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Hamburg Wasser testet Stromausfall auf dem Klärwerk Hamburg

Ende April hat Hamburg Wasser einen wichtigen Funktionstest für die Energiesicherheit des Hamburger Klärwerks erfolgreich durchgeführt. Ziel war es, erstmalig die automatisierte Netzumschaltung im Fall eines regionalen Stromausfalls zu überprüfen. Dafür hat Hamburg Wasser die reguläre Stromzufuhr für das Klärwerk aus dem Hamburger Süden abgeschaltet. Wie geplant fielen daraufhin schlagartig alle Prozessanlagen spannungsfrei. Mithilfe einer […]

von | 29.04.24

Ingo Hannemann, Geschäftsführer Hamburg Wasser, neben der Stromleitung unter der Elbe
Bild: Hamburg Wasser

Verlegung der Stromleitung unter der Elbe

Ende April hat Hamburg Wasser einen wichtigen Funktionstest für die Energiesicherheit des Hamburger Klärwerks erfolgreich durchgeführt. Ziel war es, erstmalig die automatisierte Netzumschaltung im Fall eines regionalen Stromausfalls zu überprüfen. Dafür hat Hamburg Wasser die reguläre Stromzufuhr für das Klärwerk aus dem Hamburger Süden abgeschaltet. Wie geplant fielen daraufhin schlagartig alle Prozessanlagen spannungsfrei. Mithilfe einer automatisierten Umschalteinrichtung und einer eigens verlegten Direktleitung unter der Elbe konnte Hamburg Wasser umgehend eine gesicherte Stromzufuhr aus dem Hamburger Norden herstellen. Der Klärwerksbetrieb konnte innerhalb kurzer Zeit ohne Einschränkungen wieder aufgenommen werden.

Seit 2021 kann das im Hafen liegende Hamburger Klärwerk aus nördlicher und südlicher Richtung mit Strom versorgt werden. Für die doppelte Anbindung hat Hamburg Wasser eine eigene 10-kV-Leitung in ein mit Abwasser gefülltes Siel verlegt, das unter der Elbe zum Großpumpwerk in der St. Pauli Hafenstraße verläuft. Normalerweise versorgt die Leitung das Großpumpwerk mit regenerativer Energie, die auf dem Klärwerk erzeugt wird. Hamburg Wasser senkt dadurch Kosten und verbessert seine Energiebilanz erheblich. Die Richtung der Stromversorgung kann jedoch auch umgeschaltet werden: Bei einem Stromausfall der südlich gelegenen Einspeisung greift ein automatisiertes Steuerungsprogramm ein, das die Stromzufuhr aus dem Norden ermöglicht.

„Unsere Investitionen in die doppelte Stromnetzanbindung und die automatisierte Netzumschaltung erhöhen die Versorgungssicherheit und sind entscheidend für einen reibungslosen Betrieb des Klärwerks. Der erfolgreiche Testlauf zeigt, dass das Hamburger Klärwerk bei Stromausfällen auf der südlichen Elbseite gut abgesichert ist. Gerade in Zeiten zunehmender Herausforderungen für die Energieversorgung ist es unerlässlich, dass wir auf solche Szenarien vorbereitet sind und die Entsorgungssicherheit für das Abwasser gewährleisten“; sagt Ingo Hannemann, technischer Geschäftsführer von Hamburg Wasser.

Das Klärwerk Hamburg ist die größte kommunale Kläranlage Deutschlands. Täglich wird das Abwasser von 2,4 Mio. Menschen aus Hamburg und weiteren Bereichen der Metropolregion gereinigt. Industrielle Abwässer sind inbegriffen. Im langjährigen Mittel entspricht dies einer Abwassermenge von rund 150 Mio. Kubikmeter. Das Klärwerk deckt seinen eigenen Energiebedarf bilanziell vollständig selbst ab und produziert zudem Überschüsse, die in das Strom- und Gasnetz eingespeist werden. Durch die Nutzung regenerativer Energiequellen wie Faulgas, Klär-schlamm, Wind und Sonne werden im Jahr etwa 118 Gigawattstunden elektrische Energie produziert.

(Quelle: Hamburg Wasser)

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