Generic filters
Exact matches only
FS Logoi
on on

Europa: 96 % der Gasleitungen materialseitig für die Umstellung auf Wasserstoff geeignet

Kategorien: | |
Themen: | | |
Autor: Kathrin Mundt

96 % der Verteilnetzleitungen, die 67 Mio. europäische Haushalte, Unternehmen und Industriestandorte mit Gas versorgen, sind aus einem Material, das die Umrüstung auf den Transport reinen Wasserstoffs erlaubt. Das zeigt ein am 13. Dezember 2021 veröffentlichter Bericht des Projekts Ready4H2.

An dem Projekt sind 90 europäische Gasversorger aus 16 Ländern sowie mehrere Europäische Verbände beteiligt. Der Bericht ist der erste einer Berichtsreihe, in denen untersucht wird, wie die europäischen Gasversorgungsnetze den Aufbau eines starken Wasserstoffmarktes unterstützen und die europäischen Fit-for-55-Klimaziele verwirklichen können. Die Zahlen der Gas-Wasser-Statistik des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs e.V. (DVGW) bestätigen dieses hohe Niveau auch für die deutschen Verteilnetzleitungen.

Gasverteilnetze fast vollständig wasserstofffähig

Peter Kristensen, Vorsitzender von Ready4H2, sagt: „Die gute Nachricht ist: Die Leitungen sind fast vollständig wasserstofffähig. Wir werden die Gasverteilnetze in der Europäischen Union ohne größere Eingriffe zu einer Versorgungsinfrastruktur für klimaneutralen Wasserstoff transformieren können.“

Florian Feller, Vorsitzender von H2vorOrt, ergänzt: „Auch in Deutschland sind die über 522.000 Leitungskilometer der Gasverteilnetze eine tragende Säule für den Erfolg der Energiewende und den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Um die Gasverteilnetze auf Wasserstoff umzustellen, gibt es noch ein paar Hindernisse zu überspringen. Schwerer als die wenigen technologischen Herausforderungen, die kurzfristig lösbar sind, wiegen eine Reihe marktlicher und regulatorischer Hindernisse. Dazu gehören Unsicherheiten in Bezug auf Preis und verfügbare Mengen sowie ein fehlendes Regelwerk auf EU-Ebene.“

Ein weiteres Ergebnis des Berichtes ist, dass die Europäische Union die Verteilnetzbetreiber mit der Aufgabe betrauen sollte, die Verantwortung für die zukünftige Flächenversorgung mit Wasserstoff zu übernehmen. Hierbei sollen die Handlungsmöglichkeiten zur Erreichung der Klimaneutralität auf nationaler und regionaler Ebene möglichst flexibel gestaltet werden. So wird es auch Regionen in Europa geben, in denen Biomethan eine wichtigere Rolle als Wasserstoff spielen wird.

Kristensen und Feller: „Für uns steht fest, dass die Energiewende stets vor Ort bei den Kunden und in den Kommunen geschieht.“ Das sieht auch der Bericht so. Er kommt zu dem Schluss, dass die jeweilige Situation vor Ort in der kommenden EU-Gesetzgebung anerkannt werden muss. „Es sollte daher die Möglichkeit geschaffen werden, dass Verteilnetzbetreiber neben der Beimischung von Wasserstoff in Erdgasnetze auch reine Wasserstoffnetze betreiben dürfen. Darüber hinaus sollten die Mitgliedstaaten den Verteilernetzbetreibern den Auftrag erteilen, die Gasqualität in ihren einzelnen Netzen zu verwalten, um so ihren Kunden die Dekarbonisierung zu ermöglichen“, so Kristensen und Feller.
Und weiter: „Der veröffentlichte Bericht unterstreicht, welche politischen Maßnahmen und Vorschriften erforderlich sind, um Familien und Unternehmen in ganz Europa mit Wasserstoff zu versorgen. Anlässlich der kurz bevorstehenden Veröffentlichung des „Wasserstoff- und Gasdekarbonisierungspakets“ bietet die Allianz der Europäischen Kommission ihr technologisches Wissen und Know-how aus den Regionen an.“

Hintergrund: Ready4H2

Deutschland wird in Ready4H2 durch die Initiative H2vorOrt vertreten, in der 41 Verteilnetzbetreiber im Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs e.V. (DVGW) zusammen mit dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) zusammen an der Transformation der deutschen Gasverteilnetze zur Klimaneutralität arbeiten. Die Partner aus H2vorOrt betreiben hierbei mehr als 50% der deutschen Gasverteilnetzkilometer.

Das könnte Sie interessieren

Publikationen zum Thema

Einfluss von Wasserstoff auf Kunststoffrohre und Formteile untersucht: Wasserstoffintegrität belegt

Einfluss von Wasserstoff auf Kunststoffrohre und Formteile untersucht: Wasserstoffintegrität belegt

Autor: Von Andreas Redmann
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Als Energieträger der Zukunft soll grüner Wasserstoff zur Dekarbonisierung von Gebäuden, Verkehr und Industrie beitragen. Um dieses Potenzial gerade für den Gebäudesektor produktiv zu machen, gilt es aktuell die in Gasverteilnetzen eingesetzten ...

Zum Produkt

Die Unterschiede der GFK-Schlauchliner – vom Freispiegelkanal zur Trinkwasserleitung

Die Unterschiede der GFK-Schlauchliner – vom Freispiegelkanal zur Trinkwasserleitung

Autor: Von Dr. Nils Füchtjohann
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Bereits über Jahrzehnte sind GFK-Schlauchliner im Abwasserbereich etabliert. Seit wenigen Jahren halten sie auch zunehmend Einzug in den Trinkwasserbereich. Hygienisch, nachhaltig und projektsicher – für die grabenlose Sanierung von ...

Zum Produkt

Auswirkungen hoher Steifigkeitskennwerte auf das Bruchverhalten von Schlauchlinern

Auswirkungen hoher Steifigkeitskennwerte auf das Bruchverhalten von Schlauchlinern

Autor: Von Heinz Doll, Susanne Leddig-Bahls, Wolfgang Buchner, Delia Ewert und Andreas Haacker
Themenbereich: Rohrleitungstechnik

Die vor Ort härtenden Schlauchliningverfahren werden seit 50 Jahren erfolgreich zur grabenlosen Ertüchtigung schadhafter Abwasserkanäle genutzt. Neben den zunächst entwickelten Synthesefaserlinern (SF-Liner) kommen seit ca. 20 Jahren verstärkt ...

Zum Produkt

Firmen zum Thema

HydroHub - technische H2‑Beratung + Engineering

Themen: H2 | Gas

Erzeugung Power-to-Gas/Power-to-X Energetische

MAX STREICHER GmbH & Co. KG aA

Themen: Gas | H2

MAX STREICHER GmbH & Co. KG

Zwick Armaturen GmbH

Themen: H2 | Gas

Zwick Armaturen

WS Wärmeprozesstechnik GmbH

Themen: Gas | H2

WS Wärmeprozesstechnik

WS-Reformer GmbH

Themen: H2 | Gas

WS-Reformer

voestalpine Tubulars GmbH & Co KG

Themen: Pipeline | H2

voestalpine Tubulars GmbH & Co

3R – Wir liefern Ihnen den Stoff.

Ihr kostenfreier E-Mail-Newsletter