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Innovatives Pilotprojekt zur Hochwasserprognose für Modellregion Eifel-Rur

Der Wasserverband Eifel-Rur plant in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der RWTH Aachen (IWW) ein „Hochwasser- und Überflutungs-Prognose-System für kleine Mittelgebirgseinzugsgebiete“ (Projekt HÜProS) für die Modellregion Eifel-Rur. Das Projekt ist von hoher Bedeutung für die Wasserwirtschaft. Für dieses – zunächst auf drei Jahre befristetes – Pilotvorhaben an den Flüssen Inde und […]

von | 18.10.23

Dr. Horst Büther, Bezirksregierung Köln (r.), überreicht Dr. Elena-Maria Klopries vom Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft und Dr. Joachim Reichert, Vorstand des WVER, den Förderbescheid für das Modellprojekt HÜProS
Foto: Marcus Seiler

Der Wasserverband Eifel-Rur plant in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der RWTH Aachen (IWW) ein „Hochwasser- und Überflutungs-Prognose-System für kleine Mittelgebirgseinzugsgebiete“ (Projekt HÜProS) für die Modellregion Eifel-Rur. Das Projekt ist von hoher Bedeutung für die Wasserwirtschaft.

Für dieses – zunächst auf drei Jahre befristetes – Pilotvorhaben an den Flüssen Inde und Vicht ist am 17. Oktober 2023 der Förderbescheid des Landes NRW zum Projekt HüProS durch Dr. Horst Büther, Bezirksregierung Köln, in der Verwaltung des WVER in Düren übergeben worden. Repräsentanten des Instituts für Wasserbau und Wasserwirtschaft der RWTH Aachen, der StädteRegion Aachen und des Wasserverbands Eifel-Rur waren vor Ort.

„Das verheerende Extremhochwasser vom Juli 2021 hat gezeigt, dass unsere Kenntnis über den Wasserabfluss vor allem in unseren Mittelgebirgsgewässern noch sehr unvollständig ist. Vor allem fehlen bislang belastbare Prognosen über die weitere Abflussentwicklung“, so Dr. Joachim Reichert, Vorstand des Wasserverbands Eifel-Rur. „HÜPros wird diese Lücke füllen und uns ein Echtzeitlagebild mit einem sehr differenzierten Prognosetool bieten, das wir den Katastrophenschutzbehörden und unseren kommunalen Mitgliedern zur Steuerung der Maßnahmen zur Krisenbewältigung zur Verfügung stellen können.“

Regionales Modellprojekt als wichtiger Baustein des Hochwasserschutzes in NRW

Das Land Nordrhein-Westfalen hatte in seinem 10-Punkte Arbeitsplan „Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“ vom 20. Januar 2022 angekündigt, sein im Aufbau befindliches landesweites Hochwasserinformationssystem auf so viele Gewässer wie möglich auszuweiten. Ein wesentlicher Baustein hierzu ist HÜProS.

Dr. Horst Büther, Bezirksregierung Köln: „Das Hochwasserinformationssystem des Landes NRW wird zurzeit erneuert, und es soll auf kleine Gewässer ausgeweitet werden. Im Mai 2022 wurde eine Testphase des Systems für insgesamt 14 Gewässer in NRW gestartet. Es fehlen aber noch Informationen über das Verhalten gerade von den kleineren Gewässern, die bei der Überschwemmungskatastrophe 2021 eine wesentliche Rolle gespielt haben. Viele fachliche Fragen sind noch nicht abschließend geklärt, und es besteht weiterhin Forschungsbedarf. Um diese Lücke zu schließen, fördert das Land NRW das Projekt HÜProS für die Modellregion Eifel-Rur mit insgesamt 1,3 Mio. Euro. Das Prognosesystem stellt eine Ergänzung zum landesweiten Hochwasserinformationssystem dar, in dem die Vorhersagen räumlich und zeitlich präzisiert werden.“

Prognosen mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) verbessern

Ziel des Projektes ist es, ein ergänzendes Prognosesystem zum landesweiten Hochwasserinformationssystem zu schaffen, mit dessen Hilfe die Hochwasservorhersage für die Einzugsgebiete von Inde und Vicht, die besonders schwer von der Hochwasserkatastrophe 2021 betroffen sind, räumlich und zeitlich präzisiert wird. Dazu werden Wetterprognosen, Pegelstände und Bodenfeuchtigkeitsdaten zu einer Vorhersage der Pegelstände verschnitten. Konkret soll die Beobachtung und die Prognose der Wasserstände durch ein dichtes Netzwerk von Sensoren an den Flüssen Inde und Vicht und ihren Nebenläufen unter Nutzung der künstlichen Intelligenz (KI) deutlich verbessert werden.

Neben den bereits genannten Institutionen werden das Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der Universität Duisburg-Essen, das Institut für Bio- und Geowissenschaften des Forschungszentrums Jülich und die regio iT in Aachen an dem Projekt als Partner fungieren.

(Quelle: Wasserverband Eifel-Rur)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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