Die Berliner Wasserbetriebe haben ein standardisiertes Baukastensystem für zumeist große Interimsrohrleitungen entwickelt, mit denen Baustellen von Trink- und Abwasserdruckleitungen umgangen werden. Das erlaubt schnelleres Bauen, erspart Abfälle und Kosten – und ist Anfang März in Augsburg mit dem Deutschen Ideenmanagement Preis 2024 in der Kategorie „Beste Idee aus Produktion und Technik“ gewürdigt worden.
Wenn an großen, innen bis zu 1 m mächtigen Trinkwasserrohren oder Abwasserdruckleitungen saniert oder erneuert wird, dann kann das oft nur im nutzungsärmeren Winterhalbjahr geschehen, oder die beauftragten Baufirmen verlegen zur Umgehung der Baustellen temporäre Leitungen. Diese sind individuell angefertigt und damit nach der Verwendung oft Schrott.
Einem Team von Ingenieurinnen und Ingenieuren der Berliner Wasserbetriebe ist beides ein Dorn im Auge. Sie haben ein standardisiertes System wiederverwendbarer Interimsleitungen entwickelt – inklusive Rohrbrücken und Statik. Und sie haben Lager für diese Systeme eingerichtet, um auch bei Schadensfällen schnell reagieren zu können.
Die Effekte – ganzjähriges Bauen, weniger Planungs- und Materialkosten auch durch die Wiederverwendbarkeit sowie Flexibilität – haben die Jury des Deutschen Instituts für Ideen- und Innovationsmanagement überzeugt: Der 1. Platz des Deutschen Ideenmanagement Preises 2024 in der Kategorie „Beste Idee aus Produktion und Technik“ wurde an die Berliner Wasserbetriebe vergeben. Wie diese preiswürdige Ingenieursidee in der Praxis aussieht, ist aktuell beispielsweise in der Hermsdorfer Straße in Reinickendorf zu besichtigen.
Auch in der Kategorie „Beste wissenschaftliche Arbeit im Ideenmanagement“ konnten die Berliner Wasserbetriebe einen Erfolg erzielen: Für deren Bachelorarbeit zum Nudging (engl. für „jemanden anstupsen“) im Veränderungsmanagement in der öffentlichen Verwaltung am Beispiel der Berliner Wasserbetriebe gab es Silber.
(Quelle: Berliner Wasserbetriebe)