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Russland-China-Pipeline: Gazprom verschiebt Bau

Russlands staatlicher Energiekonzern Gazprom verschiebt den ersten Spatenstich der geplanten Russland-China-Pipeline auf nächstes Jahr. Für Gazprom steht viel auf dem Spiel, denn China ist die einzig verbliebende Option auf dem Weltmarkt.

von | 09.09.13

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Dem russischen Nachrichtenblatt Vedomosti nach haben sich beide Seiten bisher nicht auf eine gemeinsame Preisgestaltung der zukünftigen Energielieferungen geeinigt, aus diesem Grund sah sich der russische Energieriese gezwungen das bilaterale Bauvorhaben zunächst einzufrieren.

Für Russland könnte der Deal mit China eine Kehrtwende vom derzeit schlecht laufenden Energie-Business bedeuten. Endlich schien Anfang des Jahres wieder die Sonne für Gazprom, als der staatlich kontrollierte Energiekonzern Gazprom mit dem chinesischen Konzern CNBC eine Absichtserklärung unterschrieb. Ginge es nach den Zahlen der gemeinsamen Absichtserklärung sollte China 2018 Russlands größtes Abnehmerland werden. Das geplante Geschäft würde den Jahresumsatz des russischen Konzerns um 12 Milliarden Dollar oder 8 % steigern.

Nun scheint aber das lukrative Geschäft mit dem Chinesen zu wackeln. Für Gazprom steht viel auf dem Spiel. Angesichts von Plänen, 50 Milliarden Dollar in Gasfelder, Pipelines und ein Flüssiggaswerk zu investieren, benötigt der Gigant einen zuverlässigen Langzeitkunden. Die sinkende Öl- und Gasnachfrage Europas, das vor allem auf eine schwächelnde Konjunktur zurückzuführen ist, geht an Gazprom nicht vorbei. Die USA fallen als alternativer Markt aus: Dort boomt Schiefergas.

Gasnachfrage Chinas könnte sich bis 2035 verfünffachen

China ist die einzig verbliebende Option. Die Chinesen wollen weg von der umweltschädlichen Kohleverbrennung und sind für andere Energieträger offen. Zudem passt das chinesische Nachfragevolumen zu den russischen Vorstellungen. Die Gasnachfrage Chinas könnte sich nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur deshalb von 2010 bis 2035 verfünffachen.

Jedoch bleibt vor allem eine Hürde: der Preis. China scheint sich auf 250 Dollar pro Tausend Kubikmeter festgelegt zu haben. Russland hingegen möchte an seinen Preisen nicht rütteln lassen, denn sie befürchten, dass dann Europa noch lauter nach Preisnachlässen rufen könnte. Russland hält Analysten zu Folge an seinem Prinzip fest, den Gas- an den Ölpreis anzubinden. Nun wird der Bau der Pipeline Sila Siberia (die Macht Sibiriens) vorerst einmal vom November dieses Jahr auf Anfang 2014 verschoben. Ziel sei es nun bis zum Ende des Jahres eine zufriedenstellende Preisabsprache für jährlich 38 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach China zu finden.

Türkei wird Europas drittgrößter Stromverbraucher

Auch die Türkei intensiviert seit Längerem sein Verhältnis zu Gazprom. Der Konzern vereinbarte Ende 2012 einen langfristigen Erdgasexportdeal mit der Türkei. Vier türkische Energieunternehmen haben sich mit Gazprom darauf geeinigt, jährlich sechs Milliarden Kubikmeter Erdgas aus der „Western Line“-Pipeline zu beziehen. Die Pipeline verläuft durch die Ukraine, Rumänien und Bulgarien in die Türkei.

Alexei Miller, Vorstandsvorsitzender des russischen Konzern Gazprom, gab auf einer Konferenz im Juni auch bekannt, dass die Türkei Interesse an weiteren Energie-Zukäufen hat. Gründe für die wachsende Nachfrage in der Türkei seien Miller zu folge eine stark wachsende Wirtschaft und wachsender Konsumhunger der Bevölkerung. In naher Zukunft könnte die Türkei bis zu 20 % mehr Gas als bisher von Russland erhalten.

Dem russischen Nachrichtenblatt Vedomosti nach haben sich beide Seiten bisher nicht auf eine gemeinsame Preisgestaltung der zukünftigen Energielieferungen geeinigt, aus diesem Grund sah sich der russische Energieriese gezwungen das bilaterale Bauvorhaben zunächst einzufrieren.

Für Russland könnte der Deal mit China eine Kehrtwende vom derzeit schlecht laufenden Energie-Business bedeuten. Endlich schien Anfang des Jahres wieder die Sonne für Gazprom, als der staatlich kontrollierte Energiekonzern Gazprom mit dem chinesischen Konzern CNBC eine Absichtserklärung unterschrieb. Ginge es nach den Zahlen der gemeinsamen Absichtserklärung sollte China 2018 Russlands größtes Abnehmerland werden. Das geplante Geschäft würde den Jahresumsatz des russischen Konzerns um 12 Milliarden Dollar oder 8 % steigern.

Nun scheint aber das lukrative Geschäft mit dem Chinesen zu wackeln. Für Gazprom steht viel auf dem Spiel. Angesichts von Plänen, 50 Milliarden Dollar in Gasfelder, Pipelines und ein Flüssiggaswerk zu investieren, benötigt der Gigant einen zuverlässigen Langzeitkunden. Die sinkende Öl- und Gasnachfrage Europas, das vor allem auf eine schwächelnde Konjunktur zurückzuführen ist, geht an Gazprom nicht vorbei. Die USA fallen als alternativer Markt aus: Dort boomt Schiefergas.

Gasnachfrage Chinas könnte sich bis 2035 verfünffachen

China ist die einzig verbliebende Option. Die Chinesen wollen weg von der umweltschädlichen Kohleverbrennung und sind für andere Energieträger offen. Zudem passt das chinesische Nachfragevolumen zu den russischen Vorstellungen. Die Gasnachfrage Chinas könnte sich nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur deshalb von 2010 bis 2035 verfünffachen.

Jedoch bleibt vor allem eine Hürde: der Preis. China scheint sich auf 250 Dollar pro Tausend Kubikmeter festgelegt zu haben. Russland hingegen möchte an seinen Preisen nicht rütteln lassen, denn sie befürchten, dass dann Europa noch lauter nach Preisnachlässen rufen könnte. Russland hält Analysten zu Folge an seinem Prinzip fest, den Gas- an den Ölpreis anzubinden. Nun wird der Bau der Pipeline Sila Siberia (die Macht Sibiriens) vorerst einmal vom November dieses Jahr auf Anfang 2014 verschoben. Ziel sei es nun bis zum Ende des Jahres eine zufriedenstellende Preisabsprache für jährlich 38 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach China zu finden.

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Auch die Türkei intensiviert seit Längerem sein Verhältnis zu Gazprom. Der Konzern vereinbarte Ende 2012 einen langfristigen Erdgasexportdeal mit der Türkei. Vier türkische Energieunternehmen haben sich mit Gazprom darauf geeinigt, jährlich sechs Milliarden Kubikmeter Erdgas aus der „Western Line“-Pipeline zu beziehen. Die Pipeline verläuft durch die Ukraine, Rumänien und Bulgarien in die Türkei.

Alexei Miller, Vorstandsvorsitzender des russischen Konzern Gazprom, gab auf einer Konferenz im Juni auch bekannt, dass die Türkei Interesse an weiteren Energie-Zukäufen hat. Gründe für die wachsende Nachfrage in der Türkei seien Miller zu folge eine stark wachsende Wirtschaft und wachsender Konsumhunger der Bevölkerung. In naher Zukunft könnte die Türkei bis zu 20 % mehr Gas als bisher von Russland erhalten.

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