AUS DER PRAXIS: Die rechtliche Umsetzung für CO2-Transport in Schleswig-Holstein
(14:05-14:30 Uhr)
Als First-Mover in Schleswig-Holstein, wird die Holcim (Deutschland) ihr Zementwerk in Lägerdorf mit der neuartigen Oxyfuel-Technologie ausstatten und somit als eines der ersten Zementwerke der Welt 100 % CO2 abscheiden. Das unvermeidbare CO2 wird anschließend mittels Pipeline zum Tiefseehafen Brunsbüttel transportiert und von dort aus sowohl in die chemische Industrie als auch zur Herstellung von E-Fuels nutzbar gemacht. Entscheidend für die zeitnahe Umsetzung und das Gelingen dieses Projektes ist die enge Zusammenarbeit zwischen Holcim und den zuständigen Ministerien in Schleswig-Holstein, wobei es darum geht, eine Gesetzesgrundlage für den Transport von CO2 zu etablieren.
H2-Hochlauf
Bewertung der Wasserstofftauglichkeit von Rohrleitungen auf Basis von GIS-Daten
Dr. Olga Vladymyrska, Geomagic GmbH, Leipzig; Stanislav Daschevski, Dr.-Ing. Veenker Ingenieurgesellschaft mbH, Hannover
(15:00-15:25 Uhr)
Im Vortrag wird erläutert, wie auf Grundlage von Bestandsdaten, die in einem Geoinformationssystem sowie in ergänzenden Datenbanken hinterlegt sind, eine technische Bewertung von Leitungen hinsichtlich ihrer Eignung für den zukünftigen Transport von Wasserstoff durchgeführt werden kann. Zu diesem Zweck wurde eine Softwarelösung entwickelt, die als zentrales Element für die Datenintegration, Bewertung und Ergebnisaufbereitung dient. Der zu Grunde liegende Bewertungsansatz basiert dabei auf den Vorgaben des aktuellen DVGW-Arbeitsblattes G 464. Das System ermöglicht die Ermittlung der Wasserstofftauglichkeit einer Stahlrohrleitung sowie eine Lebensdauerprognose. Die Ergebnisse der Bewertung können präzise auf Karten und in Tabellen dargestellt werden, wodurch ein schneller Überblick über die Eignung für den H2-Transport gewonnen werden kann.
Bruchmechanik für nicht-molchbare Leitungen: Eine neuartige Technologie zur zentimetergenauen und nahtlosen Erfassung von Biegespannungen von der Erdoberfläche
Mark Glinka, Empit GmbH, Berlin(15:25-15:50 Uhr)
Bestandsarmaturen – Voraussetzungen für die Umstellung zum Transport von Wasserstoff
Dr. Hans Jürgen de Buhr, Gasunie Deutschland Transport Services GmbH, Hannover
(15:50-16:15 Uhr)
REFERENTEN
Hans Jürgen de Buhr
Gasunie Deutschland Transport Services GmbH, Hannover
Dr.-Ing. Stanislav Daschevski
Veenker Ingenieurgesellschaft mbH, Hannover
Dr. Jens Erfurth
Open Grid Europe, Essen
Mark Glinka
Empit GmbH, Berlin
Martin Höhner
Open Grid Europe GmbH, Essen
Maximilian Hofmann
MAX STREICHER GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien, Deggendorf
Florian Kleinwächter
Holcim (Deutschland) GmbH, Hamburg
Dr. Christian Mayer
TÜV Rheinland Industrie Service GmbH, Köln
Dr. Michael Neupert
n.n.
Ghislain Tissot
Intero Integrity Services GmbH, Schkopau
Dr. Olga Vladymyrska
Geomagic GmbH, Leipzig
AUSSTELLER
KURZ INFORMIERT
Teilnehmerpreise
Preise (zzgl. USt):
- 590,- € (regulär)
- 540,- € (Abonnenten der Zeitschrift 3R)
- 350,- € (Behördenvertreter)
- 500,- € (online-Teilnehmer)
- 985,- € (Kombi-Ticket inkl. 18. Praxistag Korrosionsschutz, regulär)
- 935,- € (Kombi-Ticket inkl. 18. Praxistag Korrosionsschutz, reduziert)
- 880,- € (Kombi-Ticket inkl. 18. Praxistag Korrosionsschutz, online)
Anreise
Unterkunft
Claudia Gossmann
Veranstaltungsmanagement
+49 201 82002-56
b.mirwald@vulkan-verlag.de