Der Entwurf der Regelwerksreihe W 300 wurde vom Projektkreis „W 300“ und Projektkreis „W 312″ im Technischen Komitee „Wasserspeicherung“ erarbeitet. Sie dient als Grundlage für Planung, Bau, Betrieb, Instandhaltung, Instandsetzung und Verbesserung von Wasserbehältern. Zudem werden technische und hygienische Anforderungen an Werkstoffe, Auskleidungs- und Beschichtungssysteme festgelegt.
Um den Nutzern ein anwendungsfreundliches und übersichtliches Regelwerk zur Verfügung zu stellen, hat das Technische Komitee „Wasserspeicherung“ beschlossen, sich von der Struktur der DIN EN 1508 zu lösen. Weiterhin werden die Textpassagen der DIN EN 1508 nicht mehr abgedruckt. Thematisch sollen alle Inhalte sich in der Arbeitsblattreihe W 300 wiederfinden. Die DIN EN 1508 stellt in diesem Zusammenhang das europäische Rahmenregelwerk dar. Den nationalen Anforderungen, die sich aus der Trinkwasserverordnung und der deutschen Wasserversorgung ergeben, wird sie nicht gerecht. Diese Lücke wird durch dieses DVGW-Regelwerk geschlossen.
Aufgrund der Komplexität der einzelnen Fragestellungen, insbesondere der der Werkstoffsysteme, ist ein mehrteiliges Regelwerk entstanden. Dieses Regelwerk besteht nun aus fünf Teilen:
- DVGW-Arbeitsblatt W 300-1, Trinkwasserbehälter – Planung und Bau
- DVGW-Arbeitsblatt W 300-2, Trinkwasserbehälter – Betrieb und Instandhaltung
- DVGW-Arbeitsblatt W 300-3, Trinkwasserbehälter – Instandsetzung und Verbesserung
- DVGW-Arbeitsblatt W 300-4, Trinkwasserbehälter – Werkstoffe, Auskleidungs- und Beschichtungssysteme – Grundsätze und Qualitätssicherung auf der Baustelle
- DVGW-Prüfgrundlage W 300-5, Trinkwasserbehälter – Werkstoffe, Auskleidungs- und Beschichtungssysteme – Anforderungen und Prüfungen
Für die richtige Wahl der Instandsetzungsprinzipien und der Auskleidungstechnologie bestand in den zurückliegenden Jahren und auch heute noch eine große Verunsicherung bei Betreibern, Planern, Fachunternehmen und Materialherstellern. Fehlschläge der vergangenen Jahrzehnte mit teils unausgereiften Materialentwicklungen und nicht erschöpfende Regelwerke machten die Materialwahl häufig zu einer Qual. Die neuen Technischen Regel DVGW-Arbeitsblatt W 300-3, W 300-4 und DVGW-Prüfgrundlage W 300-5 sollen insbesondere durch klar strukturierte Anwendungsgrundsätze dazu beitragen, diese Verunsicherungen zu beseitigen. Trinkwasserbehälter sind bauliche Anlagen im Sinne der Landesbauordnungen und müssen standsicher betrieben werden. Die überwiegende Mehrzahl der Trinkwasserspeicher sind Betonbauwerke; deren Standsicherheit wird in DIN EN 1992-1-1, DIN 1045-2, -3, -4, -100 und den nachgeordneten den Normen sowie der Richtlinie zur Betoninstandsetzung geregelt. Ältere Behälter entsprechen den heutigen Anforderungen nicht. Bestehen Bedenken bezüglich der Tragfähigkeit der Struktur oder der Dauerhaftigkeit nicht wasserberührender Flächen eines Bauwerks sind die Instandsetzungsprinzipien der DAfStb-Richtlinie Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen einzuhalten, die folgerichtig zu dem Geltungsbereich des DVGW-Arbeitsblattes W 300-3 zählt.
Dem Anwender wird somit ein Regelwerk zur Verfügung gestellt, anhand dessen er in der Lage ist die Planung, den Bau, die Instandhaltung und die Instandsetzung von Wasserbehältern vollständig abzuarbeiten.
Der Gelbdruck der Regelwerksreihe wird voraussichtlich im September/November 2013 erscheinen. Diese Regelwerksreihe wird die DVGW-Arbeitsblätter W 300:2005-06 und W 312:1993-11 ersetzen. Bei Interesse und Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Dipl.-Ing. Peter Frenz
Referent Korrosionsschutz & Wasserspeicherung
Wasserbereich
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