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Regenwassermanagement der Zukunft im Zeichen des Klimawandels

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Autor: Kathrin Mundt

Die globale Erwärmung ist schon heute mit weitreichenden Folgen verbunden: In heißen, trockenen Sommern belasten Rekordtemperaturen, tropische Nächte und Wassermangel Mensch und Vegetation. Zugleich häufen sich Starkregenereignisse, die auf weitgehend versiegelten Flächen zu Überschwemmungen wie im Sommer 2021 führen können und städtische Infrastrukturen vor neue Herausforderungen stellen.

Pipelife hat daher einen interdisziplinären Dialog mit Wissenschaft, Industrie und öffentlicher Verwaltung aufgenommen. Zwei Round-Table-Formate machten auf der IFAT 2022 den Anfang. Ziel: ein gemeinsamer, strategischer Ansatz. Eine leistungsfähige Infrastruktur muss zum einen die unregelmäßigen Niederschläge ausgleichen können, zum anderen die Bewirtschaftung des zunehmend kostbaren Wassers möglich machen: je nach Anforderung über Versickerung, Verdunstung oder Rückhaltung, Aufbereitung und Wiederverwendung.

Kommunen: Resilienz gegen Überschwemmungen braucht klare Regelwerke

Vertreter der Kommunen sprachen sich für eine getrennte Abflussführung der Schmutz- und Regenwässer und die Überwachung und Steuerung der Einlaufbauwerke mittels Messtechnik aus, da gerade in flachen Städten die Einlaufmengen kaum beeinflussbar seien. Zudem sei das Konzept der Schwammstadt – mit dezentralen Speichern, Rigolen und Regenwasseranlagen – ein Fortschritt hinsichtlich der Resilienz gegen Naturkatastrophen und daher bei vielen Verantwortlichen bereits präsent.

Auch technische Lösungen existierten bereits – gerade das breite Portfolio von Infrastrukturanbietern wie Pipelilfe ist nach Ansicht der Teilnehmer ein wichtiger Schritt, komplexe Aufgaben ganzheitlich anzugehen. Allerdings hinke das gesetzliche Regelwerk der Entwicklung noch hinterher, was Investitionen und Maßnahmen erschwere. Erste Kommunen richten „Regenwasser-Agenturen“ ein, die Investitionen in private Anlagen fördern und Bürger aufklären.

Wissenschaft: Wasser ist knappes Gut und Gefahrenquelle zugleich

Die Wissenschaft nähert sich gemeinsam mit Industrie und unabhängigen Prüfinstituten dem Thema mit einem Starkregen-Großversuchsstand an. Drei Lastfälle werden simuliert: Standard-Regenereignisse, bei denen die Reinigung von Schadstoffen im Vordergrund steht; seltenere Starkregenereignisse, um das Verhalten der Oberflächen und die Ablaufbedingungen zu untersuchen sowie die Überflutungsbetrachtung bei extremen Starkregenereignissen.

Bei letzteren steht der Gedanke eines Rettungskonzepts im Vordergrund. Produkte und Systeme sollen bei solchen Ereignissen nicht beschädigt werden, sodass nach Katastrophen nicht noch Jahre des Wiederaufbaus drohen. Barrierefrei funktionierende Meldeketten seien noch keine Selbstverständlichkeit, aber notwendig.

An der TU Wien beschäftigt man sich mit dem Thema Urban Heat Islands und dem Wirkungsgrad von Oberflächen- und Grundwasserschutz bei Infiltration. Aktuell bestehe die Chance, integrale Ansätze auf den Weg zu bringen. Neben Deutschland vertritt auch die Schweiz den Ansatz, das immer knappere Grundwasser zu schonen, indem man Regenwasser reinigt und nutzt.

Wirtschaft: Lösungen für Wassermanagement stehen bereit und müssen vernetzt werden

Die Wienerberger AG hat sich zum Ziel gesetzt, an ihren Standorten kein Wasser mehr zu verschwenden, sondern konsequent zu nutzen, etwa über Bewässerung von Gründächern mit Regenwasser. Die erzielte Verdunstung unterstütze das Temperatur- und Klimamanagement und das Kühlen über Dächer und Pflanzen begünstige zugleich die Biodiversität. Auch bei Sabug denkt man Lösungen bereits vom Dach her und bringt dafür Sachverständige aus allen Bereichen zusammen. Beide Unternehmen arbeiten vor Ort bereits mit Pipellife an gemeinsamen Lösungen.

Die Firma MMD entwickelt Konzepte, Wasser hinsichtlich Herkunft und Anwendung zu unterscheiden. Die Oberflächen, auf denen es abläuft, haben großen Einfluss auf die weitere Nutzung, die je nachdem geringeren oder hohen Reinigungsaufwand nach sich zieht. Lösungen für Filtration über Substrate und Waben werden stetig weiterentwickelt und kommen gemeinsam mit den Speicherungs- und Versickerungssystemen von Pipelife zum Einsatz. In innerstädtischen Gebieten sei es sinnvoll das Wasser zu verdunsten, um Überwärmung entgegenzuwirken, in ländlichen Gebieten stehe die Nutzung und Versickerung im Vordergrund.

Bei InterAct ist in einem Projekt mit dem Niers-Verband der Einsatz smarter Produkte und digitaler Lösungen getestet worden. Im Unterschied zu kompakten Anlagen für den privaten Bereich seien für kommunale Träger vernetzte Systeme mit zentraler Datenverarbeitung wichtig. Intelligente Systeme seien nicht nur für den sicheren Betrieb, sondern auch für Monitoring und Überwachung langfristig unverzichtbar.

Fazit: Lösungen benötigen eine gemeinsame Perspektive und regelmäßigen Austausch

Einig waren sich alle Teilnehmer in der Einschätzung, dass die Vielschichtigkeit des Themas durchaus erkannt werde, Herausforderungen aber bislang noch zu sehr aus der Perspektive einzelner Akteure betrachtet werden. Eine übergreifende Lösung erfordere fortlaufenden Austausch aller Beteiligter.

Pipelife wird das Dialogformat, das bei allen Beteiligten sehr gut aufgenommen wurde, daher weiterführen. Denn gemeinsames Handeln setzt gemeinsames Verständnis voraus – und die Erhaltung der Lebensqualität in den Zeiten des Klimawandels ist ein Thema, das die Branche bewegt.

 

Weitere Informationen finden Sie hier

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