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Neue Auflage: GSTT Information Nr. 11 „Vergleich offener und grabenloser Bauweisen“

In einer Neuauflage wird die Information Nr. 11 ergänzt durch den Druckrohrbereich und ein Berechnungstool.

von | 06.04.15

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Baustellen, insbesondere für Leitungsbaumaßnahmen, sind mit starken Eingriffen in den öffentlichen Verkehrsraum verbunden und können ein temporäres Hindernis für die Mobilität von Anwohnern und Verkehrsteilnehmern bilden. Je nach Bauverfahren dauern Behinderungen, Wartezeiten, Staubildungen und die Befahrung von Umleitungen unterschiedlich intensiv und lange. Es entstehen indirekte Kosten, die sich als Zeitverluste für die Verkehrsteilnehmer und höhere Betriebskosten für die Fahrzeuge auswirken. Zusätzlich ergeben sich durch die verkehrliche Situation einer Baustelle auch zusätzliche Emissionen, die sich durch die Wahl von grabenlosen Bauverfahren zeitlich und in der Menge reduzieren lassen. Es liegt nun an Planern, Auftraggebern und ausführenden Unternehmen den Umfang und die Dauer der Beeinträchtigungen möglichst gering zu halten. Es ist hinlänglich bekannt, dass mit grabenlosen Bauweisen sowohl bei der Neulegung als auch bei der Sanierung von Rohrleitungen Vorteile gegenüber der Ausführung in offener Bauweise realisiert werden können. Die vorliegende GSTT-Information Nr. 11 will dazu einen qualitativen und quantitativen Beitrag leisten, um die gefühlte Vorteilhaftigkeit technisch und wirtschaftlich erfaß- und meßbar zu machen. Zusätzlich ist ein Berechnungstool erstellt worden, mit dem die indirekten Kosten für Verkehrsteilnehmer und deren Fahrzeuge sowie deren Emissionen infolge der Verkehrsführung an Baustellen ermittelt werden können. Eine wichtige Zielsetzung der GSTT Information Nr. 11 besteht darin, daß für und vor der Ausführung von Maßnahmen im Leitungsbau offene und grabenlose Bauweisen unter Berücksichtigung von direkten und indirekten Kosten miteinander verglichen werden.

Offene und grabenlose Bauverfahren im Vergleich

Für die Ermittlung der direkten Kosten wurde eine Musterbaustelle mit großstädtischen Randbedingungen zugrunde gelegt. Gegenstand ist die Sanierung von Rohrleitungen im Freispiegelbereich; jetzt ergänzt um den Druckrohrleitungsbereich. Vergleichend dargestellt wird die Ausführung in offener Bauweise mit den möglichen und in der Praxis gängigen grabenlosen Bauweisen. Der Verbrauch an Kraftstoffen und dessen Kosten sowie die Bauzeit werden weitere Faktoren zum Vergleich herangezogen. Bereits die alleinige Betrachtung der direkten Kosten und vorliegende Randbedingungen können hier die Entscheidung für ein grabenloses Bauverfahren ergeben. Gerade großstädtische. Verhältnisse führen – wie z.B. in Berlin, zu einer mehrheitlichen und insgesamt zunehmenden Ausführung von Leitungsbaumaßnahmen in grabenloser Bauweise. Daneben gibt es aber noch eine ganze Reihe von technischen, wirtschaftlichen und umweltrelevanten Aspekten und Faktoren, die nicht nur direkte sondern auch indirekte Kosten verursachen. Die große Bandbreite der Punkte, die sowohl qualitativ als auch monetär erfaßt werden, reicht von bauverfahrensbedingten Folgekosten über Emissionen bis hin zu Beeinträchtigungen der Gesundheit. Für die Folgekosten von Bauverfahren im Bauumfeld, d.h. an Oberflächen, im Untergrund und an Infrastruktur wurde eine ampelbasierte und vergleichende Bewertung der kostenproduzierenden Risiken erstellt. Für den Bereich gasförmiger Emissionen werden Emissionsfaktoren vorgestellt, mit denen sich für Baustellen- und Transportfahrzeuge die Menge an unterschiedlichen Schadstoffen ermitteln und mit gebräuchlichen Kostensätzen monetär bewerten lassen. Weitere Kostenfaktoren bzw. Kostenansätze werden für die Ermittlung von indirekten Kosten aufgezeigt, die zukünftig vermehrt und bereits über Ausschreibungen zum Vergleich dienen könnten.

Berechnung von indirekten Kosten

Anhand der Musterbaustelle wird aufgezeigt, dass je nach Verkehrsführung die Zeit- und Betriebskosten für Verkehrsteilnehmer und deren Fahrzeuge stark variieren können. Im Vergleich mit den Investitionen für die Baumaßnahme sind diese Kosten – je nach den Ansätzen, teilweise erheblich. Durch den Einsatz grabenloser Bauweisen und die Art der Verkehrsführung im Baustellenbereich lassen sich diese günstig beeinflussen; ebenso wird bei grabenlosen Bauweisen die Dauer von auftretenden Behinderungen deutlich reduziert.   Ergänzend zur GSTT Information Nr. 11 wurde dazu ein Berechnungs-Tool erstellt. Die verschiedenen Bauverfahren der Musterbaustelle und deren Daten aus den Tabellen 21, 22, 24 und 25 dienen dabei als Ausgangsbasis für die Berechnung. Über einzeln aufrufbare Menüpunkte lassen sich sukzessive eingeben bzw. verändern
  • Bauverfahren und Varianten der Verkehrsführung
  • Kenn- und Eingabedaten des Projektes sowie
  • Vorgaben und Eckwerte für Emissionsberechnungen
Der Nutzer kann dadurch für eigene Baumaßnahmen und deren individuell ermittelten Projektdaten
  • offene und grabenlose Bauverfahren  mit verschiedenen Varianten der Verkehrsführung kombinieren
  • Zeit- und Betriebskosten für Verkehrsteilnehmer und deren Fahrzeuge für die jeweils gewählte Kombination ermitteln sowie
  • auftretende CO2-Mengen infolge der Verkehrsführung und infolge einer eventuellen Staubildung berechnen und deren Kosten über Kostensätze [€ / t CO2] abschätzen sowie
  • die Ergebnisse graphisch visualisieren.
Vergleich Berstverfahren in offener und grabenloser Bauweise
  • jeweils mit Ampelregelung.
Mit dieser detaillierten Vorgehensweise wird eine transparente Berechnung ermöglicht, deren Routinen zusätzlich in der hinterlegten und schreibgeschützten Vorlagedatei (auf Excel-Basis) nachvollzogen werden können. Die „GSTT Information Nr. 11 – Vergleich offener und grabenloser Bauweisen und das ergänzende „Berechnungstool für Zeit- und Betriebskosten für Verkehrsteilnehmer und Fahrzeuge infolge verschiedener Bauverfahren und Varianten der Verkehrsführung“ sind weitere und transparente Werkzeuge für die  Entscheidungsfindung bei der Verfahrenswahl im Leitungsbau.

Baustellen, insbesondere für Leitungsbaumaßnahmen, sind mit starken Eingriffen in den öffentlichen Verkehrsraum verbunden und können ein temporäres Hindernis für die Mobilität von Anwohnern und Verkehrsteilnehmern bilden. Je nach Bauverfahren dauern Behinderungen, Wartezeiten, Staubildungen und die Befahrung von Umleitungen unterschiedlich intensiv und lange. Es entstehen indirekte Kosten, die sich als Zeitverluste für die Verkehrsteilnehmer und höhere Betriebskosten für die Fahrzeuge auswirken. Zusätzlich ergeben sich durch die verkehrliche Situation einer Baustelle auch zusätzliche Emissionen, die sich durch die Wahl von grabenlosen Bauverfahren zeitlich und in der Menge reduzieren lassen.
Es liegt nun an Planern, Auftraggebern und ausführenden Unternehmen den Umfang und die Dauer der Beeinträchtigungen möglichst gering zu halten. Es ist hinlänglich bekannt, dass mit grabenlosen Bauweisen sowohl bei der Neulegung als auch bei der Sanierung von Rohrleitungen Vorteile gegenüber der Ausführung in offener Bauweise realisiert werden können.
Die vorliegende GSTT-Information Nr. 11 will dazu einen qualitativen und quantitativen Beitrag leisten, um die gefühlte Vorteilhaftigkeit technisch und wirtschaftlich erfaß- und meßbar zu machen. Zusätzlich ist ein Berechnungstool erstellt worden, mit dem die indirekten Kosten für Verkehrsteilnehmer und deren Fahrzeuge sowie deren Emissionen infolge der Verkehrsführung an Baustellen ermittelt werden können. Eine wichtige Zielsetzung der GSTT Information Nr. 11 besteht darin, daß für und vor der Ausführung von Maßnahmen im Leitungsbau offene und grabenlose Bauweisen unter Berücksichtigung von direkten und indirekten Kosten miteinander verglichen werden.

Offene und grabenlose Bauverfahren im Vergleich

Für die Ermittlung der direkten Kosten wurde eine Musterbaustelle mit großstädtischen Randbedingungen zugrunde gelegt. Gegenstand ist die Sanierung von Rohrleitungen im Freispiegelbereich; jetzt ergänzt um den Druckrohrleitungsbereich. Vergleichend dargestellt wird die Ausführung in offener Bauweise mit den möglichen und in der Praxis gängigen grabenlosen Bauweisen. Der Verbrauch an Kraftstoffen und dessen Kosten sowie die Bauzeit werden weitere Faktoren zum Vergleich herangezogen.
Bereits die alleinige Betrachtung der direkten Kosten und vorliegende Randbedingungen können hier die Entscheidung für ein grabenloses Bauverfahren ergeben. Gerade großstädtische. Verhältnisse führen – wie z.B. in Berlin, zu einer mehrheitlichen und insgesamt zunehmenden Ausführung von Leitungsbaumaßnahmen in grabenloser Bauweise.
Daneben gibt es aber noch eine ganze Reihe von technischen, wirtschaftlichen und umweltrelevanten Aspekten und Faktoren, die nicht nur direkte sondern auch indirekte Kosten verursachen. Die große Bandbreite der Punkte, die sowohl qualitativ als auch monetär erfaßt werden, reicht von bauverfahrensbedingten Folgekosten über Emissionen bis hin zu Beeinträchtigungen der Gesundheit.
Für die Folgekosten von Bauverfahren im Bauumfeld, d.h. an Oberflächen, im Untergrund und an Infrastruktur wurde eine ampelbasierte und vergleichende Bewertung der kostenproduzierenden Risiken erstellt. Für den Bereich gasförmiger Emissionen werden Emissionsfaktoren vorgestellt, mit denen sich für Baustellen- und Transportfahrzeuge die Menge an unterschiedlichen Schadstoffen ermitteln und mit gebräuchlichen Kostensätzen monetär bewerten lassen. Weitere Kostenfaktoren bzw. Kostenansätze werden für die Ermittlung von indirekten Kosten aufgezeigt, die zukünftig vermehrt und bereits über Ausschreibungen zum Vergleich dienen könnten.

Berechnung von indirekten Kosten

Anhand der Musterbaustelle wird aufgezeigt, dass je nach Verkehrsführung die Zeit- und Betriebskosten für Verkehrsteilnehmer und deren Fahrzeuge stark variieren können. Im Vergleich mit den Investitionen für die Baumaßnahme sind diese Kosten – je nach den Ansätzen, teilweise erheblich. Durch den Einsatz grabenloser Bauweisen und die Art der Verkehrsführung im Baustellenbereich lassen sich diese günstig beeinflussen; ebenso wird bei grabenlosen Bauweisen die Dauer von auftretenden Behinderungen deutlich reduziert.   Ergänzend zur GSTT Information Nr. 11 wurde dazu ein Berechnungs-Tool erstellt. Die verschiedenen Bauverfahren der Musterbaustelle und deren Daten aus den Tabellen 21, 22, 24 und 25 dienen dabei als Ausgangsbasis für die Berechnung.
Über einzeln aufrufbare Menüpunkte lassen sich sukzessive eingeben bzw. verändern

  • Bauverfahren und Varianten der Verkehrsführung
  • Kenn- und Eingabedaten des Projektes sowie
  • Vorgaben und Eckwerte für Emissionsberechnungen

Der Nutzer kann dadurch für eigene Baumaßnahmen und deren individuell ermittelten Projektdaten

  • offene und grabenlose Bauverfahren  mit verschiedenen Varianten der Verkehrsführung kombinieren
  • Zeit- und Betriebskosten für Verkehrsteilnehmer und deren Fahrzeuge für die jeweils gewählte Kombination ermitteln sowie
  • auftretende CO2-Mengen infolge der Verkehrsführung und infolge einer eventuellen Staubildung berechnen und deren Kosten über Kostensätze [€ / t CO2] abschätzen sowie
  • die Ergebnisse graphisch visualisieren.

Vergleich Berstverfahren in offener und grabenloser Bauweise

  • jeweils mit Ampelregelung.

Mit dieser detaillierten Vorgehensweise wird eine transparente Berechnung ermöglicht, deren Routinen zusätzlich in der hinterlegten und schreibgeschützten Vorlagedatei (auf Excel-Basis) nachvollzogen werden können.
Die „GSTT Information Nr. 11 – Vergleich offener und grabenloser Bauweisen und das ergänzende „Berechnungstool für Zeit- und Betriebskosten für Verkehrsteilnehmer und Fahrzeuge infolge verschiedener Bauverfahren und Varianten der Verkehrsführung“ sind weitere und transparente Werkzeuge für die  Entscheidungsfindung bei der Verfahrenswahl im Leitungsbau.

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