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Für Neubaugebiete konzipierte Markierungs-Pylonen für die G-Box

Innovation im Glasfaserausbau: Lösung für die letzte Meile

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Autor: Kathrin Mundt

Der führende europäische Hersteller von Abdichtsystemen für Kabel, Rohre und Mehrsparten-Hauseinführungen Hauff-Technik GmbH & Co. KG geht neue Wege, wenn es um die letzte Meile beim Breitbandausbau geht. Nach dem Motto „Glasfaserausbau neu gedacht“ hat Hauff-Technik bestehende Vorgehensweisen und Abläufe beim Glasfaserausbau in der Netzebene 3 analysiert und mit der G-Box die Vorgehensweise bei der letzten Meile revolutioniert.

Im Moment werden in Glasfaser-Erschließungsgebieten teilweise nur zwischen 30 und 40 % der Anwohner als mögliche Teilnehmer angeschlossen. Die restlichen Hausanschlüsse an das Glasfasernetz werden später oder überhaupt nicht gewünscht. Teils werden Ausbaugebiete durch diese geringe Anschlussquoten sogar schon vor Baustart unwirtschaftlich und somit gar nicht erst erschlossen. Nach der Netzbaumaßnahme beauftragte Hausanschlüsse verursachen jedoch später einen unverhältnismäßig hohen Aufwand und kosten daher die Glasfaser-Netzbetreiber immense Summen.

Schneller, einfacher und kostengünstiger zu werden, sind die drei großen Zielsetzungen, die mit der G-Box verfolgt werden. Im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD setzt die Bundesregierung ambitionierte Ziele: u. a. den flächendeckenden Ausbau mit Gigabit-Netzen bis 2025, Glasfaser in jeder Region und in jeder Gemeinde – möglichst direkt bis zum Haus.

Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, ist es naheliegend, die bisherigen Bauweisen grundsätzlich auf den Prüfstand zu stellen und neue, innovative Verfahren für den schnellen Glasfaseranschluss einzuführen. An diesem Punkt setzt das neue Glasfaser-Anschlussverfahren mit der G-Box an und bietet eine Lösung, durch die Aufwand und Kosten für alle Beteiligten stark reduziert werden können. Durch die G-Box wird dabei die Netzebene 3 in die Bereiche 3a und 3b aufgeteilt. Der Bereich 3a stellt die Verbindung zwischen Netzverteiler und der G-Box dar. Die Netzebene 3b beschreibt den Netzbereich von der G-Box bis zum Gebäude. Dabei bildet die G-Box oder auch Ground-Box einen definierten unterirdischen Übergabepunkt (FTTG® – Fiber to the Ground) auf privatem oder öffentlichem Grund.

Neubau

Bei der heute gängigen Praxis in der Erschließung von Neubaugebieten werden Mikrorohre bis an die Grundstücksgrenze vorverlegt und später auf Wunsch beim Kunden in die Gebäude eingeführt. Im herkömmlichen Ausbau müssen dazu Spezialfirmen mit Einblas- und Spleißtrupps pro neu zu erstellendem Hausanschluss das Neubaugebiet einzeln anfahren und die Arbeitsschritte separat verrechnen. Für die Erstellung des Hausanschlusses muss teilweise der Garten, der asphaltierte Fußweg oder sogar die Straße wieder aufgegraben werden. Diese Vorgehensweise verursacht erhebliche Kosten und führt auch zu Unverständnis bei den Kommunen und Anliegern.

Durch die Verwendung der G-Box wird es möglich, den Netzbau vom Netzverteiler bis an oder sogar auf jedes Grundstück betriebsbereit fertigzustellen. Das Mikrorohrnetz kann dabei vor Fertigstellung der Oberflächen auf seine vollständige Durchgängigkeit und Funktion geprüft werden. Korrekturen können dadurch rechtzeitig und ohne Mehraufwand erfolgen. Das macht den Einsatz der Tiefbauarbeiten effizienter und einfacher.

Die G-Box bietet außerdem die Möglichkeit, mittels eines IP 68-zertifizierten Dichtgehäuses ein Glasfaser-Kabeldepot aufzunehmen bzw. direkt eine Spleißbox oder einen Glasfaser-Abschlusspunkt einzusetzen. Dieses Novum im Netzbau sorgt dafür, dass zukünftig das Netz auf Wunsch betriebsbereit gebaut werden kann, bevor das erste Gebäude erstellt wird und damit auch direkt vermarktet werden kann. Mit einem sogenannten Bauherrenpaket für den Hausanschluss kann das Gebäude dann später an der G-Box über ein professionelles Kabelsystem einfach an das Glasfasernetz angesteckt werden. Die speziell für die Neubaugebiete konzipierte Markierungs-Pylone für die G-Box macht auf diese aufmerksam und schützt bei weiteren Bauarbeiten vor Beschädigungen (Bild).

Ausbau im Bestand

Beim Ausbau im Bestand werden die Vorteile der G-Box noch deutlicher. Im derzeitigen Planungsprozess für einen Netzausbau im Bestand sind die Beteiligten mit bis zu fünf Kundenterminen je Hausanschluss konfrontiert. Bei einem Ausbaugebiet mit 1.000 potentiellen Kunden lässt sich schnell hochrechnen, welche immense Anzahl an Terminen dazu koordiniert werden müssen. Wenn man nun aber frühzeitig die G-Box in die Planung einbezieht, wird die Terminabstimmung auf ein Minimum reduziert, da der Netzbau, ungehindert der verkauften Anschlüsse, weiter gebaut werden kann.

In der Regel werden heute nach der Planungs- und Vermarktungsphase nur ausschließlich die Gebäude angeschlossen, für die bereits ein Anschluss beauftragt worden ist. Die Hausanschlüsse, die vom Netzbetreiber nicht verkauft wurden, bleiben als sogenannte „Homes Passed“ links liegen und werden in der Netzbaumaßnahme nicht berücksichtigt.

Dieses Vorgehen verursacht jedoch beim nachträglichen Erstellen der Hausanschlüsse einen erheblichen Mehraufwand beim Netzbetreiber und folglich Kosten für den Kunden, die durchaus im vierstelligen Bereich liegen können. Für jeden nachträglich angeschlossenen Teilnehmer sind zusätzliche Terminabstimmungen, Straßensperrungen, Tiefbaumaßnahmen und Anschlussarbeiten erforderlich. Erst dann kann ein Team mit teurem Spezialequipment die Glasfaser vom Netzverteiler bis ins Haus blasen, dort einen Abschlusspunkt (AP) setzen, diesen mit dem ankommenden Kabel verspleißen und die verlegte Strecke auf Funktion prüfen.

Durch die Verwendung der G-Box wird auch die Baumaßnahme im Bestand wesentlich effizienter. Ob ein Anschluss verkauft ist oder nicht, ist zukünftig zweitrangig, da die G-Box sowohl im privaten als auch im öffentlichen Grund eingebaut werden kann. Somit können die sogenannten „Homes Passed“ für einen nachträglichen Hausanschluss ohne zusätzliche Tiefbauarbeiten im öffentlichen Bereich vorbereitet werden. Straßen, die Flickenteppichen gleichen, könnten damit bald der Vergangenheit angehören.

Wie bereits im Netzanschluss im Neubaugebiet kann auch beim Bestandsausbau auf dieselbe Technologie zurückgegriffen werden und die G-Box modular, je nach Kundenwunsch, bestückt und dadurch das gesamte Ausbaugebiet in einer Baumaßnahme betriebsbereit fertiggestellt werden.

Kommt es nun zur Freischaltung des Anschlusses, egal ob im Neubaugebiet oder im Bestand, reicht ein Monteur, der die Verbindung vom Haus zur G-Box herstellt. In diesem Schritt ist kein teures Spezialgerät nötig, das hohe Kosten verursacht. Mit einer innovativen Plug-and-Play-Lösung in Form eines Glasfaser-Kabel-Stecksystems kann die Verbindung von jedem Elektroinstallateur, bestenfalls sogar vom versierten Bauherrn selbst, hergestellt werden. Alle für diesen letzten Schritt notwendigen Bauteile werden in einem neuen „Bauherrenpaket Glasfaser“ zusammengefasst, das über die vorhandene bundesweite Struktur der Baustoffhändler und Hauff-Partner vertrieben wird.

Nähere Informationen und weitere Anwendungsbeispiele finden Sie unter www.g-line.de und unter www.hauff-technik.de/gbox

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