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Bild 1: Der dreilagige Aufbau von Primus Line® ist die Grundlage des Ringraum-Verfahrens.

Inlinersanierung mit Ringraum: Vorteile und Möglichkeiten des Verfahrens

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Autor: Kathrin Mundt

Die verschiedenen Verfahren der grabenlosen Rohrsanierung lassen sich u. a. hinsichtlich des Verbleibs eines Hohlraums, dem sogenannten Ringraum, zwischen dem Grundrohr und dem eingebrachten Liner bzw. dem Rohr unterscheiden. Das System Primus Line® wurde bewusst mit einem Ringraum-Design (loose-fit) entwickelt, denn daraus ergeben sich nicht nur entscheidende Vorteile für die Installation des Inliners, sondern auch verschiedenste Möglichkeiten zur erweiterten Nutzung der zu erneuernden Druckrohrleitung.

Das Ringraum-Design von Primus Line®

Bild 2: Der Ringraum macht die Installation vielseitiger, leistungsstärker und schneller.

Der Liner ist so konzipiert, dass er im Betrieb als ein neues Druckrohr in einem bestehenden Rohr zu betrachten ist. Begründet liegt das in seinem einzigartigen dreilagigen Aufbau (Bild 1). Dieser vereint Robustheit gegen mechanische Kräfte mit einer hohen chemischen Beständigkeit bei Wandstärken von gerade einmal 6 bis 8 mm.

Die Außenschicht aus Polyethylen (PE) schützt den Liner vor äußeren Einflüssen beim Transport und vor Abrieb beim Einzug.

Je nach Anwendungsgebiet besteht die Innenschicht aus PE oder Thermoplastischem Polyurethan (TPU). Sie schützt das Altrohr vor der korrosiven Wirkung, die flüssige und gasförmige Medien haben können.

Durch sein nahtloses Gewebe aus Aramidfaser zwischen der Innen- und Außenschicht ist der Liner von Primus Line statisch selbsttragend. So kommt er völlig ohne ein zeitintensives Verkleben mit dem Altrohr aus und kann den Betriebsdruck selbst komplett aufnehmen. Bei drucklosen Bedingungen bleibt der Liner formstabil. Die Standsicherheit des Systems ist nachweislich gegeben (Klassifizierung gemäß DIN EN ISO 11295).

Grundsätzlich ermöglicht das den Einsatz von Primus Line® sogar vollkommen unabhängig von bestehenden Rohrleitungen. Aufbauend auf diesem Konzept entstand der Primus Line F-Liner, der speziell auf die freie oberirdische Verlegung hin optimiert ist und sich durch noch flexibleres Material für ein leichteres Handling beim Ab- und Aufrollen von der Trommel und eine mehrfache Wiederverwendung auszeichnet.

Vorteile bei der Installation

Dass für den Einbau des Systems Primus Line® keine Tränkung, Aushärtung, Verklebung oder thermische Behandlung erforderlich ist, hat verschiedenste Vorteile für die Installation (Bild 2): Unter anderem wegen des verbleibenden Ringraums kann Primus Line® unabhängig vom Werkstoff der Leitung und der Rohrverbindungen verwendet werden. Auch der Einzug in Leitungsabschnitte aus verschiedenen Werkstoffen an einem Stück ist damit möglich.

Außerdem sind Einzugslängen von bis zu 2.500 m an einem Stück und der Einzug durch mehrere Bögen von bis zu 45° realisierbar. Das Aufstellen des Liners in seine kreisrunde Form – aus der werkseitig vorgefalteten U-Form beim Einzug – erfolgt durch Druckluft (ca. 0,5 bar) und lässt sich auch über große Längen und durch Bögen sicherstellen.

Im Vergleich zu anderen Methoden stellt Primus Line® zudem eine vergleichsweise kurze Sanierungszeit und schnelle Wiederinbetriebnahme der Leitung sicher. Eine Ringraumverfüllung ist nicht erforderlich.

Erhöhung der Druckstufe

Bild 3: Mit Primus Line® lässt sich der Nenndruck der Leitung ohne große Querschnittsverluste erhöhen.

Durch den Einsatz des passenden Primus Line®-Systems lässt sich eine gezielte Erhöhung der Nenndruckstufe erreichen. Entscheidend ist hierfür, dass der Liner den kompletten Innendruck aufnimmt und das Altrohr lediglich als Schutzrohr fungiert.

Ein Beispiel: In Bayern stand ein Netzbetreiber vor der Herausforderung, eine Trinkwasserleitung DN 250 PN 10 zu rehabilitieren, um die Wasser- und Löschwasserversorgung langfristig sicherzustellen (Bild 3).

Dazu war die Erhöhung des Nenndrucks zwingend erforderlich. Durch Einbau des Primus Line®-Systems konnte die Druckstufe auf PN 16 erhöht werden. Die Querschnittsreduzierung blieb mit 25 mm äußerst gering (Innendurchmesser Primus Line DN 250 = 225 mm).

Bild 4: Monitoring-Rohr zur Ringraumüberwachung bei Gasleitungen.

Die Verringerung des Durchflussquerschnitts durch den Einzug des Primus Liners ist trotz des Ringraums nur minimal. Dem entgegen wirken außerdem die optimalen Durchflusseigenschaften, die sich aus der geringen Rauheit (k = 0,028 mm) der Innenschicht ergeben.

Der Betreiber einer Erdgaspipeline in Tschechien entschied sich bewusst für ein System mit geringerem Querschnitt, das für die gewünschte Druckerhöhung ausreichend war. Die bestehende Gas-Hochdruckleitung DN 250 PN 25 aus Stahl wurde auf einer Länge von 1.581 m mit Primus Line DN 150 PN 35 saniert.

Da das System Primus Line® grundsätzlich mit Ringraum frei im Bestandsrohr liegt und mit diesem nicht verklebt wird, wird beim Einsatz zur Sanierung von Gasleitungen aufgrund der materialspezifischen zulässigen Permeation eine Überwachung des Ringraums ermöglicht. Im Zuge einer Inlinersanierung wird an den Altrohrenden jeweils ein Monitoring-Rohr zur Ringraumüberwachung auf das Bestandsrohr geschweißt, um turnusmäßige betriebliche Überwachungen durchführen zu können (Bild 4).

Gezielte Querschnittsreduzierung

Bild 5: Gezielte Querschnittsreduzierung von DN 800 auf DN 500.

Primus Line® eignet sich ideal zur Querschnittsreduzierung. Der Liner ist statisch selbsttragend und wird nicht mit der Bestandsleitung verklebt. Sein Durchmesser kann deshalb unabhängig so gewählt werden, dass die Strömungsgeschwindigkeit in einer idealen Balance mit der benötigten Leitungskapazität steht.

Ein Liner mit DN 500 kann beispielsweise ohne weiteres in einem Altrohr mit DN 600 eingesetzt werden. So wie bei einer Trinkwasserleitung aus Stahl mit bituminöser Innenbeschichtung auf einer Länge von 730 m im innerstädtischen Bereich einer Großstadt in Nordrhein-Westfalen. Die Maßnahme erfolgte hier in zwei Bauabschnitten, wobei der Liner im ersten 400-m-Abschnitt zwei 30°-Bögen und zwei 45°-Bögen durchlief.

Noch signifikanter fiel die gezielte Querschnittsreduzierung bei einer Fernwasserleitung DN 800 in Sachsen-Anhalt aus (Bild 5). Durch die Sanierung mittels Primus Line DN 500 konnte die 1.245 m lange Stahlleitung wieder auf den aktuellen Anforderungsstand gebracht und ihre Lebensdauer um mindestens 50 Jahre verlängert werden.

Leitungsumwidmung

Bild 6: Werkseitig eingefaltetes Medium in Primus Liner.

Auch bei Leitungen wandelt sich der Bedarf im Laufe der Zeit. Neue Leitungen werden gebaut, alte Leitungen werden stillgelegt. Manche alte Leitung wird jedoch durch eine Umfunktionierung z. B. von einer Abwasserleitung zu einer Gasleitung wieder in Benutzung genommen. Selbst alten, lange stillgelegten Rohrleitungen kann Primus Line® auf diese Weise ein zweites Leben einhauchen – sogar für völlig andere Medien.

Vorhandenes Rohrmaterial eignet sich in solchen Szenarien allerdings nur selten direkt für den neuen Einsatzzweck. Sei es, weil es dem geforderten Druck nicht standhält, nicht beständig gegen das neue Medium oder schlicht undicht ist.

Mit Primus Line® kann aus fast allen Rohrleitungen oder Kanälen eine Druckleitung für Wasser, Gas oder Öl werden.

Der Liner ist in Ausführungen erhältlich, die genau auf das geplante Medium abgestimmt sind. Durch seine Gewebeschicht aus Aramidfaser kann das System den Betriebsdruck vollständig aufnehmen und ist so komplett unabhängig vom Altrohr. Der Einzug erfolgt über vorhandene Schächte oder kleine Baugruben.

Verlegung weiterer Medien im Ringraum

Bild 7: Spezielle Systemverbinder führen das Mikrokabelleerohr aus dem Altrohr.

Der vorhandene Ringraum zwischen Liner und Altrohr kann auch zur parallelen Verlegung weiterer Medien wie z. B. Mikrokabelrohre als Leerrohr für LWL- bzw. Glasfaserkabel, Signalkabel oder Ortungsbänder verwendet werden.

Dabei wird das zusätzliche Medium bereits beim werkseitigen Faltprozess des Liners in U-Form mit eingelegt (Bild 6) und mit dem Liner in das Altrohr eingezogen. Nach der Druckbeaufschlagung, die den Inliner in seine kreisrunde Form bringt, legt sich das Leerrohr in den Ringspalt zwischen Liner und Altrohr. An den Sanierungsenden wird das Leerrohr über ein projektspezifisch angefertigtes Adapterstück aus dem Altrohr geführt (Bild 7). Das Einblasen des LWL-Kabels erfolgt im Anschluss an die Sanierung.

Bereits mehrfach wurde das System Primus Line® gemeinsam mit Mikrokabelleerrohren eingebracht. So wie bei der Sanierung einer Trinkwasserleitung DN 500 GG auf etwa 3,5 km in Nordrhein-Westfalen. Die kombinierte Verlegung hatte den Auftraggeber dort sehr überzeugt, denn eine zusätzliche Spülbohrung oder gar die offene Verlegung des LWL-Kabels wären wesentlich zeitintensiver und kostspieliger gewesen.

Langfristige Rehabilitierung

Der eingezogene Primus Liner ist gleichzusetzen mit einem neuen Druckrohr, dass den kompletten Innendruck aufnimmt und das Altrohr letztlich nur als Hülle nutzt. Das verlängert die Lebensdauer der Leitung um mindestens 50 Jahre.

 

Kontakt: Rädlinger primus line GmbH, Cham, Stephanie Zapf, Tel. +49 9971 8088-1505,  presse@raedlinger.de, 
www.primusline.com

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