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Nationaler Wasserstoffrat fordert Rahmenbedingungen für schnellen Wasserstoffhochlauf

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Autor: Kathrin Mundt

Seit Veröffentlichung der Nationalen Wasserstoffstrategie im vergangenen Jahr haben sich die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen grundlegend geändert. Das schreibt der Nationale Wasserstoffrat (NWR) in einem neuen Eckpunktepapier. Die bestehende hohe Abhängigkeit der deutschen Energieversorgung von fossilen Energieimporten aus Russland mache die Dringlichkeit einer nachhaltigen Diversifizierung in Bezug auf Energieträger und -lieferanten deutlich. Auch sei die Bedeutung von Wasserstoff infolge der vorgezogenen Klimaziele noch einmal gestiegen.

Die Experten halten es für „zwingend notwendig, dass die Bundesregierung noch in diesem Jahr die klaren Rahmenbedingungen schafft, um den Aufbau von Wasserstoffinfrastruktur und Lieferketten, die industrielle Produktion von klimaneutralem Wasserstoff und seinen Derivaten sowie die industrielle Transformation und die Nutzung im Transport anzureizen.“ In ihrem Papier zur Überarbeitung der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) beschreiben sie fünf Maßnahmen, die aus ihrer Sicht mit hoher Priorität umzusetzen sind:

  • Schaffung eines Zertifizierungs- und Handelssystems zur Etablierung eines liquiden Wasserstoffmarktes
  • Zügiger Auf- und Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur
  • Rascher Hochlauf der Verfügbarkeit von klimaneutralem Wasserstoff und seiner Derivate durch einheimische Erzeugung und insbesondere durch frühzeitige Importe aus dem europäischen und außereuropäischen Ausland
  • Schaffung eines kohärenten (Förder-)Rahmens zum Aufbau von Absatzmärkten für Wasserstoff
  • Forschung und Entwicklung für eine nachhaltige Wasserstoff-Evolution mit Fokus auf der Realisierung von großskaligen und ganzheitlichen Demonstrationsprojekten

Schneller Auf- und Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur zwingend geboten

Nach Meinung des NWR werden klimaneutraler Wasserstoff und seine Derivate dabei eine tragende Rolle spielen. Bereits ab der zweiten Hälfte der 2020er-Jahre könne klimaneutraler Wasserstoff und seine Derivate einen signifikanten Beitrag sowohl zur Diversifizierung der Energieimporte als auch zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit liefern. Dazu sei es aber zwingend notwendig, dass die Bundesregierung noch in diesem Jahr die klaren Rahmenbedingungen schafft, um den Aufbau von Wasserstoffinfrastruktur und Lieferketten, die industrielle Produktion von klimaneutralem Wasserstoff und seinen Derivaten sowie die industrielle Transformation und die Nutzung im Transport anzureizen.

Europäische Vorschläge zum Unbundling dürfen so nicht beschlossen werden

Nicht hilfreich sind laut NWR die auf dem Tisch der EU liegenden Vorschläge zum Unbundling: „Die auf europäischer Ebene geplanten vertikalen und horizontalen Unbundling-Regelungen behindern den Wasserstoffhochlauf und dürfen so nicht beschlossen werden.“ Der NWR empfiehlt der Bundesregierung, sich dringend dafür einzusetzen, dass die in der Praxis bereits bewährten Unbundling-Formen, wie das ITO-Modell, auch zukünftig unbefristet Anwendung finden. Zudem müsse das Risiko der Markthochlaufphase – entweder durch sofortige Einbeziehung von Wasserstoff in die bestehende Kosten-Regulierung für Erdgasnetze oder durch direkte Risikoabsicherung des Staates – abgefedert werden.

Wasserstoff notwendige Technologieoption für die Dekarbonisierung des Wärmemarktes

Im Hinblick auf die Anwendungsbereiche empfiehlt der NWR auch, die Rolle von Wasserstoff im Wärmebereich stärker zu adressieren als bisher. Mit Bezug auf jüngere Studienergebnisse stellt das Papier fest, dass Wasserstoff neben Wärmepumpen und Wärmenetzen eine notwendige Technologieoption für die Dekarbonisierung des Wärmemarkts sei. Die netzgebundene Versorgung mit klimaneutralem H2 sei daher ein wichtiger Baustein zur Erreichung der mittel- und langfristigen Klimaziele im Wärmemarkt. Insofern müsse auch das Thema H2-Readiness sowohl auf Seiten der Wärmeerzeuger als auch der notwendigen Leitungsinfrastruktur angereizt werden.

(Quelle: FNB Gas)

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