Generic filters
FS Logoi

Debatte über mögliche Engpässe in der Gasversorgung

Deutschlands größter Erdgas-Transporteur Open Grid Europe (OGE) warnt vor möglichen Versorgungsengpässen im kommenden Winter. Doch die Bundesnetzagentur sieht keinen Grund zur Panik, wie eine Sprecherin am 2. September der Nachrichtenagentur dpa sagte. Hintergrund der Debatte sind tiefgreifende Veränderungen im Gasmarkt.

von | 03.09.13

NULL
Die OGE, die das größte Ferngasnetz Deutschlands betreibt, warnt auf ihrer Internetseite, die Gasspeicher in Deutschland und in anderen Ländern Europas seien in diesem Sommer nicht in gleichem Maße aufgefüllt worden wie in den Vorjahren. Damit werde die Gasreserve in diesem Winter wohl kleiner sein als in der Vergangenheit. Es könne deshalb nicht ausgeschlossen werden, dass es vor allem in der zweiten Winterhälfte etwa durch eine strenge Kälteperiode zu Versorgungsengpässen komme.  

Netzagentur warnt vor Panikmache

Eine Sprecherin der Bundesnetzagentur teilte diese Einschätzung nicht. Sie sagte, die Aufsichtsbehörde sei zuversichtlich, dass die Speicherfüllstände zum Beginn der Heizsaison wieder ausreichend seien. Zwar seien die nach dem harten Winter 2012/2013 ungewöhnlich leeren Gasspeicher im Frühjahr tatsächlich zunächst nur langsam wieder befüllt worden. Doch bereits seit einiger Zeit werde in großem Umfang Gas in die Speicher gepumpt.

Ein Sprecher des Energieversorgers RWE berichtete, aktuell seien die Gasspeicher der Konzerntochter RWE-Gasspeicher GmbH zu 77 Prozent gefüllt. Nach den aktuellen Planungen solle der Füllstand bis Anfang Oktober auf mindestens 90 Prozent steigen. Damit seien sie rechtzeitig für den Winter gefüllt. Allein die RWE-Speicher reichen nach Konzernangaben aus, um den Jahresverbrauch von 600 000 Haushalten zu decken.

E.on und RWE sehen sich gut vorbereitet

Auch Deutschlands größter Energieversorger E.on betonte, er habe "umfassende Vorsorge" getroffen, um die Kunden auch bei schwierigen Versorgungssituationen mit Gas im bestellten Umfang zu beliefern.

Hintergrund der Debatte sind die tiefgreifenden Veränderungen des Gasmarktes in den vergangenen Jahren. Früher wurde das Gasgeschäft von großen Verbundunternehmen wie E.on Ruhrgas beherrscht, die den Gashandel, -transport und -vertrieb in einer Hand bündelten und damit auch die Gesamtverantwortung für die Versorgungssicherheit trugen.

Auswirkungen der Marktliberalisierung

Doch seit der Liberalisierung des Gasmarktes liegt die Verantwortung für Gaseinkauf, Transport und Vertrieb in unterschiedlichen Händen. Das soll den Wettbewerb anheizen, bringt aber auch Probleme mit sich, wie Ralf Borschinsky vom zweitgrößten deutschen Ferngasnetz-Betreiber Ontras betont. Er beklagt vor allem, "dass keiner den Hut auf hat für die Versorgungssicherheit". Jeder Marktteilnehmer bemühe sich, seine Geschäfte so optimal wie möglich zu betreiben. Doch es gebe kein Unternehmen mehr, dass die Versorgungssicherheit garantiere. Hier fehle noch eine befriedigende Lösung.

Das Bundeswirtschaftsministerium betonte am Wochenende dennoch, konkrete Vorschläge zur rechtlichen Regelung des Speicherbetriebs würden "derzeit nicht erarbeitet".

Die OGE, die das größte Ferngasnetz Deutschlands betreibt, warnt auf ihrer Internetseite, die Gasspeicher in Deutschland und in anderen Ländern Europas seien in diesem Sommer nicht in gleichem Maße aufgefüllt worden wie in den Vorjahren. Damit werde die Gasreserve in diesem Winter wohl kleiner sein als in der Vergangenheit. Es könne deshalb nicht ausgeschlossen werden, dass es vor allem in der zweiten Winterhälfte etwa durch eine strenge Kälteperiode zu Versorgungsengpässen komme.

 

Netzagentur warnt vor Panikmache

Eine Sprecherin der Bundesnetzagentur teilte diese Einschätzung nicht. Sie sagte, die Aufsichtsbehörde sei zuversichtlich, dass die Speicherfüllstände zum Beginn der Heizsaison wieder ausreichend seien. Zwar seien die nach dem harten Winter 2012/2013 ungewöhnlich leeren Gasspeicher im Frühjahr tatsächlich zunächst nur langsam wieder befüllt worden. Doch bereits seit einiger Zeit werde in großem Umfang Gas in die Speicher gepumpt.

Ein Sprecher des Energieversorgers RWE berichtete, aktuell seien die Gasspeicher der Konzerntochter RWE-Gasspeicher GmbH zu 77 Prozent gefüllt. Nach den aktuellen Planungen solle der Füllstand bis Anfang Oktober auf mindestens 90 Prozent steigen. Damit seien sie rechtzeitig für den Winter gefüllt. Allein die RWE-Speicher reichen nach Konzernangaben aus, um den Jahresverbrauch von 600 000 Haushalten zu decken.

E.on und RWE sehen sich gut vorbereitet

Auch Deutschlands größter Energieversorger E.on betonte, er habe “umfassende Vorsorge” getroffen, um die Kunden auch bei schwierigen Versorgungssituationen mit Gas im bestellten Umfang zu beliefern.

Hintergrund der Debatte sind die tiefgreifenden Veränderungen des Gasmarktes in den vergangenen Jahren. Früher wurde das Gasgeschäft von großen Verbundunternehmen wie E.on Ruhrgas beherrscht, die den Gashandel, -transport und -vertrieb in einer Hand bündelten und damit auch die Gesamtverantwortung für die Versorgungssicherheit trugen.

Auswirkungen der Marktliberalisierung

Doch seit der Liberalisierung des Gasmarktes liegt die Verantwortung für Gaseinkauf, Transport und Vertrieb in unterschiedlichen Händen. Das soll den Wettbewerb anheizen, bringt aber auch Probleme mit sich, wie Ralf Borschinsky vom zweitgrößten deutschen Ferngasnetz-Betreiber Ontras betont. Er beklagt vor allem, “dass keiner den Hut auf hat für die Versorgungssicherheit”. Jeder Marktteilnehmer bemühe sich, seine Geschäfte so optimal wie möglich zu betreiben. Doch es gebe kein Unternehmen mehr, dass die Versorgungssicherheit garantiere. Hier fehle noch eine befriedigende Lösung.

Das Bundeswirtschaftsministerium betonte am Wochenende dennoch, konkrete Vorschläge zur rechtlichen Regelung des Speicherbetriebs würden “derzeit nicht erarbeitet”.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Informier' dich doch!

Jetzt den monatlichen 3R-info-Newsletter abonnieren!

Neue Anschlussleitung für LNG-Terminal Brunsbüttel
Neue Anschlussleitung für LNG-Terminal Brunsbüttel

55 km lang ist die Erdgastransportleitung ETL 180, die das LNG-Terminal im Brunsbütteler Elbehafen mit dem Einspeisepunkt in das Fernleitungsnetz im Bereich Hetlingen (Kreis Pinneberg) verbindet. Zusammen mit dem etwa 3 km langen Leitungsabschnitt ETL 185 – als Anbindung von Brunsbüttel in das Strom- und Gasnetz in Schleswig-Holstein und Nord-Niedersachsen – hatte das Gesamtprojekt ein Volumen von rund 120 Mio. Euro.

mehr lesen
RSV und GSTT verschmelzen zum Bundesverband grabenlose Technologien (BGT)
RSV und GSTT verschmelzen zum Bundesverband grabenlose Technologien (BGT)

Nach intensiven strategischen und organisatorischen Vorbereitungen haben RSV und GSTT ein wichtiges Etappenziel erreicht. Die Mitglieder haben entschieden: Aus beiden Verbänden wird einer, der BGT – Bundesverband grabenlose Technologien (kurz: Bundesverband Grabenlos) mit Sitz in Berlin. Vorsitzende des neuen Vorstands sind Dr. Susanne Leddig-Bahls und Benedikt Stentrup.

mehr lesen
Expertenforum Fernwärme 2025: Qualitätssicherung im Fokus
Expertenforum Fernwärme 2025: Qualitätssicherung im Fokus

Auch im Jahr 2025 lädt der Bundesverband Fernwärmeleitungen e.V. (BFW) wieder zu seinen renommierten Expertenforen Fernwärme ein. Die Veranstaltungsreihe gilt als führende Plattform für Fachkräfte im Fernwärmeleitungsbau, wenn es um Qualitätssicherung von der Planung bis zur Verlegung geht.

mehr lesen

Publikationen zum Thema

Polyamid 12 für den Betrieb von Gasrohrleitungen bis 16/18 bar

Polyamid 12 für den Betrieb von Gasrohrleitungen bis 16/18 bar

Autor: Von Hermann van Laak, Jan Heimink, Andreas Frank, Mario Messiha, Thomas Kratochvilla und Christoph Bruckner
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Dieser Fachbericht präsentiert Polyamid 12 (PA-U12) für Hochdruckrohrleitungen als eine einfach zu installierende Alternative zu Stahl. Sie weist das hervorragende Eigenschaftsprofil von PA-U12-Rohren für alternative Verlegetechniken nach, und ...

Zum Produkt

Digitale Kommunikation für sichere Netze

Digitale Kommunikation für sichere Netze

Autor: Von Christoph Ketteler
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

...

Zum Produkt

Höchste Qualitätsstandards an Isolierflanschverbindungen sichern Versorgungssicherheit

Höchste Qualitätsstandards an Isolierflanschverbindungen sichern Versorgungssicherheit

Autor: Von Marc Oehlmann
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Das Celler Unternehmen ISOflanges hat sich entschieden, seine Isolierflanschkonstruktionen der HP2-Baureihe zusätzlich vom DVGW zertifizieren zu lassen, damit seine Kunden noch einen zusätzlichen Nachweis erhalten, dass bei den Isolierflanschen ...

Zum Produkt