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Digitaler Vorreiter: Die smarte Verwaltung von Netzobjekten

Wenn es um die Verwaltung ihrer Netzobjekte im Trink- und Abwassermanagement geht, ist die bayerische Kleinstadt Schwabmünchen plötzlich großer Vorreiter: Bereits im Jahr 2017 hat die Stadt zusammen mit ihrem Wasserwerk und der Kläranlage ein Projekt zur Digitalisierung gestartet. Die Datenerfassung, Instandhaltung, Wartung, Dokumentation – kurz: die gesamte Arbeit, die rund um die betroffenen Objekte […]

von | 14.04.21

Der NFC-Chip haftet mit einem starken Magneten an der Armatur, hier an einem Hydranten.

Wenn es um die Verwaltung ihrer Netzobjekte im Trink- und Abwassermanagement geht, ist die bayerische Kleinstadt Schwabmünchen plötzlich großer Vorreiter: Bereits im Jahr 2017 hat die Stadt zusammen mit ihrem Wasserwerk und der Kläranlage ein Projekt zur Digitalisierung gestartet. Die Datenerfassung, Instandhaltung, Wartung, Dokumentation – kurz: die gesamte Arbeit, die rund um die betroffenen Objekte stattfindet, soll digitalisiert und dadurch moderner, einfacher und garantiert rechtssicher werden. Dabei bedient sich Schwabmünchen einer einfachen Idee: Robuste NFC-Chips werden an den Objekten angebracht und können von jedem Smartphone oder Tablet ausgelesen werden. Hinter der ganzen Idee steckt das Verwaltungssystem „EineStadt”, das als App auf jedem Gerät die Vernetzung und Verwaltung der Daten ermöglicht. Bis heute hat die Stadt Schwabmünchen bereits rund 700 Hydranten mit solch einem Chip ausgestattet und steuert insgesamt schon 3.650 Kanalschächte mittels der App.

Funktionsweise des Verwaltungssystems

Das Kartentool zeigt die erfassten Objekte (li.), Eingabefelder können individualisiert werden (re.).

Das Tool „EineStadt” bietet eine ganzheitliche Lösung zur digitalen Verwaltung von Gemeinden und Städten, aber auch von anderen Bereichen. Die App kann prinzipiell an jede Situation individuell angepasst werden. Durch einfaches Berühren des Chips mit jedem beliebigen Smartphone oder Tablet können Mitarbeiter die Daten des Objekts einsehen und durch Dokumentation ihrer Tätigkeiten lückenlos und rechtssicher bearbeiten. Komplizierte Karten oder unübersichtliche Listen gehören somit der Vergangenheit an. Mängel und Fehler können vor Ort einfach per Spracheingabe oder mit einem Foto dokumentiert werden. Egal, ob Hydrant, Zähler, Schacht oder Pumpwerk: Im „EineStadt“-System kann jedes Objekt inklusive Lage und Höhe digital erfasst und auf der integrierten, digitalen Karte später zentimetergenau geortet werden.

Digitales Abwassermanagement

Auch auf diesen speziellen Bereich ist das System mittlerweile anwendbar. Schächte, Straßensinkkästen, Regenfallrohre, Gewässereinläufe, Bauwerke, Pumpstationen und zahlreiche weitere Objekte lassen sich gechippt oder ungechippt über die Software „EineStadt” verwalten. Das System unterstützt hier bei Wartungen von Schächten und Anschlusspunkten in allen Entwässerungssystemen und ermöglicht, dass Fotos und Inspektionsvideos aus Handkameras oder professionellen Kamerabefahrungen hinterlegt werden können. Besonders die Dokumentation der verschiedenen Arbeitsschritte lässt sich mit Hilfe von „EineStadt” sicherstellen: Die Überwachung der Zähler und die regelmäßige Eintragung aller Werte von Pumpen und Strahlbelüftern, des Stromverbrauchs und der Durchflussmenge müssen in Pumpstationen regelmäßig durchgeführt werden. Und auch Missstände, wie beispielsweise Rattenbefall, defekte Steigeisen oder Schachtgerinne oder das einfache Fehlen von Eimern bzw. Schmutzfängern werden im System digital dokumentiert.

 

Erschienen in 3R Ausgabe 04-05/2021

Dieser Text ist ein Auszug aus dem Beitrag “Mobile Verwaltung von Objekten im Wasser- und Kanalnetz” von Michael Lodes, GIS-Administration der Stadt Schwabmünchen. Der Beitrag ist in der 3R Ausgabe 04-05/2021 erschienen und kann über den  Vulkan-Shop bezogen werden.

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