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Naturschutzrechtliche und ökologische Aspekte sowie eine optimale Anpassung der Ver- und Entsorgung an die zu erwartenden Bedürfnisse standen bei dem beschriebenen Objekt im Mittelpunkt

Entlastungsleitungen für Industriegroßfläche in Gera

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Autor: Redaktion

Mit der Neuerschließung der Industriefläche Gera-Cretzschwitz an der B2 sollen optimale Voraussetzungen für potentielle Investoren geschaffen werden, um das Oberzentrum der drittgrößten Stadt Thüringens zum wirtschaftlichen Mittelpunkt der Region auszubauen. Dipl.-Ing. Sascha Kück vom Ingenieurbüro HSP aus Suhl beschreibt die Maßnahme: „Bei diesem Projekt standen naturschutzrechtliche und ökologische Aspekte sowie eine optimale Anpassung der Ver- und Entsorgung an die zu erwartenden Bedürfnisse im Mittelpunkt. Als Planer bestand für uns das Ziel darin, eine wirtschaftliche und nachhaltige Erschließungslösung zu schaffen, die eine schnelle und zielgerichtete Ansiedlung von Industrie und Gewerbe ohne nachteilige Auswirkungen auf die umliegende Region gewährleistet.“
Entlastungsleitungen der Regenrückhaltebecken entwässern über zwei Trassen
Bisher wurde die geplante Industriefläche als intensiv bewirtschaftete Ackerfläche genutzt. Für die gedrosselte Ableitung der anfallenden Niederschläge haben die Planer zwei Regenrückhaltebecken vorgesehen. Da deren Rückhaltevolumina jedoch nicht unbegrenzt bemessen sind, ist für stärkere Niederschlagsereignisse ein Notüberlauf geplant. Die Drossel- sowie Notentlastungsabflüsse beider Becken entwässern aufgrund der Topografie über zwei verschiedene Trassen in einen Seitenarm des Cretzschwitzbaches. Zuvor angeordnete Energieumwandlungsbauwerke stellen eine dem Gewässer angepasste Einleitgeschwindigkeit sicher. Sascha Kück: „Bereits im Bestand kommt es aufgrund des oberflächennahen Abflusses über die landwirtschaftlich genutzte Fläche bei Regenwetter immer wieder zu erheblichen Erosionserscheinungen. Eine Ableitung über ausreichend dimensionierte und befestigte Gräben hätte die Ackerflächen nochmals reduziert und eine Bewirtschaftung dieser dauerhaft erschwert. Stattdessen wird dies nun über eine Verrohrung gelöst. Die 1.185 m (Becken 1) bzw. 835 m (Becken 2) langen Entlastungsleitungen verlaufen in Anlehnung der Topografie in Richtung Süden überwiegend über Ackerland, bevor sie in die Vorflut münden. Sie werden mit Sohltiefen von 2 bis 3 m verlegt, so dass eine perspektivische Bewirtschaftung der Flächen – auch mit tiefer eindringenden Pfluggeräten möglich bleibt“, so Kück.
Gefahrloses Ableiten der Drossel- und Entlastungsmengen
Unter Berücksichtigung des Gefälles und des zulässigen Einstaus wurden Rohrdimensionen für die Leitung 1 mit DN 800 und für die Leitung 2 mit DN 1000 gewählt. „Hiermit ist ein gefahrloses Ableiten der Drossel- und Entlastungsmengen gegeben“, so Sascha Kück. Für die Leitungen kommen FBS-Stahlbetonrohre nach DIN EN 1916 und DIN V 1201 mit Kreisquerschnitt ohne Fuß zum Einsatz. Die Rohrverbindungen werden mit werkseitig fest in der Muffe eingebauten Kompressionsdichtungen aus Elastomeren mit dichter Struktur nach DIN EN 681-1 und QR 4060 ausgeführt. Geliefert wurden die FBS-Stahlbetonrohre von der Firma Finger Beton aus ihrem Werk in Sonneborn. „Ein wichtiger Faktor hierbei ist, dass die Stahlbetonrohre den erhöhten Qualitätsanforderungen der FBS-Richtlinien entsprechen müssen“, erklärt Sascha Kück.
Vorteile von Stahlbetonrohren nach FBS-Qualitätsrichtlinie 1-1
Die Firma Finger Beton ist ein langjähriges Mitgliedsunternehmen der Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V. (FBS). Nur Produkte mit dem FBS-Qualitätszeichen erfüllen den hohen Qualitätsanspruch der FBS. Dieser sieht eine umfassende werkseigene Produktionskontrolle vor. Hiermit ist eine lückenlose Qualitätsüberwachung von den Ausgangsstoffen über die Herstellung bis zu den Endprodukten sichergestellt. Darüber hinaus sorgt eine halbjährliche Fremdüberwachung durch bauaufsichtlich anerkannte Güteschutzgemeinschaften und Prüfinstitute für die Einhaltung der hohen Standards. Sascha Kück: „Um eine hohe Nutzungsdauer sowie nur geringe Fertigungstoleranzen zu gewährleisten, schreiben wir bei allen Projekten immer FBS-Qualität aus. Dies gibt uns die Sicherheit, dass wir hier eine geprüfte Qualität einbauen. Von Bedeutung sind für uns vor allem die guten Eigenschaften der Stahlbetonrohre in FBS-Qualität in Punkto Dichtheit, Tragfähigkeit, und der Beständigkeit.“ Am 21. November 2018 war Spatenstich für das rund 13 Millionen teure Projekt, das mit 11,8 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) gefördert wird. Ausgeführt werden die Bauarbeiten von der Hoch- und Tiefbau Reichenbach GmbH aus Reichenbach. Die LEG Thüringen ist Erschließungsträger der Maßnahme und plant die Fertigstellung bis Ende 2020.

Kontakt: Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V., Tel. +49 228 954 5654, info@fbsrohre.de, www.fbsrohre.de

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