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“Superschlauch” zur Sanierung von Druckrohrleitungen: 25 Jahre Primus Line®

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Autor: Kathrin Mundt

Weltweit wird Primus Line® eingesetzt, um kritische Leitungsinfrastruktur sicher, langfristig und vor allem grabenlos zu sanieren. In diesem Jahr feiert das Unternehmen aus Bayern mit rund 100 Mitarbeitern und fünf internationalen Standorten Jubiläum.

Vor 25 Jahren, 1996, entstand die Idee für einen Art „Superschlauch“, der zur Sanierung von Druckrohrleitungen in alternde Leitungen eingezogen wird. Von der Idee bis zum fertigen Produkt und der Firmengründung vergingen jedoch fünf Jahre intensivster Entwicklungsarbeit.

Werner Rädlinger

Pionierarbeit im Bereich der grabenlosen Sanierung

Umso mehr ist Geschäftsführer und Inhaber Werner Rädlinger stolz drauf, was in den letzten zwei Jahrzehnten entstanden ist: „Wir haben nicht nur ein neues, wirklich einzigartiges Produkt entwickelt. Besonders in den ersten Jahren mussten wir auch viel Pionierarbeit leisten, um grabenlose Technologien überhaupt auf die Agenda der Netzbetreiber und Versorger zu bringen. Dafür brauchte es jede Menge Entschlossenheit, Entwicklergeist und Leidenschaft des ganzen Teams.“

Der lange Atem des Familienunternehmens macht sich heute bezahlt. Rund um den Globus stehen Netzbetreiber, Wasserwerke und Kommunen vor der Herausforderung einer alternden Leitungsinfrastruktur. Gleichzeitig trifft die umweltschonende und CO2-sparende Technologie Primus Line® den Zeitgeist in punkto Nachhaltigkeit und Umweltschutz.
Wachstum und Expansion prägten deshalb die vergangenen Jahre des Unternehmens. Neue Märkte wurden erschlossen und Niederlassungen in Australien, China, Kanada und den USA gegründet. Inzwischen kam Primus Line® in über 50 Ländern zum Einsatz.

„Natürlich gab und gibt es auch Rückschläge“, stellt Werner Rädlinger klar. „Das Coronavirus stellte unsere internationalen Pläne für dieses und letztes Jahr ziemlich auf den Kopf. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir an unser vorheriges Wachstum wieder anschließen können. Das Problem der alternden Infrastruktur bleibt und viele Konjunkturpakete setzen genau an diesem Punkt an.“

Erst Gas-, dann Wasser-, später Ölmarkt

Zunächst für den technisch anspruchsvollen Gasmarkt entwickelt, stieg Primus Line als nächstes in den mit vielen Zertifizierungen verbundenen Wassermarkt ein. 2015 folgte der Ölmarkt. Ein großer Schritt, der auch Mut erfordert hätte, so Werner Rädlinger. Heute betreut eine eigene Abteilung die Kunden, unter denen sich vor allem internationale Großkonzerne der Branche finden.

Maßgeschneiderte Lösung

Unabhängig vom Markt punktet die Technologie als maßgeschneiderte Lösung mit den geringen Eingriffen und Auswirkungen auf die Umgebung, die mit der Installation verbunden sind. Leitungen von bis zu 2.500 m Länge durch Naturschutzgebiete oder Innenstädte und unter Verkehrswegen oder Flüssen lassen sich erneuern und für mindestens 50 weitere Jahre instand setzen. Auch oberirdisch kann Primus Line® verlegt werden. So geschehen z. B. bei einem Notfalleinsatz im italienischen Messina. Nach einem Erdrutsch, der eine Hauptwasserleitung zerstört hatte, waren hunderttausende Menschen von der Wasserversorgung abgeschnitten. Über Nacht wurde das notwendige Equipment nach Italien geliefert und anschließend vom italienischen Partner in der schwer zugänglichen Bergregion installiert.

Notversorgung Messina

Notversorgung Messina

Produktion “Made in Germany”

Auch bei der Produktion setzt das Unternehmen auf Made in Germany. In der eigens gebauten und konzipierten Produktionshalle stehen drei Produktionsanlagen zur Verfügung. Im eigenen Logistikzentrum wird der Primus Liner gelagert und entsprechend der Aufträge kommissioniert. Von dort geht er vorgefaltet und auf Trommeln gewickelt per Lkw, Luftfracht oder in Seecontainern auf seine Reise. In Deutschland, Österreich und der Schweiz realisieren eigene Baustellenteams die Projekte. In allen anderen Ländern arbeitet Primus Line mit geschulten Partnerunternehmen zusammen, die von Anfang bis Ende eines Projekts begleitet und betreut werden. Auch hier hat sich das Unternehmen ein großes Netzwerk aufgebaut.

Pläne für die Zukunft

Und was hat sich das Unternehmen für die Zukunft vorgenommen? „Einiges“, verspricht Werner Rädlinger: „Wir werden weiterhin neue Märkte erschließen, neue Anwendungsgebiete finden und unsere Produktpalette entsprechend weiterentwickeln. Außerdem starten wir noch in diesem Jahr mit dem Neubau von drei Hallen zur Erweiterung unseres Logistikzentrums. Insgesamt entstehen hier 8.000 m2 Fläche, die wir in den nächsten Jahren dringend benötigen.“

Zur Geschichte von Primus Line

Die Weichen für die Rädlinger primus line GmbH stellte Josef Rädlinger Senior mit der Rädlinger Maschinen- und Anlagenbau GmbH (heute Rädlinger Maschinen- und Stahlbau GmbH) und der Übernahme der Firma Müller aus Cham, die u. a. Rundwebstühle z. B. für Feuerwehrschläuche herstellte. Damals stellte Rädlinger u. a. Gas-Druckregelstationen her und war deshalb gut in der Gasbranche vernetzt. Diese stand zunehmend vor der Herausforderung alternder und sanierungsbedürftiger Leitungsnetze.

Gleichzeit entwickelte Rädlinger den Rundwebstuhl der mangels Nachfolger übernommenen Firma Müller immer weiter. Letztlich entstand eine Maschine, die fast zu viel konnte „nur“ für die Herstellung von Feuerwehrschläuchen. So entstand die Idee von einer Art „Superschlauch“ für die Sanierung von Druckleitungen.
Nach fünf Jahren harter Entwicklungsarbeit in Zusammenarbeit mit dem Gashandelskonzern „Verbundnetz Gas“ wurde 2001 die Rädlinger primus line GmbH gegründet und das Produkt Primus Line® auf den Markt gebracht. 2003 folgte in Leipzig das erste Projekt. Nach schwierigen Anfangsjahren und dem Einstieg in den Wasser- und Ölmarkt nahm die Bedeutung grabenloser Technologien zu.

Mit dem Neubau des Produktionswerks 2008 begann die Phase der Expansion und des Wachstums. 2013 wurde die erste Niederlassung in den USA gegründet, 2016 eroberte das Unternehmen mit Afrika seinen sechsten Kontinent. Weitere Niederlassungen, stetig steigende Auftragsvolumen und Kapazitätserweiterungen folgten.

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