Generic filters
FS Logoi

DVGW fordert gemeinsamen Netzentwicklungsplan für Strom und Gas

Mit Blick auf ein weitgehend klimaneutrales Energiesystem der Zukunft, in dem Gase und Gasinfrastrukturen einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten können, fordert der DVGW, die regulativen Rahmenbedingungen der Energiewirtschaft sektorenübergreifend zu vereinheitlichen.

von | 12.09.17

Podiumsdiskussion zum Energie-Impuls am 06.09.2017 in Berlin; © Georg Lopata

In der neuen Legislaturperiode müsse die Systematik der Steuern, Abgaben und Umlagen auf Energie zügig neu strukturiert werden. Sektorenübergreifende Energieflüsse dürften nicht länger durch regulatorische Stoppschilder sanktioniert werden.
„Der Fokus für die Entwicklung leistungsfähiger Energieinfrastruktur darf nicht allein auf dem Ausbau von Stromnetzen und Erneuerbare-Energien-Anlagen liegen. Im Sinne eines ‚level playing field‘ der Technologien und Lösungen sollten Anreize für Investitionen in CO2 einsparende, systemdienliche und Flexibilität ermöglichende Technologien und Infrastrukturen geschaffen werden. Der Nutzung existierender Infrastrukturen sollte dabei Vorrang eingeräumt werden. Ziel muss es sein, dass wichtige komplementäre Aspekte der vorhandenen Infrastrukturen wie Gasnetze oder Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung in einer einheitlichen regulatorischen Planung eingeschlossen sind.“ Dies sagte der DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke heute in Berlin bei der Ergebnis-Präsentation zur DVGW-Informationskampagne „Energie-Impuls“.
Der DVGW setzt sich daher dafür ein, dass gerade Technologien wie Power-to-Gas und andere Sektorenkopplungselemente energierechtlich nicht als Letztverbraucher eingestuft werden. „Sie müssen entsprechend ihrer systemischen Funktion im Ordnungsrahmen als verbindendes und tragendes Element der Sektoren behandelt werden. D.h., dass sie damit auch von Umlagen, Abgaben oder Steuern, die im Zusammenhang mit Erzeugung, Transport oder Verbrauch von Energie stehen, weitgehend ausgenommen werden sollten. Nur so kann aus einer Stromerzeugungswende über eine umfassende Sektorenkopplung eine echte Energiewende werden, die kosteneffizient und sozialverträglich ist“, so Linke. In diesem Zusammenhang forderte der DVGW-Vorstandsvorsitzende, dass auch die bislang strikt sektoral konzipierte Netzentwicklungsplanung für Strom und Gas grundlegend reformiert wird. Um die Voraussetzung für eine bidirektionale Sektorenkopplung zu schaffen, müsse statt eines Netzentwicklungsplans (NEP) Strom und eines parallel fortgeschriebenen NEP Gas künftig ein gemeinsamer Netzentwicklungsplan (Quer-NEP) für die zentralen Netzinfrastrukturen erarbeitet werden. Darüber hinaus sollten für ein zunehmend dezentrales und digitalisiertes Energiesystem auch die Verteilnetze von Strom und Gas dezentral von den Akteuren vor Ort gemeinsam geplant und somit strukturell gekoppelt werden.
Linke kündigte eine Fortführung der DVGW-Informationskampagne „Energie-Impuls“ an. Zugleich werde der offene Dialogprozess, den der DVGW seit Mai 2017 mit anerkannten Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft führt, fortgesetzt.
In der Broschüre „Der Energie-Impuls – ein Debattenbeitrag für die nächste Phase der Energiewende“ hat der DVGW in zehn Kapiteln konkrete Vorschläge gemacht, wie die Klimaschutzziele ökologisch und ökonomisch erreicht werden können. Unter www.dvgw-energie-impuls.de finden Sie weitere Informationen zum Energie-Impuls, u.a. eine detaillierte Themen-Broschüre sowie kompakte Fact-Sheets zum Download.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Informier' dich doch!

Jetzt den monatlichen 3R-info-Newsletter abonnieren!

Leitungstiefbau: GLT bereit für Infrastruktur-Offensive
Leitungstiefbau: GLT bereit für Infrastruktur-Offensive

Im historischen Wasserwerk Berlin-Wilmersdorf versammelte sich am 16. Mai die Führungsriege des deutschen Leitungstiefbaus zur Jahrestagung der Gütegemeinschaft Leitungstiefbau e.V. (GLT). Vor 120 Branchenvertretern zeichnete GLT-Präsident Matthias Fiedler ein optimistisches Bild der Zukunft: „Wir sind die Branche, auf die es jetzt ankommt!“. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse.

mehr lesen
Wasserstoffhochlauf: Energie- und Industrieverbände veröffentlichen Impulspapier
Wasserstoffhochlauf: Energie- und Industrieverbände veröffentlichen Impulspapier

Eine große Verbändeinitiative aus Energiewirtschaft und Industrie hat ein Impulspapier veröffentlicht. Sie ruft die Bundesregierung dazu auf, eine Wasserstoff-Allianz auf EU-Ebene zu initiieren. Dies ermögliche es, die Vereinbarung im Koalitionsvertrag, eine führende Rolle in einer europäischen Wasserstoffinitiative einzunehmen, mit Leben zu erfüllen. Auch für den europäischen Wasserstoffhochlauf sei dies erfolgsversprechend. Ein Originalbeitrag.

mehr lesen
Kabelschutz: Simona plant Übernahme von Electroplast und Dutchclamp
Kabelschutz: Simona plant Übernahme von Electroplast und Dutchclamp

Die Simona AG, Hersteller und Entwicklungspartner thermoplastischer Kunststoffprodukte, hat am 16. Juni bekanntgegeben, jeweils 100 % der Anteile an der Electroplast B. V. und der Dutchclamp B. V. (beide Niederlande) erwerben zu wollen. Electroplast ist ein Anbieter von Kunststofflösungen zum Schutz von Kabeln und Leitungen mit dem Fokus auf Kabelschutzplatten und -rohren. Dutchclamp entwickelt und produziert Kunststoff-Kabelschellen und -blöcke für die Installation von Nieder-, Mittel- und Hochspannungskabeln.

mehr lesen
Dr. Johannes Lis wird neuer Geschäftsführer beim KRV
Dr. Johannes Lis wird neuer Geschäftsführer beim KRV

Zum 1. Juli 2025 wird Dr. Johannes Lis die Geschäftsführung des Kunststoffrohrverbandes e.V. (KRV) übernehmen. Er folgt auf Markus Hartmann, der sie zum 30. April auf eigenen Wunsch nach mehr als vier Jahren abgegeben hat. Mit Hartmann konnte der KRV zentrale Themen wie Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft sowie Energie- und Wärmewende maßgeblich vorantreiben.

mehr lesen
Vallourec erhält technische Qualifikation für Delphy-Wasserstoffspeicher
Vallourec erhält technische Qualifikation für Delphy-Wasserstoffspeicher

Das innovative unterirdische Wasserstoffspeichersystem Delphy des französischen Rohrherstellers Vallourec, weltweit führend im Bereich nahtloser Rohre und Energiespeicherlösungen, hat die technische Qualifikation durch die renommierte Prüf- und Zertifizierungsgesellschaft DNV erhalten. Damit ist Delphy als sichere und praxistaugliche Lösung für die Speicherung von grünem Wasserstoff offiziell anerkannt. Unternehmen haben nun die Möglichkeit, Delphy zur Integration von Wasserstoffenergie in ihre industriellen Prozesse zu nutzen.

mehr lesen

Publikationen zum Thema

Polyamid 12 für den Betrieb von Gasrohrleitungen bis 16/18 bar

Polyamid 12 für den Betrieb von Gasrohrleitungen bis 16/18 bar

Autor: Von Hermann van Laak, Jan Heimink, Andreas Frank, Mario Messiha, Thomas Kratochvilla und Christoph Bruckner
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Dieser Fachbericht präsentiert Polyamid 12 (PA-U12) für Hochdruckrohrleitungen als eine einfach zu installierende Alternative zu Stahl. Sie weist das hervorragende Eigenschaftsprofil von PA-U12-Rohren für alternative Verlegetechniken nach, und ...

Zum Produkt

Digitale Kommunikation für sichere Netze

Digitale Kommunikation für sichere Netze

Autor: Von Christoph Ketteler
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

...

Zum Produkt

Höchste Qualitätsstandards an Isolierflanschverbindungen sichern Versorgungssicherheit

Höchste Qualitätsstandards an Isolierflanschverbindungen sichern Versorgungssicherheit

Autor: Von Marc Oehlmann
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Das Celler Unternehmen ISOflanges hat sich entschieden, seine Isolierflanschkonstruktionen der HP2-Baureihe zusätzlich vom DVGW zertifizieren zu lassen, damit seine Kunden noch einen zusätzlichen Nachweis erhalten, dass bei den Isolierflanschen ...

Zum Produkt