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Diskutieren, Mitmachen, Impulse geben: Im Rahmen des am 20. Oktober 2020 durchgeführten partizipativen Workshops ging es um das Thema „Digitalisierung im Leitungsbau“. Foto: rbv

rbv führt Workshop zum Thema Digitalisierung durch

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Autor: Redaktion

Bevorstehende Regularien, steigender Kostendruck, Veränderung der Wertschöpfungsketten erfordern Weichenstellungen in Richtung einer digitalen Transformation, eröffnen aber gleichzeitig eine Vielzahl neuartiger Möglichkeiten. Dabei fällt es vielen Unternehmen immer noch schwer, Digitalisierungsthemen sinnvoll zu priorisieren. Um hier Hilfestellung zu leisten, haben der rbv und die auf Innovationsberatung spezialisierte Partake Beratung GmbH mit 24 Teilnehmern einen Workshop durchgeführt. Nicht nur Zuhören, sondern Mitmachen, Unsicherheiten aussprechen und Impulse geben, waren dabei wesentliche Bausteine des partizipativen Formats. Vor der Arbeit der Teilnehmer stand eine bereits im Vorfeld des Workshops ausführlich durchgeführte Telefonrecherche. Zur inhaltlichen Vorbereitung auf den Workshop wurden qualitative Interviews mit neun rbv-Mitgliedsunternehmen geführt, um Erkenntnisse darüber zu erlangen, welche Digitalisierungstrends und -anforderungen diese in der Branche beobachten und von hier aus erste Handlungsoptionen für alle im Leitungsbau tätigen Unternehmen zu skizzieren. Bereits bei den Telefoninterviews trat sehr deutlich zutage, dass die Gesprächspartner eine hohe Notwendigkeit erkannt haben, sich auf einen digitalen Wandel vorzubereiten. Von einer klaren Positionierung und einer starken Digitalisierungsstrategie versprachen sich alle Interviewpartner neue unternehmerische Chancen. Auf Grundlage dieser Gespräche wurden 12 Thesen abgeleitet, die in dem Workshop weiter diskutiert wurden.

Was bedeutet Digitalisierung?

Erste wesentliche Erkenntnisse aus dem Workshop waren diejenigen, dass sich die einzelnen rbv-Mitgliedsunternehmen erwartungsgemäß in sehr unterschiedlichen Phasen der Digitalisierung befinden, und dass – zunächst etwas überraschend – grundsätzlich offensichtlich auch kein allgemeiner Konsens darüber herrscht, was Digitalisierung im Leitungsbau genau bedeutet und inwiefern sich digitale Strukturen von analogen unterscheiden. Wie aber kann man von einem derart heterogenen Ausgangspunkt Digitalisierungsstrategien für eine ganze Branche ableiten? Um hier gemeinsame Zielgrößen zu definieren, sei es sinnvoll – so eine aus dem Workshop entwickelte Empfehlung –, eine Befragung der Mitglieder durchzuführen, um die mit dem Begriff „Digitalisierung“ verbundenen Schwerpunkte und Inhalte zu sammeln, zu clustern und in operative Handlungsempfehlungen zu überführen. Dabei hätte eine solche Routenplanung allerdings auch der Tatsache Rechnung zu tragen, dass die Digitalisierungsbestrebungen der bauausführenden Unternehmen – besonders BIM und der Einsatz digitaler Planungs- und Bauwerksinformationen sind hier praxisrelevante Beispiele – auf die analogen und langsamen Prozesse in Behörden und Kommunen treffen. Damit seien Medienbrüche noch lange an der Tagesordnung.

Kommunikations-Plattformen schaffen

In Summe verfügen die rbv-Mitglieder über einen sehr großen Erfahrungs- und Wissensschatz. Diesen im Verband, in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten, miteinander zu teilen, für alle nutzbar zu machen und zu mehren, schätzen alle Mitgliedsunternehmen gleichermaßen. Diese Offenheit, Wissbegier und Kommunikationskompetenz gelte es nun auch für das Thema Digitalisierung sowie für weitere Branchenthemen produktiv zu machen und neue Plattformen zu schaffen, von denen alle Mitgliedsunternehmen profitieren.
So sollen z. B. Thementage zu ausgewählten Fokusthemen der Branche und der Mitglieder als Online- oder Präsenzveranstaltung organisiert werden. Dies führe gleichermaßen dazu, die interne Kommunikation der Mitgliedsunternehmen des Verbandes untereinander zu stärken und dem Wert dieses geballten Fachwissens ein zusätzliches digitales Werkzeug für den Erfahrungsaustausch an die Hand zu geben. Damit kann das Handeln des Verbandes im technisch-wissenschaftlichen Bereich perfekt in Einklang mit den Bedürfnissen und Wünschen seiner Mitgliedsunternehmen nach einer starken Gemeinschaft gebracht werden. „Ziel des Workshops war es, Informationen darüber zu sammeln, was für die im Leitungsbau tätigen Unternehmen Digitalisierung bedeutet, was ihnen für ihr Unternehmen wichtig erscheint und was konkret zu tun ist, um Anschluss zu halten an eine digitale Transformation der Bauwirtschaft“, fasst Dipl.-Ing. Andreas Hüttemann, beim rbv zuständig für Digitalisierungsstrategien, eine wesentliche Stoßrichtung der Veranstaltung noch einmal zusammen. „Darüber hinaus ist im Rahmen des Workshops die hohe Komplexität des Themas Digitalisierung signifikant zutage getreten. Vor diesem Hintergrund wird Digitalisierung von allen Unternehmen sehr unterschiedlich bewertet und jedes Unternehmen identifiziert für sich andere Herausforderungen. Damit war der Tag des Workshops, unser Tag der Macher, zunächst ein erster Aufschlag. Hier hat sich gezeigt, dass Digitalisierung ein langwieriger Transformationsprozess ist, dem es eine Struktur zu geben gilt. Die meisten Unternehmen stehen zuallererst vor der Aufgabe, Arbeitsabläufe im eigenen Betrieb zu durchleuchten und im Hinblick auf Optimierungsmöglichkeiten durch den Einsatz digitaler Werkzeuge, Methoden und Prozesse auf den Prüfstand zu stellen – und das selbstverständlich immer unter dem Gesichtspunkt ‚was kostet das und was bringt das?‘ Entscheidend an dieser Stelle ist es, heute schon an morgen zu denken“, so Hüttemanns Resümee. Nach dem Workshop ist vor der Strategiefindung. In einem ersten strukturierenden Schritt müssen nun alle Aspekte und Ergebnisse des Workshops genau ausgewertet und analysiert werden, um von hier aus eine gemeinsame Informationsbasis zu entwickeln, mit deren Hilfestellung die im Leitungsbau tätigen Unternehmen einen erfolgreichen Weg in Richtung einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt einschlagen können.

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