Der neue Weißdruck des DVGW-Arbeitsblattes W 635 “Hochspannungs- und Niederspannungsanlagen in der Wasserversorgung – Ersatzstromversorgungsanlagen mit Stromerzeugungsaggregaten, Batterieanlagen, unterbrechungsfreie Stromversorgungsanlagen” gilt für Planung, Aufstellung, Betrieb und Instandhaltung der im Titel genannten Anlagen.
Dieses Arbeitsblatt wurde vom Projektkreis “Technischer Betrieb von Wasserversorgungsanlagen” im technischen Komitee “Anlagentechnik” erarbeitet. Dem Planer und dem Betreiber von Wasserversorgungsanlagen soll das Arbeitsblatt praxisbezogene Hinweise und Hilfen bei der Planung, gegebenenfalls auch bei der Erstellung von Ausschreibungsunterlagen geben. Es ersetzt das alte DVGW-Merkblatt W 635 mit Ausgabedatum Februar 1999.
Ersatzstromversorgungsanlagen übernehmen die Energielieferung für ausgewählte elektrische Verbraucher, wenn die Versorgung aus dem Verteilnetz ausfällt. Abhängig von der Aufgabenstellung ist die passende Anlage auszuwählen.
Ersatzstromversorgungsanlagen mit Stromerzeugungsaggregaten sind im Wesentlichen aus folgenden Komponenten aufgebaut:
- Stromerzeugungsaggregat, bestehend aus Antriebsmaschine (Dieselmotor, Ottomotor Gas bzw. Benzin) und dem Generator
- Tank zur Speicherung des Kraftstoffes
- Einrichtungen zum Schalten, Steuern und Überwachen
- Hilfseinrichtungen, insbesondere Anlassvorrichtung, Ansaug- und Abgasanlage mit dazugehörigen Schallschutzanlagen, Schmierölsystem, Vorwärmanlage, Kühlanlage, Kraftstoffsystem
Die im Arbeitsblatt behandelten ortsfesten Batterieanlagen bestehen aus Batterien, Ladegeräten und den zugehörigen Zusatz- und Überwachungseinrichtungen. Anlagenkomponenten der statischen unterbrechungsfreien Stromversorgungsanlagen (USV-Anlagen) sind eine Kombination von Gleichrichter, Batterie, Wechselrichter und Schalteinrichtungen. Sie dienen der unterbrechungsfreien Versorgung von Wechselstromverbrauchern. Über die Notwendigkeit der Versorgung mit Ersatzstromversorgungsanlagen ist im Einzelfall zu entscheiden. Neben der unternehmerischen Entscheidung, welcher Grad der Versorgungssicherheit der Trinkwasserversorgung bei Netzausfall aufrechterhalten werden soll, spielen ebenfalls gesetzliche Vorgaben eine Rolle. Dabei sind insbesondere bau- und arbeitsrechtliche Vorschriften in Bezug auf die Sicherheitsausstattung wie Sicherheitsbeleuchtungs- und Brandmeldeanlagen zu beachten.
Ausgabe 10/16