Generic filters
FS Logoi

DVGW und DWA fordern strategisches Handeln für eine nachhaltige Wasserwirtschaft

Die am 15. März im Bundeskabinett verabschiedete „Nationale Wasserstrategie“ der Bundesregierung markiert aus Sicht der führenden technisch-wissenschaftlichen Branchenverbände DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches und DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall einen wichtigen Schritt hin zu einer zukunftsfesten Wasserwirtschaft, insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel. „Die Politik hat […]

von | 17.03.23

Die am 15. März im Bundeskabinett verabschiedete „Nationale Wasserstrategie“ der Bundesregierung markiert aus Sicht der führenden technisch-wissenschaftlichen Branchenverbände DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches und DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall einen wichtigen Schritt hin zu einer zukunftsfesten Wasserwirtschaft, insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel. „Die Politik hat die hohe Bedeutung einer nachhaltigen und sicheren Wasserwirtschaft erkannt. Die Ziele der Nationalen Wasserstrategie sind sehr zu begrüßen, die auf die Vorsorge gerichteten Handlungsansätze sind gut und folgerichtig“, betonen Dr. Wolf Merkel, Vorstand Wasser des DVGW, und Johannes Lohaus, Sprecher der DWA-Bundesgeschäftsführung. „Jetzt muss die Strategie zeitnah und vor allem konkret umgesetzt werden.“

Schutz, Wiederherstellung und Sicherung eines natürlichen Wasserhaushalts

Die Nationale Wasserstrategie adressiert zentrale Belange, die beide technisch-wissenschaftlichen Branchenverbände schon lange fordern und proaktiv in die politischen Entscheidungsprozesse eingebracht haben. Im Fokus stehen der Schutz, die Wiederherstellung sowie die dauerhafte Sicherung eines natürlichen Wasserhaushalts. Eingriffe in den Wasserhaushalt sind zu minimieren, die Nutzung der natürlichen Wasserressourcen muss nachhaltig erfolgen. Das impliziert auch, Wasser im urbanen Raum nicht einfach abzuleiten, sondern z. B. in der Fläche zu versickern oder zur Bewässerung des Stadtgrüns zu nutzen.

Wasser muss aber nicht nur in ausreichender Menge und Güte zur Verfügung stehen, wichtig ist darüber hinaus auch ein guter Zustand der Gewässer. Schadstoffeinträge sind zu minimieren, um z. B. den hohen Aufwand für die Trinkwasseraufbereitung zu reduzieren. Belastungen müssen bereits an ihrer Entstehungsstelle vermieden werden. Ist dies nicht möglich, müssen die Kosten der Abwasserbehandlung und Wasseraufbereitung von den Inverkehrbringern der Stoffe übernommen werden. Die von der Nationalen Wasserstrategie geforderte erweiterte Hersteller- und Produktverantwortung ist hierfür ein sehr wichtiger Schritt.

Wasserinfrastrukturen an Klimawandel anpassen

Erkannt hat die Politik auch den Handlungsbedarf bei den Wasserinfrastrukturen. Die Wasserstrategie definiert, dass Infrastrukturen mit möglichst geringem Aufwand und flexibel an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen sind. Nutzungskonflikte um die Ressource Wasser können so durch strategische Planungen entschärft werden. Gut ist weiterhin, dass das Bewusstsein für die Ressource Wasser gestärkt werden soll. „Die Wasserstrategie ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Jetzt kommt es darauf an, sie schnellstmöglich umzusetzen. Dazu gehört insbesondere auch, ihre Maßnahmen mit den notwendigen finanziellen Mitteln auszustatten“, fordern Merkel und Lohaus.

„Gut ist ebenfalls, dass der Weltwassertag das öffentliche Augenmerk auf die kostbare Ressource Wasser lenkt. Dies einmal im Jahr zu tun, reicht aber nicht. Wir benötigen ein dauerhaft umweltfreundliches, sozialverträgliches und nutzerorientiertes Handeln. Darauf müssen wir unsere Anstrengungen zusammen mit allen Akteuren entlang des Wasserkreislaufes ausrichten und das öffentliche Bewusstsein schärfen“, mahnen Merkel und Lohaus. Genau hier setzt auch die „Vision einer wasserbewussten Gesellschaft für das Jahr 2100“ an, die DVGW und DWA am 15. März veröffentlicht haben.

(Quelle: DVGW)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Trinkwasserdamm in Remscheid

Informier' dich doch!

Jetzt den monatlichen 3R-info-Newsletter abonnieren!

SKZ entwickelt praxistaugliche Tools für Umweltproduktdeklarationen
SKZ entwickelt praxistaugliche Tools für Umweltproduktdeklarationen

Das Kunststoff-Zentrum Das Kunststoff-Zentrum SKZ (Würzburg) stellt jetzt neue digitale Tools zur Verfügung, mit denen Unternehmen Ökobilanzergebnisse für Umweltproduktdeklarationen (EPDs) effizient und normgerecht berechnen können. Die Tools sind speziell auf die Anforderungen der Rohr- und Fensterbranche zugeschnitten.

mehr lesen
16. Symposium Pipelinetechnik: Monitoring und H2-Hochlauf im Fokus
16. Symposium Pipelinetechnik: Monitoring und H2-Hochlauf im Fokus

Das 16. Symposium Pipelinetechnik am 3. Juli 2025 im Bochumer RuhrCongress bestätigte mit 100 Teilnehmern und 15 Ausstellern aus der gesamten DACH-Region seine Position als führendes Forum für Pipelinetechnologie. Hochkarätige Referenten aus Industrie, Forschung und Behörden beleuchteten die gesamte Bandbreite von innovativen Prüftechnologien bis hin zu regulatorischen Entwicklungen.

mehr lesen
Neue 60-MW-Großwärmepumpe: Hamburg gewinnt Wärme aus Abwasser
Neue 60-MW-Großwärmepumpe: Hamburg gewinnt Wärme aus Abwasser

Am Klärwerk Hamburg errichten Hamburg Wasser und die Hamburger Energiewerke die größte Abwasserwärmepumpe Deutschlands. Die beiden städtischen Unternehmen haben in ihrem Kooperationsvertrag 2022 vereinbart, eine bislang ungenutzte Energiequelle zu erschließen: die Wärme im Hamburger Abwasser. Aufbereitet zur Fernwärme versorgt sie über das Stadtnetz der Hamburger Energiewerke künftig bis zu 39.000 Haushalte mit Fernwärme zum Heizen und Duschen.

mehr lesen

Publikationen zum Thema

Überblick über die Rahmenbedingungen zu Wasserversorgungskonzepten in NRW

Überblick über die Rahmenbedingungen zu Wasserversorgungskonzepten in NRW

Autor: Von Beate Kramer, Frank Licht und Galina Paschkow
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Vor dem Hintergrund klimatischer Veränderungen gewinnt die Aufgabe der Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung immer mehr an Bedeutung. Darauf hat der Gesetzgeber in Nordrhein-Westfalen mit der Pflicht der Kommunen zur Vorlage eines ...

Zum Produkt

Praxisorientiertes Risikomanagement in der Wasserversorgung

Praxisorientiertes Risikomanagement in der Wasserversorgung

Autor: Von Esad Osmancevic
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Das Thema „Kontinuität der Wasserversorgung“ ist in den Grundsätzen und Zielen des Betriebs der Wasserversorgungsanlagen verankert. Des Weiteren ist eine störungsfreie Wasserlieferung von der Wasserqualität, den Wassermengen, dem Personal ...

Zum Produkt

Die Unterschiede der GFK-Schlauchliner – vom Freispiegelkanal zur Trinkwasserleitung

Die Unterschiede der GFK-Schlauchliner – vom Freispiegelkanal zur Trinkwasserleitung

Autor: Von Dr. Nils Füchtjohann
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Bereits über Jahrzehnte sind GFK-Schlauchliner im Abwasserbereich etabliert. Seit wenigen Jahren halten sie auch zunehmend Einzug in den Trinkwasserbereich. Hygienisch, nachhaltig und projektsicher – für die grabenlose Sanierung von ...

Zum Produkt