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Veranstalter, Aussteller und Referenten der diesjährigen Fachtage Fernwärme in Kassel freuten sich über die große Resonanz
Foto: AGFW

Fachtage Fernwärme 2024: mehr Unterstützung der Politik bei Wärmewende gefordert

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Thema:
Autor: Marie Zech

Am 18. April diskutierten über 1.000 Energieexperten beim zweitägigen Branchentreffen in Kassel.
Mit 16 Veranstaltungen, über 50 Ausstellern und mehr als 1.000 Teilnehmern an zwei Tagen waren die Fachtage Fernwärme des AGFW ein voller Erfolg. Energieexperten aus ganz Deutschland waren der Einladung des Fernwärme-Spitzenverbandes gefolgt.

In Seminaren und Workshops diskutierten sie über die politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen, neue Technologien und weitere aktuelle Themen wie die kommunale Wärmeplanung. Eine große Fachausstellung rundete die Veranstaltung ab, die dieses Jahr unter der Schirmherrschaft der Stadtwerke Marburg stand.

„Wir freuen uns sehr über den großen Zuspruch und den intensiven Austausch“, so AGFW-Geschäftsführer Werner Lutsch. „Wir stehen als Branche, aber auch als Gesellschaft, vor großen Herausforderungen. Für den Ausbau und die Umstellung der Fernwärme auf klimaneutrale Energien sind enorme Investitionen nötig. Diese können die Fernwärmeversorger – darunter zahlreiche Stadtwerke in ganz Deutschland – nicht allein stemmen. Wir brauchen ein gesamtgesellschaftliches Bewusstsein dafür, dass die Energiewende mit Investitionen verbunden ist, und eine stärkere Unterstützung der Unternehmen durch die Politik.“

Das beginne bei den unzureichenden Fördermitteln für den Ausbau und die Dekarbonisierung der Wärmenetze und gehe bis zur Verlängerung und Weiterentwicklung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG). „Bei der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze benötigt die Branche 3 Mrd. Euro pro Jahr – und das verlässlich. Ein Stopp & Go wie Ende vergangenen Jahres können wir uns nicht leisten. Auch das KWKG braucht mehr Aufmerksamkeit. Zuvorderst bedarf es kurzfristig einer rechtssicheren Verlängerung über 2026 hinaus, im Weiteren einer Novelle, die den klimaneutralen Umbau der KWK-Anlagen ermöglicht.“

Ausbauziele aktiv angehen, Wärmelieferverordnung novellieren

Beim ersten Fernwärmegipfel in Berlin hätten sich die Fernwärmeversorger zum Ausbauziel von 100.000 neuen Anschlüssen pro Jahr bekannt, ebenso zu mehr Preistransparenz in der Fernwärme. „Zu diesen Punkten stehen die Unternehmen nach wie vor“, erklärt Werner Lutsch. „Wir empfehlen unseren Mitgliedern, sich an der Universalschlichtungsstelle des Bundes zu beteiligen, wir bauen derzeit eine Preistransparenzplattform zusammen mit anderen Verbänden auf, arbeiten an Standards für Preisgleitklauseln, und wir fühlen uns den vereinbarten Ausbauzielen weiterhin verpflichtet“, so der AGFW-Geschäftsführer.

„Gleichzeitig erwarten wir von der Bundesregierung, dass sie ihre Zusagen einhält. Die Wärmelieferverordnung bremst den Ausbau der Fernwärme in Deutschland und muss dringend novelliert werden. Auch bei der Nutzung von Geothermie und unvermeidbarer Abwärme für die Fernwärme besteht derzeit noch Handlungsbedarf. Wir hoffen deshalb auf einen baldigen zweiten Fernwärmegipfel, um diese wichtigen Themen gemeinsam anzupacken.“

Für seine praxisnahe Unterstützung der Unternehmen werde der Verband nach wie vor sehr geschätzt, so Lutsch weiter. Dies zeige auch der starke Zuwachs an neuen Mitgliedern im vergangenen Jahr. Gerade konnte der AGFW mit der Soliterm Group GmbH aus Aachen sein 700. Mitglied begrüßen. „Wir freuen uns sehr über den großen Zuspruch und heißen alle unsere neuen Mitglieder herzlich im Verband willkommen“, so Lutsch im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung. „Wir als Verband profitieren von den Stärken und Erfahrungen unserer Mitglieder. Gemeinsam leisten wir als Branche einen zentralen Beitrag zum Gelingen der Wärmewende in Deutschland.“

(Quelle: AGFW)

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