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Die baulichen Rahmenbedingungen in der Wedemark erlaubten nur den Einsatz einer flachen Zisterne. Mit 0,60 m Höhe ist die individuell gefertigte KS-­Bluebox® von Funke Kunststoffe demnach ideal
Bilder: Funke Kunststoffe GmbH

Maßgeschneiderte Speicherlösung mit intelligenter Steuerung für die Wedemark

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Autor: Kathrin Mundt

Niederschläge dort zu nutzen, wo sie anfallen, gehört zum modernen Regenwassermanagement. Die niedersächsische Gemeinde Wedemark fängt zwischen Rathaus und Schulzentrum so viel Regenwasser wie möglich auf und bewässert damit die Pflanzen auf dem Areal. Möglich macht das die KS­-Bluebox® von Funke Kunststoffe und die integrierte intelligente Steuerung STORM.Control.

Die Folgen des Klimawandels stellen Städte und Gemeinden vor besondere Herausforderungen. Das hat auch die Gemeinde Wedemark im Sommer 2023 zu spüren bekommen. Ausgebliebene Niederschläge hatten der Vegetation stark zugesetzt; viele Bäume mussten wegen daraus resultierender Schäden gefällt werden. Doch manuelles Bewässern war nicht ohne Weiteres möglich. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit musste der Wasserverbrauch in der Region Hannover eingeschränkt werden – mit weitreichenden Folgen für die rund 7.500 gemeindeeigenen Bäume. Nur diejenigen Pflanzen wurden bewässert, die einerseits Hilfe benötigten, denen aber andererseits auch noch ausreichend Überlebenschancen eingeräumt worden waren. Sozusagen eine Triage im Grünbereich.

Regenwasser statt Trinkwasser

KS­-Bluebox® mit der intelligenten Steuerung STORM.Control, die dem Nutzer eine webbasierte Überwachung wichtiger Speicherparameter ermöglicht. Hier zu sehen: Der Füllstandssensor, der unter dem Schlammeimer eines Inspektionsblocks eingebaut wird

Jetzt hat die Gemeinde mit Fördermitteln aus dem Programm „Perspektive Innenstadt“ ressourcenschonende Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels ergriffen und zwischen Rathaus und Schulzentrum eine 40 Kubikmeter fassende Regenwasserzisterne im Boden einbauen lassen. Sie speichert künftig in dem Bereich das Regenwasser und sorgt damit dafür, dass auch in Dürrezeiten Gießwasser zur Verfügung steht. „Bislang mussten wir dafür die Wasserhähne aufdrehen und wertvolles Trinkwasser nutzen“, erklärt Ralf Grewecke von der Gemeindewerke Wedemark GmbH. „Diese Anlage ist somit ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaresilienz. Und intelligent ist sie noch dazu“, ergänzt Grewecke in Anspielung auf die smarte Ausführung. Verbaut wurde nämlich die KS-Bluebox® von Funke Kunststoffe, die mithilfe technischer Unterstützung durch die Software STORM.Control der Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH Angaben zum Füllstand und zum Restvolumen automatisch ins Rathaus übermittelt. Doch nicht nur der Ist-Zustand ist über ein Dashboard einsehbar. Ziel der cloudbasierten Steuerung ist es, auch vorausschauend auf Regenwetterprognosen zu reagieren. „Regenwasserzisternen sollen möglichst gefüllt sein, um im Bedarfsfall genügend Wasser bereitzustellen. Bei Starkregen können herkömmliche Lösungen dann allerdings meist kein Wasser mehr aufnehmen. Um diesen Konflikt zu beheben, ist die Steuerung mit dem Deutschen Wetterdienst verbunden. Drohen Unwetter, kann die Zisterne in einer nächsten Ausbaustufe schon im Vorfeld mittels Pumpen langsam ins Grundwasser entleeren, so dass ausreichend Platz für die zu erwartenden Regenmengen vorhanden ist. Bislang erfolgt dies nach der Information von Hand. Auf diese Weise ist die Zisterne immer gefüllt, aber ein Überstau stellt eher die Ausnahme dar“, erklärt Dr.-Ing. Harald Sommer von der Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH.

Flexible Ausführung

Schon seit längerem kooperieren die Funke Kunststoffe GmbH und die Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH. Ein Grund für die Wahl der KS­-Bluebox® war die Flexibilität in der Ausführung. Denn aufgrund der baulichen Rahmenbedingungen konnte in der Wedemark nur eine individuelle Lösung umgesetzt werden. Aus Platzgründen kam für den Regenwasserspeicher von vornherein nur die Grünfläche zwischen dem Schulcampusgelände und dem Rathaus infrage. Und auch hier gab es Einschränkungen: Probeschachtungen hatten ergeben, dass sich im Erdreich noch das zertrümmerte Fundament der alten Schule befindet. „Vor diesem Hintergrund ist die flache Bluebox-Variante mit 0,60 m Höhe für uns ideal. Auch dass bei dem System mehrere Boxen in Reihe geschaltet werden können, gibt in der Gestaltung viel Spielraum. Um auf ein Speichervolumen von 40 Kubikmeter zu kommen, haben wir einfach zwei 20 Kubikmeter große Blueboxen miteinander verbinden lassen. Indem es sich um zwei ursprünglich unabhängige Elemente handelt, war der Transport per Lkw kein Problem“, beschreibt Grewecke.

Inspektion und Vorreinigung

Unter dem Schlammeimer eines Inspektionsblocks ist ein Füllstandssensor angebracht. Er übermittelt den Wasserstand in der KS­-Bluebox® regelmäßig in Echtzeit an einen Server. Grafik: Funke Kunststoffe

Die KS­-Bluebox® besteht aus D-­Raintank 3000®­-Elementen, die mit 5 mm starken, blauen Kunststoffplatten ummantelt sind. Die Ummantelung mit den Kunststoffplatten erfolgt durch fachgerechte Verschweißung werkseitig. Jede KS-Bluebox® wird vor Auslieferung auf Dichtheit geprüft.

Jede der beiden in der Wedemark eingesetzten Boxen ist 14,40 m lang, 2,40 m breit und 0,60 m hoch und verfügt über einen Inspektionsblock DN/OD 400, über den die Anlage problemlos mit der Kamera inspiziert werden kann. Das Verbinden der beiden Elemente beim Einbau stellt sicher, dass der Füllstand in beiden Teilen stets gleich ist. Bevor das Regenwasser vom rund 2.000 qm großen Rathausdach in die KS­Bluebox® gelangt, durchläuft es den vorgeschalteten Funke HS®-Reinigungsschacht DN/OD 800. Er hält Feststoffe wie Laub und weitere abfiltrierbare Stoffe (AFS), wie z.B. Sand, zurück. Eine reibungslose Funktionstüchtigkeit ist damit sichergestellt.

Frank Horstmann, Funke-Fachberater im Bereich Regenwasserbewirtschaftung, hat das Projekt in der Wedemark zusammen mit seinem Kollegen Bernd Hölscher von Anfang an begleitet. Er beschreibt, wie die intelligente Steuerung des Regenwasserspeichers funktioniert: „Unter dem Schlammeimer von einem der beiden Inspektionsblöcke befindet sich ein Sensor, der den Wasserstand regelmäßig in Echtzeit an einen Server übermittelt. Der für die Bewässerung der Bäume zuständige städtische Bauhof kann daher jederzeit einschätzen, ob für den nächsten Bewässerungsvorgang ausreichend Regenwasser vorhanden ist.“ Und auch wenn starke Regenfälle erwartet werden, ist das über ein Dashboard ablesbar. Hölscher: „Muss Wasser aus der Zisterne abgelassen werden, kann es in die nachgeschaltete Kiesrigole zur Versickerung gepumpt werden. In diese mündet ebenfalls der Notüberlauf.“

Einfacher Einbau

Mit dem Einbau der KS-Bluebox® ist man bei der ausführenden Mull & Ohlendorf GmbH höchst zufrieden, wie Bauleiter Piet Korgel betont: „Durch das leichte Gewicht ist die Handhabung sehr einfach. Dadurch, dass die Boxen nur 0,60 m hoch sind, hielt sich auch der Erdaushub in Grenzen.“

Die Wahl der KS-Bluebox® inklusive intelligenter Steuerung ist in der Gemeinde Wedemark gleichzeitig eine Entscheidung für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Ressource Wasser. Die Speicherkapazität von 40.000 Litern Wasser kann jetzt gratis den Pflanzen zugutekommen – ohne, dass dafür wertvolles Trinkwasser notwendig ist.

(Quelle: Funke Kunststoffe)

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